Inserat

Inserat

Menschenkenntnis – Vier verschiedene Typen

Haben Sie sich jemals gefragt, warum es so schwierig sein kann, mit manchen Menschen ins Gespräch zu kommen und mit anderen so leicht? Oder warum man, wenn die Unterhaltung ins Stocken gerät, durch einfaches Ändern des Themas plötzlich mit dem andern „warmwerden“ kann?
Es ist eine Frage des Typus, den wir haben. Sind wir uns ähnlich, so denken wir auf gleicher Wellenlänge, können uns für die gleiche Sportart begeistern, haben ähnliche Erwartungen ans Leben. Gehören wir verschiedenen Typen an, so werden wir sehr wahrscheinlich aneinander vorbeireden. Schlimmer noch: Wir können einander sogar verletzen, ohne es zu wissen oder zu wollen.

Modell mit vier Typen
Um uns diesen Sachverhalt zu veranschaulichen, stellen wir uns die folgenden vier verschiedenen Typen vor.

Der Verstandesmensch
Der Verstandesmensch: Dieser Typ ist methodisch, planvoll und versessen auf Fakten, Spontane Entschlüsse oder Reaktionen sind ihm fremd; er zieht es vor, „eine Sache zu überschlafen“. Hat er sich aber einmal entschieden, so bleibt er hartnäckig dabei.
Der Verstandesmensch kleidet sich gern konservativ; er legt in seiner Wohnung und an seinem Arbeitsplatz grossen Wert auf Ordnung und bezahlt seine Rechnungen stets pünktlich. Er verleiht unserer Gesellschaft das, was sie dringend braucht: Geradlinigkeit und Zusammenhalt. Diese Denktypen wählen gerne Berufe, die Sorgfalt und Genauigkeit erfordern. Viele Ingenieure, Computerspezialisten, Rechtsanwälte, Buchhalter und Lehrer gehören zu diesem Typ.
Der Verstandesmensch neigt jedoch dazu, sich in Kleinigkeiten zu verlieren. Und in seiner negativsten Ausprägung kann er starr, dogmatisch und langweilig sein.

Der Gefühlsmensch
Der Gefühlsmensch ist emotional, reagiert spontan und neigt zur Selbstbetrachtung. Er liebt Menschen, das Abenteuer, und er setzt sich stets voll ein.
Was dieser Typ gar nicht verträgt, ist Langeweile; er ist immer bereit, zu neuen Ufern aufzubrechen, stets dabei, Neues zu probieren. Seine Entschlüsse werden von Gefühlen bestimmt, ob er sich für den Kauf eines Autos oder eine Ferienreise entscheidet. Diese Menschen neigen dazu, sich treiben zu lassen. Im persönlichen und schriftlichen Umgang sind sie herzlich; was Geschmack und Farben anbelangt, bevorzugen sie das Helle, Sonnige, Überschwengliche. Für Menschen eines anderen Typs jedoch kann der Gefühlsmensch zur Belastung werden: impulsiv, unberechenbar, eigenmächtig. Gefühlsmenschen findet man häufig unter Schauspielern, Geschäftsleuten, Schriftstellern und in Sozial- und Pflegeberufen.

Der intuitive Mensch
Der intuitive Mensch ist phantasiebegabt und zukunftsorientiert und löst gern Denksportaufgaben. Alltagsprobleme interessieren ihn meist nicht, oder sie öden ihn an.
Andere Menschentypen sind durch den Intuitiven leicht in Harnisch zu bringen – und dieser wiederum leicht durch die andern. Der Intuitive wird nämlich rasch ungeduldig, wenn jemand seinen Einfällen nicht gleich folgen kann. Er ist meistens starrköpfig, kompromisslos und unpraktisch.
Zu den Intuitiven gehören Erfinder, Naturwissenschaftler, Forscher, Architekten, Künstler, wiederum Schriftsteller und alle „Plänemacher“ der verschiedensten Art.

Der Tatmensch
Der Tatmensch ist leicht zu identifizieren. Er ist unternehmungslustig, beweglich, erfolgsbetont. Seine Reaktion auf Zweifel oder Angst besteht darin, etwas zu tun. In seiner positivsten Ausprägung ist er ein Dynamo.

Zu welchem Typ gehören Sie?
Wer seinen Typ kennt, kann sich selbst besser verstehen. Und er kommt auch mit anderen besser aus, wenn er sich Mühe gibt, ihren Typ zu erkennen – und darauf einzugehen.
Hinweise, zu welchem Typ ein Mensch gehört, finden sich überall. Die Wohnung oder das Büro sagt vieles darüber aus. Der Tatmensch verwendet nicht viel Zeit auf die Inneneinrichtung; ihm kommt es nur auf die Hauptsache an. Der Verstandesmensch hält auf Ordnung und Sauberkeit; bei ihm hat alles seinen festen Platz. Der Gefühlsmensch umgibt sich mit bunten Farben und privaten Erinnerungsstücken. Sogar schon am Telefon kann man erkennen, ob ein Mensch warm und freundlich klingt (Gefühlsmensch), sprunghaft (intuitiver Mensch), hektisch (Tatmensch) oder zögernd und bedächtig (Verstandesmensch).
Wissen Sie nun, zu welchem Typ ein Mensch gehört, so verkehren Sie mit ihm besser auf seiner eigenen Wellenlänge als auf der Ihren. Bei einem Geschäftsmann vom Typ Tatmensch etwa, den interessiert, was „unter dem Strich“ bei einer Sache herauskommt, kann man schneller auf das Wesentliche kommen – mit Hilfe von für ihn typischen Stichworten wie „dringend“, „heute“ und „Ergebnis“. Einem Verstandesmenschen zuliebe sollten Sie das Gespräch verlangsamen; dieser Typ mag Worte wie „vorsichtig“, „spezifisch“, „Analyse“. Der Intuitive schätzt das Grosszügige. Weite und Worte wie „neu“, „kreativ“, „idealistisch“. Der Gefühlsmensch liebt farbige Wörter: „Klasse!“, „aufregend“, „sensibel“.

Wer reist wie?
Nehmen wir als Beispiel einen Familienausflug oder eine Ferienreise. Ausflüge à la Denktyp sind gründlich geplant. Ausflüge à la Gefühlstyp führen einfach „auf und davon“ oder „ins Blaue“. Wenn der Tatmensch verreist, geschieht das „auf die Schnelle“. Und wenn der Intuitive auf Exkursion geht, sucht er unfehlbar nach etwas, was neu und anders ist.
Selbstverständlich ist dieses Modell mit vier Typen stark vereinfachend. Es kann jedoch vielleicht hie und da helfen, besser an andere heranzukommen. Gleichzeitig erinnert es Sie auch daran, dass jeder die Welt mit anderen Augen sieht.


Wissen