Inserat

Inserat

Von Urs Beeler

Die Schweiz soll sich weiter wie ein Stück Zucker in einem Glas Wasser auflösen. Eine Mehrheit der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sagte Ja zur Fortsetzung der Masseneinwanderung aus der EU, zu noch mehr Batteriewohnungen, noch mehr verstopften Strassen, noch mehr überfüllten Zügen.

Inserat der BGI-Befürworter.

Die Schweiz soll weiter ungebremst wachsen können und das Land mit vereinten Kräften (Wirtschaftsverbände, SP, Gewerkschaftsbund, Grünliberale usw.) dem Mammon geopfert und mittel- bis langfristig dem sicheren Abgrund zugeführt werden. Verantwortungslosigkeit statt Vernunft, Anpassung statt Rückgrat und Eigenständigkeit als Handlungsmotiv.

Gleichzeitig soll aber das eigene Minderwertigkeitsgefühl („die Schweiz kann nur überleben, wenn sie sich der EU anpasst“) symbolisch mit Kampfflugzeugen für 6 Mrd. Schweizer Franken „verteidigt“ werden. Diese nützen zwar nichts gegen ballistische Waffen, Angriffe durch Marschflugkörper und Drohnen. Aber darum geht es auch nicht. Mit der Kampfflugzeugbeschaffung verbunden sind Kompensationsgeschäfte im Umfang von 60% für die einheimische Industrie. Zwar kommen dadurch die gekauften Flugzeuge teurer, aber das macht nichts: das Ganze bezahlt zum Schluss sowieso der Steuerzahler.

Und wie kam es eigentlich so weit? Adolf Hitler liefert mit einem Zitat eine plausible Erklärung: „Die öffentliche Meinung ist nur das, was von oben in sie hineingetrichtert wird.“

Wie gesund bzw. rational handelnd ist das aktuelle Schweizer Stimmvolk? Man will einerseits noch mehr Leute ins Land holen (und alle negativen Auswirkungen aus Angst und Minderwertigkeitsgefühlen gerne in Kauf nehmen), gleichzeitig die gesunkene Lebensqualität, die geschundene Umwelt, die komplett ungesunde, künstlich geschaffene Bevölkerungsexplosion mit einer (symbolisch) modernen Luftwaffe verteidigen. Dies selbstverständlich aber nicht mehr aus eigener Kraft (vgl. Nein zur BGI infolge imaginärer Angst vor der EU), sondern NATO-kompatibel.

Was wird bzw. muss zwangsläufig mit der Schweiz in den nächsten Jahren geschehen? Das, was Muammar Gaddafi einst meinte, dass sich das Land allmählich auflösen wird: die deutschsprachigen Kantone zu Deutschland, die Westschweiz zu Frankreich und das Tessin zu Italien?

Dies bis zum bitteren Ende noch unter lautem politischen Beifall der FDP, der CVP bis hin zur SP und den Grünliberalen sowie einer „Volksmehrheit“, die es irgendwie (aufgrund von Arbeitsbelastung, angeblichen Sorgen um die Zukunft, medialer Gehirnwäsche, Verkehrslärm, Stress usw.) nicht mehr richtig checkt?

Reale Bedrohungen (>10 Mio. Schweiz) werden aus dem Bewusstsein gedrängt, dafür imaginäre Szenarien aus der Luft („Ja zu 6 Mrd. für neue Kampfflugzeuge“) hochgehalten. Dass eine Vaterschaftsversicherung zum Schwimmgurt wird und grosse Unterstützung findet, ist unter solchen mentalen Bedingungen eigentlich nur logisch.

Es scheint bei einer Mehrheit allgemein die Auffassung zu herrschen, dass anstehende Probleme nicht mehr selbständig gelöst werden können. Deshalb müssen sie z.B. via Vaterschaft [plus ungebremster Zuwanderung!], d.h. „pushen“ und Problemabwälzung auf künftige Generationen umgelagert werden (frei nach dem Motto: „Ich als Vater kann nicht mehr, aber vielleicht mein Sohn“). Wie der Schweizer Luftraum muss aber auch eine Vaterschaft abgesichert bzw. bezahlt werden: Deshalb sagte eine Mehrheit Ja zum Vaterschaftsurlaub.

Ja zum Vaterschaftsurlaub (vielleicht – psychologisch betrachtet. auch eine nachgeschobene Belohnung für die erfolgte Zeugung), Ja zu neuen Kampfflugzeugen – aber Nein zum Schutz des Vaterlandes an sich (BGI) vor Masseneinwanderung mit allen negativen Konsequenzen.

Das kann ja noch heiter werden mit einem solchen Volk bei künftigen CH-Abstimmungen.