Inserat

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Ihre Mitarbeit und Unterstützung ist gefragt

Leitsatz beim vorliegenden Projekt ist, das Bewährte und Gesunde aus der jahrhundertelangen Erfahrung im Bau zu übernehmen und es mit den positiven Annehmlichkeiten, welche die heutige Zeit bietet (Elektrizität > Waschmaschinen, immissionsloses Heizen, Radio/TV, Internet usw.) optimal zu verbinden ohne den heutzutage üblichen Sünden im Bau (Verwenden von Mineralwolle, Polystyrol, PVC, Spanplatten, Silikon, giftigen Holzschutzmitteln, Kunststoffwänden, Tapeten, Kathon-Farben, Pyrethroid-Teppichen usw.) zu verfallen. Ziel ist ein nach bestem Wissen und Gewissen kompromisslos auf „gesund“ ausgelegtes kleines Haus, das speziell Chemikaliensensiblen und -geschädigten (MCS-Betroffenen), Allergikern, Neurodermitikern, Lungenkranken und anderen sensiblen Personen ein Zuhause bietet, in dem sie sich geborgen und wohl fühlen.

Vorbemerkung
Nachfolgend finden Sie [Anmerkung: So von Matthias G. Bumann formuliert] die Baubeschreibung zum MCS-Haus Schwyz (Vorentwurf Variante 01). Es muss deutlich gemacht werden, dass wir von Vorentwürfen reden, dass die Beschreibung zu redigieren ist und dass Änderungen und Ergänzungen vorbehalten bleiben, da sie aufgrund des Projektstandes unumgänglich sind.
Wichtig:

Das 3-Säulen-Modell des richtigen Bauens
I) Richtige Bauweise
MASSIV, AUS STEIN, MONOLITHISCH (EIN-Stein im Gegensatz zur heutigen Schichtbauweise):
• Speichervermögen (ein dickes Mauerwerk in traditioneller Bauweise bietet das!)
• Sorptionsvorgänge (Gebäude muss atmen können)
• Beständigkeit (kein Leichtbau für 20 Jahre)
• Wärmeschutz (TAV) > kein Barackenklima im Sommer
• Schallschutz (zum in Ruhe arbeiten und erholen)
• Brandschutz (Stein statt behandeltes Holz und Kunststoffe)
• chemiefrei (keine schädlichen Ausdünstungen, PCB, PCP, Holzschutzmittel etc.)
• Allergiker- und MCS-gerecht (und das kompromisslos!)

II) Richtiges Heizkonzept
STRAHLUNGSWÄRME
WÄRMESTRAHLUNG
• Behaglichkeit
• Hüllflächentemperierung
• Konvektionsfrei
• Energieeinsparung je 1°C ca. 4…6% (!)
• Gleichmäßigkeit: keine Strahlungssenken
• zugluftfrei

III) Richtige Energetik
ENERGIE EINSPAREN OHNE DÄMMUNG!
• Membranwirkung
• ungehinderte Sorption
• beständige Kapillarität
• Entfeuchten auf Ausgleichsfeuchte
• a – Filterung
• solare Gewinne (Winter)
• Hitzeschild (Sommer)

Die Idee
Es sollte ein schadstofffreies Haus für MCS-Patienten (geeignet auch für Allergiker, Neurodermitiker, Lungenkranke) entwickelt und gebaut werden. Noch dazu soll es möglichst preiswert sein, evtl. auch in (teilweiser) Eigenleistung erstellt werden können.
Dipl.-Ing. Paul Bossert wendet ein, dass ein Eigenbau praktisch „unmöglich“ und die Herstellung durch Profis auch ökonomischer sei. [Anmerkung: Dieser Einwand Bosserts trifft zu.] Zu berücksichtigen ist, dass die meisten MCSl-Betroffenen gesundheitlich erheblich  beeinträchtigt sind und ihnen in der Regel auch das bautechnische/handwerkliche Fachwissen fehlt. Dem spricht wiederum entgegen, dass man nie aufhören sollte, zu lernen! Und wenn jeder selber Hand anlegt, weiss er später auch, was er gemacht hat!
Hier müssen die Betroffenen mitreden. Wir können den Grad der Leistungsfähigkeit nicht einschätzen. Aber vielleicht motiviert das die Leute und baut sie auf? Wir werden sehen, was die Beteiligung bringt.
In Deutschland werden viele Gebäude als Selbstbauhaus errichtet – warum soll das nicht auch in der Schweiz gehen? Natürlich gibt es fachliche Grenzen, aber Eigenleistungen sind ein bedeutender Einsparfaktor, wenn nur Material- und Nebenkosten zu bezahlen sind.
Es soll ein 1-Personen-Häuschen (max. 2 Personen) sein, das ggf. in Serie in einer speziellen Siedlung errichtet wird. Die Idee soll über das Konzept und die Planung zur Ausführungsreife gebracht werden, wobei die Mitarbeit Betroffener wie z.B. der MCS-Liga Schweiz [Anmerkung: Die leider nach der Verwirklichung ihres Projekts Leimbach abgedriftet ist], MCS Deutschland u.a. erwünscht ist.
Chemikaliensensibilität ist eine Erkrankung, die keine Kompromisse duldet. Genauso kompromisslos muss deshalb der Wohnraum sein. Es soll das nach heutigem baubiologischen und umweltmedizinischem Stand fortschrittlichste Haus seiner Art sein. Gesund und natürlich – ohne Kompromisse.

01 Ansicht Norden. (1. Modell, gezeichnet von Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann.)

So ein Projekt schießt man nicht in 14 Tagen aus der Hüfte, das braucht ein paar Monate sorgfältiger Arbeit und Überlegungen – auch wenn es nur kleine Häuschen sind.
Und nicht vergessen, wir kommen nur sinnvoll voran, wenn wir von Anfang an die MCS-Betroffene einbinden und im Dialog das Projekt nach vorn bringen. Wir sind auf die Vorschläge und Hinweise gespannt. Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann, E-Mail:
info@dimagb.de, Urs Beeler, E-Mail: beeler@mythen-post.ch

Kommentar einer MCS-Betroffenen vom 25. April 2004: „Ihren Entwurf für ein MCS-Haus finde ich ausgesprochen interessant. Wir haben bereits begonnen darüber zu diskutieren und ich werde Ihnen bestimmt meine Gedanken/Anregungen/Kritiken dazu mitteilen.“
Franziska Brunner (E-Mail:
franziska.brunner@freesurf.ch)

Gesundheitsprophylaxe
Im heutigen Schweizer Gesundheitswesen ist es mit irgend einer anderen Krankheit problemlos möglich, sich via Arzt mit Medikamenten und „Therapien“ in der Höhe von zehntausenden von Franken eindecken zu lassen (Nebenwirkungen inklusive, die auch wieder „therapiert“ werden können). Bei MCS [Anmerkung: Hier geht es um EXPOSITIONSSTOPP!] nützt das rein gar nichts!
Was wirklich etwas bringt, ist Prophylaxe vor den MCS-auslösenden Substanzen. Nötig ist eine einfache, aber schöne (>Psyche und Wohlbefinden!) baubiologische Behausungen aus Stein (Massivbau!), in denen sich Betroffene gut aufgehoben fühlen und sich ihr Immunsystem in einer gesunden Umgebung regenerieren kann. Nur so können die körpereigenen Selbstheilungskräfte zum Zug kommen. (Im heutzutage üblichen Parfüm- und Chemikalienmix eines „normalen“ Wohnhauses muss das Immunsystem eines MCSl-Betroffenen einen permanenten Abwehrkrieg gegen Schadstoffe führen. Eine Verbesserung des Gesundheitszustandes ist so unmöglich!)

Warum ist ein Pionierprojekt nötig?
Weil die Schweizer Schul- und Alternativmedizin von Umweltmedizin praktisch keine Ahnung hat, wird heutzutage MCS (Multiple Chemical Sensitivity) z.T. immr noch  psychiatrisch gedeutet. [Anmerkung der Mythen-Post: Es ist wirklich bedenklich, wenn manche Mediziner eine Immunsystemerkrankung nicht von einer psychiatrischen Erkrankung unterscheiden können!] Letzteres ist unwissenschaftlich, medizinisch unhaltbar und unfair gegenüber den Betroffenen.

Frau Dr. Ingeborg Cernay hat in ihrem Buch „Grundlos krank?“ auf die herrschenden Missstände deutlich hingewiesen. Interessant ist z.B. die Feststellung, dass Psychopharmaka, die heutzutage bedenkenlos vor allem in Allgemeinpraxen abgesetzt werden, bei MCS negative Symptome verstärken können. Ähnliche Resultate liefert nicht selten auch die Dermatologie/Allergologie: sie schadet bei MCS mit ihre Medikamentenangebot zum Teil mehr als sie nützt (parfümierte, allergieauslösende Cremen und Salben, Antihistaminika mit Nebenwirkungen usw.).
Umweltmedizinische Fakten (z.B. Wirkung von chemischen Schadstoffen auf das Immunsystem, die Haut und das Nervenkostüm) lassen sich nicht aus der Welt reden.

Eine „Marktlücke“
Es gibt bis jetzt in der Schweiz keine geeigneten Behausungen für MCS-Betroffene. DAS ist neben verträglichen parfümfreien Produkten (Wasch-, Putz- und Reingiungsmittel) ein Hauptproblem, das dringend gelöst werden muss!

Warum ist das MCS-Haus ein 1-Personen-Haus? (auch für zwei Personen möglich)
Weil es sich bei MCS um eine Immunsystemerkrankung handelt, hilft nur der konsequente Expositionsstopp (schadstofffreie Wohninsel). Aus diesem Grund können echt an MCS-Betroffene nicht (über längere Zeit) mit anderen Leuten zusammenleben, weil sie den Chemikaliencocktail eines heutigen Durchschnittshaushaltes schlechtweg (speziell in Mehrfamilienhäusern) nicht ertragen. Ihr Immunsystem funktioniert wie ein hochempfindlicher Radar. Damit ein erträgliches Leben mit der Krankheit möglich ist, hilft nur eines: saubere Luft, d.h. ein möglichst konsequenter Expositionsstopp!
Dass sich MCS-Betroffene zwangsläufig (aufgrund ihrer Immunsystemerkrankung) anders = prophylaktisch verhalten (müssen) als andere ist nur logisch.

Psychologisches zu MCS
Zusammen mit der MCS-Liga Schweiz und Betroffenen überlegte sich seinerzeit Urs Beeler die Vermietung der Alten Brauerei in Schwyz als „MCS-Haus“. Der Plan scheiterte jedoch, da „jeder für sich“ sein will.
In der angeblichen „Isolation“ (Prof. Dr. med. Brunello Wüthrich, Zürich) ein Problem sehen zu wollen, ist im Zeitalter von Telefon und E-Mail verfehlt Das Wichtigste für MCS-Betroffene sind – wie immer wieder gesagt – immunsystemverträgliche Produkte, eine MCS-gerechte, d.h. möglichst schadstofffreie Behausung und eine Umgebung, in der sie sich wohl fühlen können.
Die Stadt Zürich hatte MCS-Betroffenen vor einiger Zeit ein Haus zum gemeinsamen Wohnen zur Verfügung gestellt. Diese „Wohngemeinschaft“ funktionierte jedoch nicht, da MCS-Betroffene in der Regel allein leben wollen.
Ob eine baubiologische Klein-Siedlung für MCS-Betroffene je möglich sein wird, ist offen, da die meisten – laut Auskunft von Christian Schifferle von der MCS-Liga Schweiz – an ihrem angestammten Ort bleiben wollen. Wenn dieser schadstoffbelastet ist, wäre der Umzug in ein MCS-gerechte Siedlung jedoch eine positive Alternative.

Warum ist MCS noch ein Tabuthema?
Weil das Schweizer Staatsfernsehen und Privatsender Millionenbeträge von Multis wie Procter & Gamble, Henkel, Johnson & Johnson, Loréal etc. kassieren, darf in (Gesundheits)Sendungen nicht Klartext z.B. betr. Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln gesprochen werden. Ebenso dürfen Sondermüllproduzenten namentlich nicht kritisiert werden (Stichwort „unlauterer Wettbewerb“). PCB, PCP, Lindan, Pyrethroide, KMFs usw. müssen offenbar jahrelang „legal“ unter die Menschheit gebracht werden können, damit man hinterher medizinisch „Therapie“ betreiben kann.


In der Praxis herrscht heutzutage wirtschaftliche Medien-Zensur (Schere im Kopf des Journalisten)
Ärzte stellen sich als Gefälligkeitsgutachter in den Dienst der Industrie (vgl. z.B. Prof. Dr. Ulrich F. Gruber als Fürsprecher der KMF-Industrie! Dermatologen als „Unbedenklichkeitsaussteller“ für parfümierte, allergie- und MCS-auslösende Waschmittel von Procter & Gamble und Konsorten.)
Unser System läuft heute ganz nach dem Motto: Zuerst die Menschen künstlich krank machen und dann via Schul- oder Alternativmedizin – chemisch oder via Homöopathie etc. – „heilen“… So ist das „Gesundheitswesen“ beschäftigt und der wirtschaftliche Kreislauf geschlossen. DAS IST ABER NICHT NUR FALSCH, sondern ethisch und moralisch nicht zu rechtfertigen!

Baubiologisch allein genügt nicht – die konsequente gesunde Lebensführung ist wichtig!
Sämtliche verwendeten Materialien müssen allergie- und MCS-konform sein. Das Immunsystem eines MCSl-Betroffenen verträgt keine faulen Kompromisse.
Es hat auch keinen Sinn, ein absolut baubiologisch richtiges Haus zu bauen, wenn nachher im Innern resp. Betrieb mit der chemischen Keule zugeschlagen wird. Echte MCSl-Erkrankte werden sich, wenn sie auf ihr Immunsystem hören, automatisch richtig verhalten.

Duftstoffverbot
In ein MCS-Haus gehören automatisch: keine parfümierten Waschmittel, keine parfümierten Weichspüler, keine parfümierten Putz- und Reinigungsmittel, keine parfümierten WC-Steine, keine parfümierten WC-Reiniger, keine parfümierten Körperpflegeprodukte (zum Duschen, Waschen, Haarewaschen), kein parfümierter Rasierschaum, keine parfümierten Deos, Cremen usw. Ebensowenig werden übelriechende Oeko-Waschmittel verwendet, die nach Hersteller angeblich duftstofffrei sind, in Wirklichkeit aber übel riechen. Es werden keine Kerzen, keine ätherischen Öle, keine Lufterfrischer (Luftverschmutzer, z.B. Airwick) etc. eingesetzt. Ebenso keine Elektroverdampfer, keine Raumfluftsprays usw. Es wird auf jegliche unnützen, gesundheitsschädigenden chemischen (oder auch „natürlichen“) Stoffe verzichtet. Ebenso wird auf Insektizide, Herbizide, Fungizide etc. verzichtet.

Es wird im Gegensatz dazu eine Liste von MCS-verträglichen Haushalt- und Körperpflegeprodukten erstellt
Z.B. mit EUBOS Blau flüssig, EUBOS Blau fest, OMO Sensitive usw. (Diese Liste muss von Betroffenen laufend auf ihre Gültigkeit hin überprüft und nötigenfalls – z.B. bei Formulierunsänderungen – korrigiert werden.)
Gleichzeitig sollen von solchen MCS-Stützpunkten aus Kampagnen für gute unparfümierte, allergie- und MCS-verträgliche Produkte geführt werden. Denn es nützt nicht viel, wenn MCS-Betroffene auf duftstofffreie Produkte ausweichen und in speziellen Behausungen leben, der Rest der Bevölkerung aber via Grossverteiler mit zwangsparfümierten und anderen schädlichen Produkten eingedeckt wird. Genau diese Situation führt nämlich dazu, dass Allergie- und MCS-Erkrankungen zunehmen – wie schon hundertmal gesagt: heute noch mit ausdrücklichem Kopfnicken der Dermatologischen/Allergologischen Unikliniken und dem grossartigen Bundesamt für Krankheit, pardon Gesundheit, in Bern.

01 Grundriss Erdgeschoss (Vorstudie). Stellt sich die Frage, ob durch die grossen Terrasseneingänge (Glastüren) nicht zu viel Innenwärme erzeugt wird. Die Wohnflächen sind zu knapp geraten. Daraus stellt sich wiederum die Frage, ob man Wohnen 1 und 2 nicht besser gleich zusammenlegen sollte. Kochherd und Spülbecken in der Küche fehlen. Die für MCS-erkrankte sehr wichtige separate Waschküche FEHLT! Ist die zentrale Ofenanlage tatsächlich eine „gute Sache“? NEIN! (Bumann hatte in den Anfängen offensichtlich im Kern noch nicht begriffen, dass es um SCHADSTOFFFREIHEIT geht.) Positiv ist die Mauerdicke mit 49 cm (wie man früher baute!) Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann schlägt zudem einen Mindestraumhöhe von 2,8 m vor. Möglich wären sogar 3,2 m. Kurz: Es handelt sich oben um einen Ur-Prototyp mit vielen Fehlern! Das Konzept wurde im Laufe der nachfolgenden Jahre kontinuierlich verbessert, siehe: www.mcs-haus.com/

Die Vorgabe
Wichtig ist eine möglichst hohe Autonomie, Zuverlässigkeit und vor allem, dass der gesamte Bau möglichst KEINE Ausdünstungen aufweist, d.h. SCHADSTOFFFREI und GERUCHSNEUTRAL ist. Dafür ist eine konsequent möglichst chemiefreie Bauweise erforderlich. Die Erzielung eines hervorragenden Raumklimas (Luft wie am Meer) ist das A und O. Die Räume sollten deshalb so gestaltet sein, dass man „frei atmen“ kann – dass sich aber auch keiner „isoliert“ oder „verloren“ vorkommt. Eine großzügige Raumhöhe (Vorschlag: Mindestens 2,80 m) wirkt positiv. Neben dem streng baubiologischen Denken muss das Haus auch Wohnlichkeit bieten und ausstrahlen (darf emotional nicht kalt sein). Das ist sehr wichtig für das seelische Wohlbefinden!

Das Konzept
Das Projekt ist als planerische Einheit von Grundriss, Gebäudegeometrie, Konstruktion und Haustechnik zu verstehen. Der Lösungsansatz liegt in der ganzheitlichen Betrachtung, die auf gesundes Wohnen abzielt. Dies beginnt mit der Auswahl der Baustoffe und endet mit Konzepten zur Entsorgung. Eine Leichtbauweise mit Schäumen, Fasern und Pampen ist von vornherein ungeeignet.
Es ist, will man gewissenhaft arbeiten, eine Negativliste zu erarbeiten, die für Herstellung, Lieferung und Verarbeitung als garantierte Vertragsgrundlage dienen wird. Hier ist aufgelistet, was verboten sein wird. Das wird etwas dauern. (…) Teilen Sie uns als MCS-Betroffene, Allergiker, Neurodermitiker etc. bitte mit, welche Stoffe/Materialien Sie nicht vertragen: Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann, E-Mail:
info@dimagb.de, Urs Beeler, E-Mail: beeler@mythen-post.ch

Die Errichtung
Bumanns Vorschlag: Sinnvoll wäre eine Baugruppe, wo Bauherren sich zusammenschließen und sich sozusagen die Häuser gegenseitig gemeinsam bauen. [Anmerkung der Mythen-Post: In der Praxis dürfte dies aus den bereits erwähnten Gründen gar nicht machbar sein!] Die fachkundige Anleitung und Beaufsichtigung des Planers sichert die Einhaltung der Qualitätsstandards. Die Konstruktion ist so angelegt, dass fast alles in Eigenleistung errichtet werden kann. Unabhängig davon sollen ein hoher Grad an Vorfertigung und eine simple, auf Funktionalität ausgerichtete, Konstruktion eine leichte Umsetzung bei vertretbaren Kosten sicherstellen. [Anmerkung: Eine interessante Idee, aber mit Vorbehalten zu geniessen.]

Das Exklusivrecht
Was Texte und Bilder betrifft, besitzt die Mythen-Post das Exklusivrecht zur Veröffentlichung und Verwertung. Urs Beeler darf nach außen hin auch darstellen, dass er mit der Idee gekommen ist und sie weiterentwickeln will. Dazu erhält er die fachliche Unterstützung von Dip.-Ing. Matthias G. Bumann, Berlin.
Beim MCS-Projekt handelt es sich um ein Pionierprojekt, das es in der Art bis jetzt nicht gegeben hat. [Anmerkung: „Zürich-Leimbach“ kam erst viele Jahre später! Leider ist es komplett falsch konzipiert.] Der grosse kommerzielle Erfolg ist heute (2004) kaum zu erwarten, weil das Projekt der Zeit voraus ist. „Ruhm und Ehre“ können aber auch ein Akquisitionserfolg sein!
Aufgrund der weiter zunehmenden Umweltverschmutzung und Uneinsichtigkeit der Masse, ist davon auszugehen, dass die Zahl der MCS-Betroffenen, Allergiker, Neurodermitiker etc. weiter ansteigen wird. So gesehen dürfte in Zukunft durchaus ein Markt für das MCS-Haus entstehen.

Die Finanzierung
Allein in der Schweiz gibt es 120’000 (!) Millionärshaushalte (nach Prof. Dr. Ueli Mäder, Soziologe). Da müsste eine Finanzierung für ein MCS-Projekt via Sponsoring  zu schaffen sein! (Wobei: In der Schweiz sind heutzutage Krankheiten jedoch nur dann „interessant“, wenn Medizin und Pharmaindustrie daran Geld verdienen können, vgl. Krebs, AIDS etc. Tragisch!) [Anmerkung: Es ist interessant, festzustellen, dass trotz des „Schweizer Reichtums“ das Projekt während den nachfolgenden 10 Jahren aus finanziellen Gründen nicht zustande kommen konnte!] Selbst wenn das Projekt scheitern würde, könnte man der Nachwelt zumindest positive Pläne und Gedanken betr. dem gesunden Bauen hinterlassen. Das wäre schon wertvoll! Bis heute existieren – wie erwähnt – nämlich noch keine Pläne von einem nach streng baubiologischen Kriterien gebauten kompromisslosen MCS-Haus.

(1) Konstruktion und Hülle
Fundamente, Sohle (Idee von Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann)
Streifenfundamente dienen als Frostschürze. Die Sohle aus Stahlbeton wird mit Matten bewehrt. Vor dem Betonieren kontrolliert der Bauüberwacher die richtige Ausführung. Bei entsprechender Anlagengröße wird sich der Einsatz von SVB (selbst verdichtender Beton) als wirtschaftlich erweisen.
Auch die Variante mit einem Keller kann überprüft werden. Ein Keller kostet ca. 15.000 Euro mehr.

Außenwände
Es ist ein monolithischer Aufbau: Ziegel, innen und außen geputzt. Die Wände werden in 49 cm Stärke ausgeführt, was ein hervorragendes Temperatur-Amplituden-Verhältnis respektive gute Phasenverschiebung bringt. Dies ist wichtig für den sommerlichen Wärmeschutz und gut gespeichert ist schon halb gedämmt.
Die Konstruktion ist garantiert tauwasserfrei, Schimmel hat hier keine Chance zu entstehen so wie bei Leichtbaukonstruktionen (Fertigbau, Fertighäuser). Es kommt keine Wärmedämmung an die Fassade. Da die Ziegelindustrie im deutschen EnEV- bzw. im schweizerischen Minergie-Wahn ja nun fast schon Dämmstoffe statt Ziegel herstellt, wird die Einhaltung dieser unsinnigen Forderungen leicht möglich sein. Man nimmt Poroton Kleinformater (2 DF und 6 DF). Dadurch erhält man ein Fugenbild, was einen rissefreien Putz möglich macht.
Außen kommt ein Kalk-Zement-Putz dran, besser ein Kalkputz. Innen werden die Außenwände geputzt mit Gipsputz, Lehmputz oder Kalk-Zement-Putz, je nach Gusto. 

Tapeten (Leim!) kommen nicht an die Wände. Als Farbe werden Lehm- oder Kalkfarbe genommen.
Die Mauerarbeiten kann die Bauherrengruppe u.U. selbst ausführen. [Anmerkung: Bumanns Vorschlag.] Man muss in einem solchen Fall die Herstelleranweisungen genau befolgen, das Material bekommt man komplett je Haus in den berechneten Formaten und Formstücken. Der Grad der Vorfertigung hängt von der Größe des Projektes ab, Kleinserien sind oft unwirtschaftlich. [Anmerkung: Professionalität ist hier wohl sinnvoller!]

Fenster
Die Fenster erhalten – mindestens auf der Süd- und der Westseite – hölzerne Fensterläden, die im Sommer zu schließen sind, damit die Hitze gar nicht erst hinein kommt. Im Winter gibt es solare Gewinne bei geöffneten Läden.
Bei den Holzfenstern werden keine Kompromisse gemacht; sie werden so in Auftrag geben, dass sie zum vornherein „clean“ sind, d.h. kein Gummis etc. aufweisen. Traditionelle Schreinereien sollte solche schönen, wohnlichen Fenster noch herstellen können. (Für das Aussehen der Fenster hat Urs Beeler sehr schöne Modelle aus den 60er und 70er Jahren, die man als Vorlage verwenden kann).
Mittels Nullpassung bekommt man den richtigen Fugenbeiwert hin. Fensterscheiben kann man kitten, um kein Silikon einsetzen zu müssen. [Anmerkung der Mythen-Post: Im ganzen Haus muss auf Silikon verzichtet werden.] Das Holz darf nur mit etwas behandelt werden, das absolut allergie- resp. MCS-verträglich ist. Das Haus sollte möglichst hell und freundlich sein. Farbe als positives psychologisches Element ist sehr wichtig!

Hübsche helle (z.B. weisse) Holz-Fensterläden für den Sonnenschutz sehen nett aus. Hat man jedes Fenster mit Fensterläden versehen, kann – wer will – auf (Nacht)vorhänge (schön und gemütlich, aber leider auch Staubfänger) verzichten. In solchen Fällen kann jeder selber abwägen, was für ihn wichtig resp. richtig ist.

Decke, Dach
Das EG schließt mit einer massiven Decke ab. Darauf kommt eine Dämmstofflage auf Folie. Dipl.-Ing. Bumann schlägt Dämmstoffe auf Zellulose- oder z.B. Flachsbasis vor. Eine Zellulosedämmung enthält Leime (vom Papier her), ev. Borsalze etc. Stellt sich die Frage, ob man – falls möglich – nicht den streng traditionellen Weg gehen sollte (> wie man vor hundert Jahren baute!).

Das Dach ist als begehbares Warmdach auszubilden.
Urs Beeler ist gegen ein Schrägdach, weil dies seiner Meinung nach zuviel Platz verbraucht. Eine Schräge wirkt (falls sie bewohnt wird) auch beengend. Beeler schlägt deshalb ein Flachdach als Terrasse mit Geländer vor > in der Art eines „Wohnturms“. Im Sommer könnte da jeder Hausbewohner ein Liegestuhl und Sonnenschirm mit aufs Dach nehmen.
Alternativ zum als Dachgarten genutzten Flachdach kann man (bei einem Schrägdach) natürlich auch den Dachraum zum Aufenthaltsraum gestalten, und sei es z.B. nur als Atelier [Anmerkung der Mythen-Post: Wobei hier wiederum das Problem der Schräge und des Eigeschränktseins auftaucht.] Als Umfriedung könnte man eine für zwei Seiten (oder auch vier) eine Variante mit Sockeln nehmen, dazwischen jeweils ein Drahtgitter und darüber entlang ein metallener Handlauf (Geländer) > wie bei der Terrasse der Alten Brauerei.
Das Flachdach wird aussen mit Kupferdachkeneln versehen.

02 Ansicht Nordwesten. Hübsch und praktisch: Die Terrasse oben kann zum Wäsche aufhängen oder einfach zum Verweilen genutzt werden. Die Terrassengestaltung könnte auf zwei (oder mehr) Seiten mit Pfosten, Handlauf und Drahtgitter (wie bei der Terrasse der Alten Brauerei) gestaltet sein. Das sieht ästhetisch schön aus und bietet drüber hinaus eine freiere Sicht. Im weitere stellt sich die Frage, ob man das MCS-Haus nicht gleich zweistöckig (als kleiner Turm) bauen sollte.

(2) Ausbau
Fußböden

Man kann z.B. einen Trockenestrich mit Zellulosedämmplatten [Anmerkung: Vorsicht wegen Zellulosestäuben, Borsalzen usw.] einbauen. Hier kann man Beläge aufbringen und auch fliesen. Im Bad muss man an flexible Dichtbänder in den Xeln denken. Bad, WC, Flur (Diele) und Küche werden gefliest. Das WC wird wandhängend ausgeführt, damit man darunter besser wischen kann. Mit einer möglichst einfachen Reinigungsmöglichkeit erzielt man auch ein Maximum an Hygiene. Dieser Grundsatz muss fürs ganze Haus gelten.
Alternativ ist an einen Zementestrich zu denken. Es kommen keine textilen Beläge ins Haus. Stattdessen kommen zur Auswahl: Steinböden, Fliesen, Linoleum, Dielung. Auch die Oberfläche von Hobeldielen kann man gut reinigen, außerdem sind sie nicht fußkalt.

Innenwände
Bad, WC und Küche werden gefliest, aber nicht alles raumhoch, da die Feuchtepufferfunktion der geputzten Wand genutzt werden soll (Aufnahme von Luftfeuchtespitzen). Der Grundriss ist ein erster Entwurf. Er ist flexibel gestaltbar, wobei man aber immer an die zentrale Lage der Kachelofenanlage [Anmerkung der Mythen-Post: Diese Kachelofenanlage ist ein Bumannscher Irrweg] denken muss, wenn man sich für diese Variante entscheidet. Mehr Variabilität erreicht man mittels hölzerner Schiebwände. [Anmerkung: Kein angenehmes Handling.] Man benötigt mindestens eine gemauerte Innenwand als tragende Wand.

03 Aufsicht Erdgeschoss. Als Innenraumhöhe nimmt Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann 2,8 m an. Es handelt sich hier lediglich um einen Entwurf. In der Praxis muss es so sein, dass jedes MCS-Haus individuell dem vorhandenen Bauplatz und den Bedürfnissen des künftigen Bewohners angepasst wird (wie ein Massanzug!). Fläche, Raumaufteilung, Fenster- und Türanordnung müssen frei gewählt werden können. Fester Eckpfeiler jedoch muss die allergie- und MCS-gerechte Material-Wahl sein. Das heisst: Bei Maueraufbau, Fassadenputz, Böden, Heizungswahl, Elektroinstallation (Anordnung) usw. muss Sicherheit herrschen. Es geht darum, in allen Bereichen (psychisches Wohlbefinden, Baubiologie, Funktionalität, Ästhetik usw.) ein Optimum zu erzielen. Wenn Sie Fragen haben oder selber neue Idee integrieren möchten: Urs Beeler, E-Mail: beeler@mythen-post.ch Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann, E-Mail: info@dimagb.de

Die nicht tragenden Wände kann man aus Metallständerwänden [Anmerkung der Mythen-Post: Antennenleitung?] mit Gipskartonplatten [Anmerkung der Mythen-Post: Zu prüfen ist hier die Verträglichkeit] herstellen, auf die eingelegte Mineralwolle wird verzichtet. [Anmerkung der Mythen-Post: Vorsicht mit solchen Bumannschen Lösungen! Wegen KMF-Resten aus den Fabrikationshallen stammend!] Auch hierfür gibt es Zelluloseplatten. Die Wand besteht dann aus den Materialien Blech [Anmerkung der Mythen-Post: Nochmals Vorsicht wegen Metallen!], Gips, und Karton [Anmerkung der Mythen-Post: Leimzusätze?], was als unbedenklich zu betrachten ist. [Anmerkung der Mythen-Post: Ist es das?], Besser sind aber massive Innenwände, weil dann noch mehr Speichermasse vorhanden ist. [Anmerkung der Mythen-Post: Genau! Und der Baubiologie wird Rechnung getragen]

Auch hier gilt: keine Dispersionsfarben, keine Tapeten. Stattdessen Kalk- oder Lehmfarben.

03 Ansicht Süden. Es stellt sich die Frage, ob es zwei Terrassenausgänge braucht. Mangelhaft: Bei obigem Beispiel kann jeder ins Schlafzimmer resp. Wohnzimmer/Büro hineinblicken. Besser wäre wohl auch hier die Zweistockvariante mit grosszügigem Eingang, Lagerraum und einer Waschküche im EG. Im 1. OG dann Wohnraum, Schlafzimmer, Büro, Küche sowie WC/Bad.

Innentüren
Eine Innentür soll nicht hermetisch schließen, sie soll vielmehr den Luftaustausch fördern.
Die Beschläge sind aus Metall, so dass die Türen kunststofffrei sind. (Kunststoff- oder Spanplatten-Türen kommen zum vornherein nicht in Frage!]

Küche, Möbel
Man nimmt keine Möbel aus Span- oder MDF-Platten, die jahrelang Formaldehyd (oder Isocyanat) ausgasen, keine Kunststoffe mit Weichmachern u.a. Eine Küchen-Arbeitsplatte kann man alternativ aus Marmor herstellen lassen.

SEHR WICHTIG: Waschküche mit eigener Waschmaschine
Für MCS-Betroffene das A und O, da ausschliesslich mit parfümfreien Waschmitteln (empfohlen: OMO Sensitive) gewaschen werden darf.

(3) Gebäudetechnik
Heizung, Warmwasser
Heizung: Der von Dip.-Ing. errechnete Bedarf liegt bei ca. 60 kW/m2a bzw. ca. 7.000 kWh/a, jährliche Heizkosten von 475.- Euro.
Bei MCS-Betroffenen oder Lungenkranken darf es weder ein Schadstoff- noch z.B. ein Aschenproblem geben, d.h. es muss eine absolut saubere Heizung eingesetzt werden. Holzheizungen (Cheminée, „Schwedenofen“ etc.) kommen zum Vornherein nicht in Frage, weil diese Dreck- und Schadstoffschleudern sind. Im Haus selbst würde ein muffiges Raumklima entstehen. Selbst wenn man innen noch eine einigermassen erträgliche Raumluft hätte, würde die Nachbarschaft bzw. würde man selbst beim Öffnen der Fenster mit dem Holzfeuerungs-Abgasproblem konfrontiert. (Lesen Sie zum Thema Holzfeuerungen die interessanten Beiträge von Frau Beatrice Macho auf der Mythen-Post Homepage.)
Heizen mit Pellets ist ebenfalls eine sehr unsaubere und nicht umweltfreundliche Angelegenheit.
Mit der zentralen Kachelofenanlage kann sich deshalb Urs Beeler nicht anfreunden. Sie widerspricht diametral dem MCS-Gedanken. Aus der Schweizer Praxis kenne er ausschliesslich „dreckige“ Kachelöfen, die für Staub und ungesundes, unangenehmes Raumklima resp. Raumluft verantwortlich sind und alles Baubiologische drumherum „vernichten“. Ein Vorurteil? Er habe bis heute noch keinen einzigen „cleanen“ Kachelofen gesehen!

Moderne Ölheizungen funktionieren recht sauber. Unerfreulich hingegen sind die alljährlichen Kontrollen, Kaminfeger usw. und dadurch eingeschränkte Autonomie.
Wenn man nicht direkt dem Kamin ausgesetzt ist, wäre eine Gasheizung eine diskutierbare Angelegenheit. (Probleme jedoch: Explosionsrisiko und Abhängigkeit von einer Gaszufuhr.) Für MCS-Erkrankte absolut ungeeignet sind hingegen kleine Gasöfen und Gas-Kochherde.
Nochmals: Voraussetzung für ein MCS-Haus ist, dass die Heizung SAUBER und STAUBFREI ist. Es darf kein Verbund der Heizanlage mit der Raumluft geben. Ebenso sollte kein Staub durch Konvektion verwirbelt werden. (Wobei schöne alte Guss-Radiatoren, wie man sie früher verwendete, auch ein ästhetisches Element wären.)

Im Grundriss sind von Dipl.-Ing. Bumann die Abstrahlflächen dargestellt. Diese könnten seiner Meinung nach aus Ofenkacheln, gefliest, geputzt oder aus Edelstahl sein. Bumann betont als Vorteile, dass sein zentraler Ofen keinerlei Dreck mache und man alle Flächen raumseitig abwischen könne.

Weiter zur Diskussion steht eine Wärmepumpe kombiniert mit einer [fragwürdigen, vgl. MCS-Wohnprojekt Zürich-Leimbach] Bodenheizung. – Ist eine Elektroheizung die Lösung? Hier muss beachtet werden, dass keine elektromagnetischen Felder entstehen. Und bedenklich: Bei früheren Elektro-Speicheröfen wurden z.B. standardmässig Asbest (!) oder Steinwolle (!) eingebaut.
Matthias Bumann schlägt als Alternative sog. Heizleisten vor sowie elektrische Marmor-Heizplatten, die man als Heizkörper an die Wand hängen könne. Bei all diesen Produkten stellt sich die Frage der Abschirmung. Wer hat welche praktischen Erfahrungen mit solchen Produkten gemacht? Wir freuen uns über Ihre Zuschrift: Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann, E-Mail:
info@dimagb.de, Urs Beeler, E-Mail: beeler@mythen-post.ch

Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann: „Die Heizleiste arbeitet mit mind. 70°C Vorlauf. Rohre und Register sind in Holzsockelleisten verkleidet. Die Wärme steigt an der Wand hoch und erwärmt diese, daraufhin strahlt die Wand Strahlungswärme ab. Siehe: sandomus.de, sancal.de. Wobei eine Marmorheizung noch eine gute Alternative ist: man hängt Marmorplatten wie Bilder auf oder stellt sie irgendwo an die Wand. Die Strahlungswärme wird hier mit elektrischem Strom erzeugt. Auf die Variante der zentralen Versorgung mit Gasheizung (externe Heizzentrale versorgt mehrere bis alle Einheiten, das Problem besteht hier in der Verteilung der Wärme) hatte ich bereits telefonisch hingewiesen.“

Äussere Faktoren / Umgebung
Und wenn wir schon beim Strom sind: Natürlich darf ein MCS-Haus nicht in der Nähe eines Natel-Senders, einer Starkstromleitung, eines Trafo-Häuschens, einer Bahnlinie etc. stehen. Neben Elektrosmog darf ein MCS-Haus auch nicht in einer lärmigen Siedlung oder an einer verkehrsreichen Strasse gebaut werden. Sämtliche Komponenten müssen berücksichtigt werden! („De Füüfer und’s Weggli!“) Auch Immissionen durch Industrie, Gewerbe usw. Das am besten konzipierte MCS-Haus nützt nichts, wenn es am falschen Ort steht!

Solaranlage
Eine PV-Anlage lohnt sich nur, wenn es eine intensive Förderung gibt. Der Wirkungsgrad der Anlage lässt mit der Zeit nach und Wartungs- und Unterhaltungskosten werden in der Werbung selten genannt und eingerechnet. Ausserdem stellt sich die Frage der umweltfreundlichen Entsorgung.
Eine ST-Anlage erzeugt warmes Wasser – aber in der Regel nur im Sommer. Also spart man sich eine teure Investition und baut auf das Dach eine ganz einfache Solaranlage Marke Mittelmeer: ein schwarz angestrichenes Fass mit Zu- und Ableitung. Dadurch kann im Sommer die Warmwasser-Bereitung aus bleiben; die Duscharmatur sollte einen Thermostat haben. (Vorschlag von Dipl.-Ing. M.G. Bumann).
Beeler vertritt hier die konventionelle Elektro-Boilervariante.

Wasserversorgung
Vorschlag: Autonome Versorgung. Es wird eine Grundwasseranalyse erstellt und nach Bestätigung wird ein Brunnen gebaut, der die Siedlung versorgt. In der Schweiz dürfte die Wahrscheinlichkeit, die Qualitätsstufe reines Quellwasser zu bekommen, recht hoch sein. Eine flexiblere Standortwahl ergibt sich, wenn die örtlichen Versorger einwandfreies Wasser anbieten können. Das wäre mittels Analyse zu belegen. [Anmerkung: Ob Schweizer Komunen in der Praxis so kooperationsbereit sind?] Ergänzung: Regenwasser wird in Fässern gesammelt, zum Gießen der Blumen im Garten.

Wasserentsorgung
Das Abwasser wird gesammelt und in einer zentralen Leitung zu einer biologischen Kläranlage geleitet. Dort erfolgt eine Reinigung in mehreren Stufen, wobei Pflanzen und Mikroorganismen eine Rolle spielen. Am Ende kommt sauberes Wasser heraus. Bei entsprechender Standortwahl kommt ein simpler Anschluss an das vorhandene Netz in Frage. [Anmerkung: Das wäre für Schweizer Verhältnisse schon sehr (wohl zu) weit gedacht….]

Stromversorgung
Elektrischer Strom wird von einem Versorger bezogen. PV-Anlagen (späteres Problem Entsorgung > Sondermüll) oder Windräder (störend in der Landschaft und lärmig!) sind unwirtschaftlich und auf Dauer gesehen unökologisch. Wenn es das Gewissen beruhigt, kann man einen Tarif für Ökostrom abschließen.

Lüftung
Es wird (ausser, es wünscht dies jemand speziell oder es ist immunsystembedingt nötig) keine Lüftungsanlage eingebaut; jeder Raum wird natürlich be- und entlüftet. Die Bedarfslüftung nach der guten alten Fenster-auf-Methode hat sich bestens bewährt (natürliche Lüftung). Außerdem hat man einen Luftwechsel über Fensterfugen, wenn man von vornherein vernünftige Fenster (ohne Kunststoffe, Silikon etc. abgedichtete) hat. Keime, Stäube und Bakterien haben somit keine Lüftungskanäle als Brutstätte. [Anmekrung: Das ist damals – bis zur Optiz-Raumluftfilterung – noch konventionell gedacht.] 

Elektroanlage [Anmerkung: Die Ausführungen von Matthias Bumann zu diesem Thema sind hier interessant!] Es gibt sogar hierfür Selbstbausätze, wo Kabel und Klemmstellen farbig markiert sind. Ein Elektromeister wird alle Anlagen prüfen, abnehmen und aufklemmen. Die Steckdosen sollten im hinteren Bereich konzentriert sein, dadurch lässt sich der Elektrosmog örtlich eingrenzen. Kabel kann man im Fußbodenaufbau verlegen. Man kann auch so konsequent heran gehen und z.B. im Schlafzimmer ganz auf Elektrizität verzichten. [Anmerkung: Fraglich, ob so etwas – kein Licht! – wirklich Sinn machen würde.] Eine andere Variante ist das Verlegen mit Röhrchen (wie man das um 1910 herum machte). > Wobei wiederum der Elektrosmog zu berücksichtigen ist!
Wo Strom durch einen Leiter fließt, entstehen elektrische Felder. Man kann zwar Leitungen abschirmen, aber die Geräte nicht. Daher sollte man alles möglichst in einer Ecke konzentrieren, um wenigstens die Hälfte des Hauses frei von Elektrosmog zu haben. [Anmerkung: Hier gibt es mittlerweile noch professionellere Lösungen!]

(4) Außenanlagen
Zu jedem Häuschen sollte ein kleiner Garten gehören, der zum Aufenthalt im Freien einlädt. Falls PKW zum Eigentum gehören, werden die etwas entfernt auf Sichtweite untergestellt [Anmerkung: Das geht auch nah! Bitte kein grünes Scheuklappendenken]. Entweder genügen Carports [Anmerkung: „Kollektivlösungen“ sind nie sehr befriedigend] oder man gibt mehr Geld für Fertiggaragen aus. Es gibt Fertiggaragen mit einem gebogenen Dach, die man mit einem Gründach versehen kann.
In die Überlegung sei einzubeziehen, dass ein Gründach auch ein Stück wieder gewonnene Landschaft ist. Ein Gründach ist bei einfacher Ausführung (8 cm, 1-schichtig, Sedum) nicht viel teurer als ein Kiesdach, langfristig betrachtet kann es sogar wirtschaftlicher sein.

(5) Aussichten
Nachhaltigkeit: Das MCS-Haus in dieser Ausführung ist eine massive, solide, wertbeständige Sache, was auch die Banken so sehen werden. Sollte man dennoch einmal abbrechen, sind es Holz- und mineralische Stoffe, deren Recycling unbedenklich ist.

Überlegungen:
* Frostsicherheit der biologischen Kleinkläranlage
* Variante H02 mit Heizleisten
* zentrale Versorgung bzw. Gruppenanlagen für die Heizung
* Vorteile eines Steildaches? (Kosten/Nutzen)
* Variante H03: eine elektrische Marmorheizung
* Anwendung von TKMT (thermokeramische Membrantechnologie mit endothermen Effekten)
* Kostenoptimierung durch Hausgruppen (Limit durch Verschattungsproblematik)

Nächste Schritte
Urs Beeler:
– Bedarf eruieren
– Neugier wecken
– die Idee propagieren
– eine Lobby schaffen
– Sponsoren und Fördermöglichkeiten finden

M. Bumann:
* Baukosten überschlägig berechnen; zunächst eine Schätzung und dann eine Ermittlung
* Erarbeitung einer Positiv- und einer Negativliste für Baustoffe
* Variantenentwürfe nach ermitteltem Bedarf
* Einbeziehung von Partnern (Hersteller)
* Unterstützung bei Sponsorensuche in späterer Projektphase

Es sei zu beachten, dass wir von Vorentwürfen und Skizzen reden. Ich bitte auch weiterhin um viele Fragen, Anregungen und Hinweise. Besser schrittweise gemeinsam entwickeln, als planen und ändern.
Entweder direkt (E-Mail:
info@dimagb.de) oder über Urs Beeler (E-Mail: beeler@mythen-post.ch).

© DIMaGB
Berlin, 08.09.2004
Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann
DIMaGB Baubeschreibung MCS-Haus Schwyz

Für Informationen:
Bauleitung, Bauplanung, Bauberatung
Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann
Wilhelminenhofstr. 50,
D-12459 Berlin
Tel. +49-30- 67 48 97 27
Fax +49-30- 67 48 92 13
Mobil: 01 77 – 88 58 495
Homepage:
http://www.dimagb.de
E-Mail:
info@dimagb.de

Mitglied der Baukammer Berlin
Bauvorlageberechtigung: P1694
Spezialisierung: Bauen im Bestand, Baukosten
Freier Sachverständiger für Privatgutachten
DIMaGB.de – Informationen für Bauherren
http://www.bauko.biz Baukostenmanagement B2B & B2C

Mythen-Post
Urs Beeler
Postfach 7
CH-6431 Schwyz
Tel./Fax. 041 811 20 77
E-Mail:
beeler@mythen-post.ch

Spezialisierung: MCS, Umweltmedizin, Baubiologie, Konsumentenschutz, Umweltschutz

Texte zum Thema Baubiologie (von der HAGA AG):
„Beachten Sie beim Bauen die Oeko-Toxizität“
Bauen mit Wissen und Gewissen
Verputze und Isolationen müssen atmen können

 

Kommentare zum MCS-Haus

Donnerstag, 16. September 2004

Sehr geehrter Herr Beeler,
mit Interesse habe ich die Berichte über Ihr
MCS-Haus Projekt gelesen. Für Infos zu Marmorheizplatten empfehle ich www.gemetherm.de. Die Firma ist ein bodenständiges Unternehmen und produziert Natursteinheizplatten in guter Qualität und ohne Kleber. Bei elektrischen Heizplatten sind allerdings meistens die Anschlussleitungen aus Silikonkabel (wegen der erhöhten Hitzebeständigkeit), ließe sich bestimmt auch anders lösen.
Viel Erfolg bei diesem Projekt.
Mit freundlichen Grüßen
G.F.

Bitte geben Sie meine E-Mail-Adresse und meinen Namen nicht weiter – ich bekomme schon genug Spam.

 

Freitag, 17. September

Sehr geehrter Herr Beeler,
ich habe noch eine Anmerkung zum Elektrosmog. Sie schreiben: „Wo Strom durch einen Leiter fließt, entstehen elektrische Felder. Man kann zwar Leitungen abschirmen, aber die Geräte nicht.“
Das elektrische Feld ist bereits ohne Stromfluss vorhanden. Wenn dann der Strom fließt (z.B. durch Einschalten eines Gerätes) entsteht ein magnetisches Feld. Dieses Feld wird auch durch Abschirmungen um Kabel nicht vermindert. Eine Abschirmung ist deshalb wenig sinnvoll. Besser ist der Einsatz von Netzfreischaltgeräten.
Mit freundlichen Grüßen
G.F. (bitte Namen nicht veröffentlichen)

 

Freitag, 17. September 2004

Sehr geehrter Herr F.
Ganz herzlichen Dank für Ihre Anmerkungen. Der erwähnte Satz stammt von Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann; ich leite ihm Ihre Nachricht gerne weiter. Wir sind für Tipps sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler

PS: Ihrem Wunsch gemäss wird Ihr Name nicht veröffentlicht.

 

Samstag, 18. September 2004

Eine Abschirmung kann nur in der Fläche sinnvoll sein, so in Wänden, Decken und Dächern. Dazu nimmt man Metallnetze, die einen Faradayschen Käfig bilden und so einen abgeschirmten Bereich schaffen. Dieser Bereich ist von Kabeln und Geräten freizuhalten, sonst war alles sinnlos.
Mit freundlichen Grüssen
M. Bumann (E-Mail:
dimagb2004@arcor.de)

Nachbemerkung
Gut gemeint, aber überhaupt nicht ausgereift. Wenn man sich das Ganze Jahre später anschaut, ercheint es einem irgendwie als „DDR-Trabant“ und „schrecklich“ . Aber es wurden einmal Gedanken investiert. Und es ist erlaubt, klein anzufangen und Fehler zu machen, z.B. mit einer haarsträubenden Aesthetik.

 

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