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Viele mittelgrosse Wohnungen – ein Artikel aus dem Jahre 1997

Das Wohnen spielt bei der Beurteilung der Lebensqualität des Menschen eine zentrale Rolle. Unter den Begriff „Wohnen“ fallen sowohl die Wohnraumversorgung, als auch die Wohnqualität und die Wohnkosten.
Etwa die Hälfte des Wohnungsbestandes bilden die mittelgrossen Wohnungen (drei bis vier Zimmer), und in knapp der Hälfte der bewohnten Wohnungen stehen den Bewohnern zwei oder mehr Zimmer pro Person zur Verfügung (ohne Küche).
In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Wohnungen mit niedriger Wohndichte mehr als verdoppelt. Die Schweiz steht mit durchschnittlich 39 m2 Wohnfläche pro Bewohner recht gut da. Auf einen höheren Wert in Europa kommen nur noch Dänemark, die Niederlanden, Belgien und Norwegen.
Die Wohnraumversorgung in der Schweiz gilt als ausreichend. Probleme sind eher im Bereich der Verteilung auszumachen. So verfügen z.B. die Erwerbstätigen mit hoher beruflicher Stellung und viel Berufsprestige (Akademiker, oberes Kader) über mehr Zimmer und mehr Wohnraum als der Durchschnitt. Leute mit geringem Einkommen müssen sich dagegen auch beim Wohnen einschränken.

Die Schweiz – ein Mieterland
Zur Kritik Anlass gibt immer wieder die tiefe Wohneigentumsquote. Tatsächlich ist sie deutlich tiefer (1990: 31,3%) als in anderen europäischen Ländern. Zum Vergleich: In Norwegen besitzen 78% Wohneigentum.
1950 hatte die Wohneigentumsquote in der Schweiz noch bei ungefähr 37% gelegen, 1960 waren es nur noch 33,7% und 1970 wurde mit 28,5% der bisher tiefste Stand erreicht. Seither ist diese Zahl wieder im Steigen.

Luxus- und Billigwohnungen
Bei einem Vergleich der Mieten in der Schweiz fallen grosse Unterschiede auf. Das Land ist sozusagen zweigeteilt in ein „Luxuswohnland“, bestehend aus den fünf Grossstädten und ihrem Umland, und in ein „Normalwohnland“, bestehend aus der übrigen Schweiz.
Im Umland von Grossstädten sind die Mieten rund 22%, in den Grossstädten selber ca. 15% höher als im schweizerischen Durchschnitt, während die Mieten in kleinstädtischen und ländlichen Regionen fast 12% unter dem Schweizer Mittelwert liegen. Jedoch gibt es auch im „Normalwohnland“ viele teure Wohnungen und im „Luxuswohnland“ viele günstige.

Wärmeversorgung
Bei der Wärmeversorgung der Haushalte ist das Heizöl nach wie vor der wichtigste Energieträger (rund 70% der Wohnungen werden mit Öl beheizt). Im Kommen ist das Gas; dies vor allem aufgrund von Renovationen und dem Austausch veralteter Heizanlagen.
Die wichtigste sogenannte neue Energiequelle ist die Fernwärme. Im Gesamtvergleich kommt dieser jedoch bisher nur eine relative bescheidene Bedeutung zu (1990: 3%). Wärmepumpen werden relativ selten eingesetzt, die Tendenz aber ist eindeutig steigend.

 

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