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Offener Brief an die Redaktion des Konsumentenschutzmagazins „Saldo“

Mittwoch, 18. Mai 2004

Sehr geehrte Frau Enderli (E-Mail: redaktion@saldo.ch)

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Das Thema ist topaktuell, da praktisch täglich auf SF DRS, SAT1 etc. Werbung für den allergieauslösenden „Testsieger“ Ariel Color läuft.
Im weiteren ist es so, dass zur Zeit bei den Grossverteilern Migros, Coop, Pick Pay, Denner, Volg, Spar etc. kein einziges unparfümiertes, gut immunsystem- und hautverträgliches Waschmittel angeboten wird!! 

Unzählige Allergiker, Hautkranke und MCS-Betroffene müssen aktuell Waschmittel direkt aus Deutschland oder Österreich beziehen, weil in unserem Land nichts Verträgliches erhältlich ist!
In Österreich wird z.B. das von Christian Schifferle (MCS-Liga Schweiz) und mir seit Jahren empfohlene OMO Sensitive angeboten, in der Schweiz nicht mehr; sowohl in Deutschland wie in Österreich verkauft Henkel Persil Sensitive [Anmerkung: Zu der Zeit leider überhaupt nicht gut verträglich.]  – in der Schweiz nicht!

Die MIFA AG (Fabrikationsbetrieb der Migros) setzt voll auf Zwangsparfümierung sämtlicher Migros-Waschmittel
Absolut unverständlich ist das Verhalten von P&G, Henkel, Lever, MIFA etc. deshalb, weil vor allem Duftstoffallergien, aber auch MCS-Erkrankungen in den vergangenen Jahren rapide zugenommen haben.

So, wie vor Jahren ein Phosphat-Verbot (wegen der Algenbildung) bei Waschmitteln durchgesetzt wurde, engagiere ich mich heute (zusammen mit Prof. Dr. med. J.-O. Gebbers, Kantonsspital Luzern) für ein Verbot parfümierter Waschmittel
Weil die eingesetzten Parfüms nachweislich (und darüber hinaus völlig unnötig) das Immunsystem, die Haut, die Luft und die Gewässer belasten.

Zusätzlich zum zwangsparfümierten Waschmittel wird in vielen Schweizer Haushalten oft noch ein parfümierter Weichspüler eingesetzt (= doppelte Parfümierung!!)
Und Konsumentinnen und Konsumenten staunen dann, wieso sie plötzlich Ekzeme und Allergien entwickeln oder unter lästigem Juckreiz leiden. [Anmerkung der Mythen-Post: Hinzu kommen auch noch Kopfweh, Übelkeit, Asthma usw.] Gehen Betroffene danach zum Arzt, weiss dieser über die Waschmittelproblematik [Anmerkung der Mythen-Post: Speziell Parfümthematik] meist nicht Bescheid. 
Keine böse Unterstellung – so läuft es in der Praxis. Grundlos landen nicht viele Allergie-Anfragen bei der Mythen-Post.

Es ist ein völliges Umdenken in der Waschmittelproduktion AUF DUFTSTOFFFREI nötig!
Wie man immunsystem- und hautfreundliche Produkte herstellen muss, ist den Produzenten bekannt. Lever hat z.B. mit seinem OMO Sensitive – wie bereits erwähnt – ein hervorragendes und sehr gut verträgliches Waschmittel in der Pipeline. Und Henkel weiss ebenfalls sehr genau, um was es geht.

Ein weiterer, noch nicht erwähnter Nachteil der Zwangsparfümierung ist…
…dass das Riechvermögen in Mitleidenschaft gezogen wird. Daraus folgert dann die Waschmittelindustrie, sie müsse ihre Produkte noch stärker parfümieren, um den „gewünschten Effekt“ (Fixierung auf Duftstoffe, Duftstoffabhängigkeit) zu erzielen. Mit weiteren negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, Luft und Wasser.

Die Zwangsparfümierung ihrer Produkte rechtfertigt heutzutage die Waschmittelindustrie wie es die Zigarettenindustrie oder Hanfbauern tun
Doch diese Logik kann nicht der Weg sein!
Es nützt nichts, wenn Gesundheits- und Konsumentenschutzmagazine über Allergiezunahmen, Hautkrankheiten, MCS etc. berichten, gleichzeitig aber die Verursacher ausklammern!
Geradezu tragisch in der Praxis ist, dass die Dermatologischen/Allergologischen Unikliniken Zürich, Basel, Bern an Ursachenerkennung und -bekämpfung praktisch kein Interesse haben, sondern einseitig an Symptombekämpfung (Antihistaminika, Cortisioncremen/-salben, Antibiotika und „Therapien“) Geld verdienen wollen. Die betr. Schweizer Mediziner meinen es ja so „gut „- in erster Linie mit sich selber.

Sollten Sie dennoch einen Mediziner als Auskunftsperson für einen allfälligen redaktionellen Beitrag zitieren wollen, kennt sich Prof. Dr. med. J.-O. Gebbers, Chefarzt am Kantonsspital Luzern, in Sachen Umweltmedizin aus. Leider ist er aktuell einer der ganz wenigen in der Schweiz, welcher die angesprochenen Zusammenhänge „checkt“.
Im Gegensatz dazu schlafen die helvetischen Dermatologen/Allergologen den Schlaf der Ungerechten; sie scheuen jede direkte Konfrontation mit der verursachenden Industrie.
Falls Sie oder Ihre Redaktoren zusätzliche Fragen haben, rufen Sie mich einfach an. Gerne stehe ich Ihnen unter der Natel-Nr. xy jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler

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