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Der Verkaufserfolg eines Spiels

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sind auch Spieltage. Ein Spiel, das praktisch jedermann kennt und wahrscheinlich schon gespielt hat, ist das „Monopoly“. Wie ist dieses Spiel entstanden?

Charles Darrow erfindet das Monopoly
Im Jahre 1932 steckten die Vereinigten Staaten mitten in einer schweren Wirtschaftskrise. In Germantown, einem Stadtteil von Philadelphia, lebte damals der Heizungsanlagenvertreter Charles Darrow. Er war seit zwei Jahren arbeitslos, mähte Rasen, reparierte Haushaltgeräte und grübelte abends darüber nach, ob er nicht irgendeinen Verkaufsschlager erfinden könne. Er hatte bereits einen vereinfachten Bridge-Notizblock und eine Kombination von Ball und Schlagholz entwickelt, aber keinen Erfolg damit gehabt. Eines Abends nun setzte sich Darrow an seinen Küchentisch und zeichnete die ersten Umrisse des später weltbekannten Monopolyspiels. Da sein Tisch rund war, war auch das erste Monopolybrett rund. Darrow entwarf Strassenzüge und öffentliche Einrichtungen nach einer Vorlage von Atlantic City, dazu Eisenbahnstrassen und sogar ein Gefängnis. Die Spieler bekamen Spielgeld und Optionen für Käufe, sie konnten Häuser und Hotels errichten, Aktiva versteigern oder tauschen und Hypotheken aufnehmen. Die Partie war beendet, wenn ein Spieler alle Gegner an den Rand des finanziellen Ruins getrieben hatte, was manchmal sehr lange dauerte.

Erstes Spielset für $ 2.50
Am Abend spielten Darrow und seine Frau oft mit ihren Freunden; dabei stellten sie neue Regeln auf und wechselten schliesslich das runde Brett gegen ein viereckiges aus. Bald fragten Darrows Nachbarn, ob sie nicht auch ein Monopoly haben könnten, und so bastelte er schliesslich ein Spielset nach dem andern und verkaufte sie für $ 2.50 das Stück. Eines Tages schlug ihm ein Drucker aus der Nachbarschaft vor, er werde die Spiele drucken und Darrow solle sie in Läden und Geschäften absetzen. 1934 führte John Wanamaker in Philadelphia als erstes Warenhaus Monopolyspiele. Von dem Erfolg beflügelt, schrieb Darrow an die Firma Parker Brothers, bei der jährlich weit über 1000 Spielideen eingehen. Wie immer, wenn sie einen Vorschlag ernsthaft in Erwägung ziehen, setzten sich die Direktoren des Hauses Parker hin und begannen zu spielen. Sie entdeckten jedoch bei Monopoly über 52 Verstösse gegen die Regeln, die ein Spiel gewöhnlich zum Publikumsrenner machen. Parker lehnte dankend ab.

Erfolg im zweiten Anlauf
Aber Darrow gab sich nicht geschlagen. Er kratzte so viel Geld zusammen, wie er nur auftreiben konnte, und liess 5000 Monopolyspiele drucken. Einige brachte er zu Wanamaker in Philadelphia, andere in das Spielwarengeschäft F.A.O. Schwarz in New York. Und Schwarz verkaufte eins der Spiele ausgerechnet an einen Bekannten von Sally Barton, der Tochter George Parkers, der die Firma Parker Brothers gegründet hatte. Sallys Bekannter probierte Monopoly aus, rief dann Sally an und lobte das Spiel überschwenglich. Sie erzählte es prompt ihrem Vater und ihrem Mann, dem Parker-Präsidenten Robert Barton. Die beiden Herren befassten sich noch einmal mit dem Spiel – und änderten ihre Meinung.
Bald darauf kauften die Parker Brothers Darrows Monopoly und sagten ihm einen Gewinnanteil zu. Das Spiel wurde eine Goldgrube. Darrow starb im Jahre 1967 im Alter von 78 Jahren. Er hinterliess Grundbesitz im Wert von mehreren Millionen Dollar.

 

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