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„Würden die Menschen nach den Idealen des Urchristentums oder nach einer anderen grossen sozialen Lehre leben, hätten wir nahezu das Paradies auf Erden. Alle Menschen wären ehrlich und gerecht. Bei uns jedoch funktioniert es anders: Die Wahrheit ist unerwünscht. Dazu ein paar Beispiele: Wenn eine Zeitung hieb- und stichfeste Fakten über den Schadstoffausstoss von Holzfeuerungen bringt, gibt’s von Seiten der Holzlobby Protest. Die Wahrheit, dass Holzfeuerungen Schadstoffschleudern sind, ist unerwünscht. Keiner kommt und sagt: ‚Es stimmt, Holzfeuerungen sind Dreckschleudern, jetzt müssen wir endlich daran gehen, technisch optimale Heizsysteme zu entwickeln.‘ Sondern es heisst: ‚Verflucht, jetzt bringen wir unser Abfallholz und unsere technisch veralteten Öfen nicht mehr ab.'“

 

„Beim Tierschutz ist es dasselbe: Wenn du in der Presse über die z.T. katastrophalen Bedingungen in der Landwirtschaft berichtest, ist dies unerwünscht. ‚Vielen Bauern geht es sonst schon nicht besonders gut, also weg mit dem Thema‘, heisst es. Der Profit wird höher eingestuft als das Wohlergehen der Tiere in den Ställen. Davon, dass Tiere unsere Mitgeschöpfe sind – kein Wort! Nicht die Ethik hat Priorität, sondern ob der Schweinefleischpreis Fr. 3.60 oder Fr. 3.20 ist.“

 

„Mir ist aufgefallen, dass die meisten Leute die Wahrheit gar nicht wissen wollen. Beim Tierschutz sagen sie: ‚Ja wissen Sie, in der Presse wird doch alles übertrieben. Es ist nicht so schlimm.‘ – Alle, die da sagen, ‚Es ist nicht so schlimm‘, benützen diesen Satz nur als Ausrede. Nie haben sie sich mit irgend einem Thema ernsthaft auseinandergesetzt. All die Gleichgültigen, die da sagen ‚Es ist nicht so schlimm‘ sind schuld am Elend auf dieser Welt.“

 

„Wenn du so direkt argumentierst, stösst du auf Ablehnung. Man wird dich, ohne dich richtig anzuhören, als ‚Extremist‘ verschreien. Du darfst die Wahrheit nie direkt sagen; die meisten Leute ertragen das nicht.“

 

„Für Wahrheit und Gerechtigkeit einzustehen, ist (lebens)gefährlich. Jesus zum Beispiel wurde ans Kreuz genagelt, weil er für das lebendige Leben, für Wahrheit und Gerechtigkeit einstand. Martin Luther King und viele andere mussten ihr Leben lassen. Wahrheit erzeugt bei denen, die die Wahrheit nicht leben können, Hass.“

 

„Heute gilt bei den meisten Leuten: du darfst die Wahrheit nur dann sagen, wenn sie dir nicht schadet bzw. kein Geld kostet. In allen anderen Fällen heisst es schweigen.“

 

„Ich glaube, dass in vielen Unternehmen (und auch in Behörden) nicht Leistung und Kompetenz zählen, sondern Anpassungsfähigkeit. Nicht der Ehrliche, Geradlinige kommt in der Hierarchie nach oben, sondern der Taktiker und Schleimer.“

 

„Wenn du dich als Beamter wirklich einsetztst, deine Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen gut machst, kann dies deinem Vorgesetzten vielleicht bereits zu viel sein. – Ich meine: da kann doch etwas nicht stimmen!“

 

„Wie manchmal habe ich mir als kleiner Beamter gewünscht, einmal richtig auf den Tisch zu hauen, das scheinheilige Theater um mich herum und den Parteienfilz aufzudecken. Dieser Wahrheit gegenüber steht eine Gegenwahrheit: Ich kann doch nicht meinen Posten, die finanzielle Existenz meiner Familie und meiner Kinder gefährden! Und was brächte es? Es würde vielleicht eine Woche, ein Monat lang in der Presse darüber berichtet und danach alles im alten Trott weiterlaufen, als ob nichts gewesen wäre. Ich würde mir letztlich nur selbst schaden!“

 

„Mit der Anwendung der Wahrheit muss man vorsichtig sein.“

 

„Kinder, Weise, Narren und Lebensmüde sagen die Wahrheit.“

 

„Ich habe mir als unabhängiger Bauunternehmer auch schon überlegt, die Vetternwirtschaft, die in unserer Gemeinde betrieben wird, an die Öffentlichkeit zu bringen. Doch ich bin mit meinem Betrieb von den Behörden abhängig. Würde ich laut Kritik anbringen, würden sie mich nur noch mehr schikanieren. Und als einzelner kannst du sowieso nichts ausrichten.“

 

„Ich meine, man sollte so leben, dass man immer ein gutes Gewissen – ein gutes Gefühl – hat. Ehrlichkeit und klare Verhältnisse um jeden Preis!“

 

„Als Bestandteil unserer Leistungsgesellschaft müssen wir uns automatisch um materielle Dinge kümmern. Die Menschen sollten jedoch vermehrt lernen, ‚immateriell‘ zu denken und zu handeln. Denn nur so können Probleme ganzheitlich, d.h. echt gelöst werden.“

 

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