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Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schleimhautentzündungen, Allergien, Asthma

Kopfweh, Übelkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Allergien – die Schulmediziner stehen diesen Symptomen unklaren Ursprungs meist ratlos gegenüber. Gegen Kopfschmerzen gibt’s Kopfwehtabletten, gegen Ekzeme Salben, gegen Allergien Antihistamin-Präparate. Und die Drogisten trumpfen mit homöopathischen Mitteln auf.

Bei den Ursachen ansetzen!
Der Arzt, der nach den Wohnverhältnissen frägt, ist heutzutage noch immer eine Seltenheit. Dabei könnte hier mit ein paar guten Tips oft geholfen bzw. eine Linderung erzielt werden.
Viele Materialien, die heutzutage hergestellt bzw. mit denen gebaut wird, sind gesundheitlich bedenklich. Das hält aber weder Produzenten, Verkäufer noch die Konsumenten ab, im gewohnten Stil weiterzumachen. Die gesundheitliche „Rechnung“ kommt später.

5 Belastungsgruppen
Innerhalb von Gebäuden können auf den Menschen fünf Gruppen von Belastungsfaktoren einwirken: Baumaterialien und Einrichtungsgegenstände können Schadstoffe emittieren. Probleme entstehen gelegentlich bei nicht entsprechendem Benutzerverhalten, z.B. bei ungenügenden oder falschen Reinigungs- (parfümierte Putzmittel!) und Unterhaltspraktiken. Ein ungenügender Luftwechsel kann zu Schadstoffkonzentrationen führen. Die Kontamination mit biologischen Materialien kann Folge einer ungenügenden Feuchtigkeitskontrolle sein. Schliesslich können technische Installationen zu physikalischen Belastungen führen. Bekannte von aussen einwirkende Noxen sind die Luftschadstoffe in der Aussenluft, der Lärm, Radon aus dem Bauuntergrund sowie ins Haus eindringende Blütenpollen.

3 Belastungsfaktoren
Die Belastungsfaktoren können in chemische, physikalische, biologische und „komplexe“ Noxen unterteilt werden. (siehe Tabelle)

Häufig unspezifische Symptome
Eine grosse Schwierigkeit bei der Diagnose von gebäudebedingten Gesundheitsstörungen sind die oft unspezifischen Beschwerden. Die betroffenen Personen leiden unter Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen usw. In sehr vielen Fällen wird auch über Schleimhautreizungen geklagt.

Krebsförderndes Potential
Verschiedene Innenraumnoxen sind krebsfördernd. Von herausragender Bedeutung ist das Radon. Epidemologisch nachgewiesen ist auch die krebserzeugende Wirkung des Passivrauchens, und es bestehen starke Hinweise dafür, dass elektromagnetische Felder von Hochspannungsleitungen in der näheren Umgebung zu erhöhten Leukämieraten bei Kindern führen. Asbest, Benzol, die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) und einige weitere Chemikalien, die oft in Innenräumen nachweisbar sind, sind bekannte Karzinogene..

Erhebliche gesundheitliche Relevanz von Innenraumbelastungen
Die Bedeutung einer Krankheit kann in der Zahl der betroffenen Personen liegen oder im Schweregrad der verursachten Symptome. Im folgenden wird kurz auf einige Belastungsfaktoren eingegangen.
Radon: Die Radonexposition bzw. die Exposition mit Radonfolgeproduktion führt in der Schweiz im Durchschnitt zu rund 40% der totalen Dosis an ionisierenden Strahlen – medizinische Anwendungen eingerechnet.
Allergien: 8,9% der erwachsenen Bevölkerung der Schweiz sind auf Milben sensibilisiert. Bei Kindern liegt die Zahl sogar bei 13,3%.
Sick Buidling Syndrome: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit bis zu 30% aller Bürogebäude starke Probleme mit der Raumluftqualität aufweisen. 10-30% der Nutzer dieser Gebäude dürften unter gesundheitlichen Auswirkungen in Form von unspezifischen Symptomen leiden.
Lärm: Laut dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) sind zwischen 20-25% aller Wohnungen in der Schweiz einem Strassenlärmpegel über den geltenden Immissionsgrenzwerten ausgesetzt. Beim Eisenbahnlärm sind es rund 4% der Wohnungen. Zu den Immissionsgrenzwerten ist anzumerken, dass sie nur etwa drei Viertel der Bevölkerung schützen; bei den übrigen Personen gewähren sie wegen deren grösserer Empfindlichkeit keinen Schutz vor Belästigungen.

Verkehrszunahme
Der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der heute Strassenlärmpegel über den gültigen Immissionsgrenzwerten ausgesetzt ist, ist vergleichbar mit jenem vor 20 Jahren. Die in der Zwischenzeit getroffenen Lärmschutzmassnahmen wurden durch die Zunahme des Verkehrs aufgewogen.

Dick und falsch isolierte Häuser erhöhen die Schadstoffkonzentration in Innenräumen
Die Bedeutung der Innenraumallergene dringt langsam ins Bewusstsein der breiten Bevölkerung. Aus Energiespargründen werden heutzutage viele Häuser zu stark bzw. mit falschen Materialien isoliert; dadurch entsteht ein ungenügender Luftwechsel. Letzterer ist aber nötig, um die für das Wachstum von Milben und Schimmelpilzen nötigen hohen relativen Luftfeuchtigkeiten zu vermeiden.
Angesprochen sind weiter die Wahl von Produkten, die Reinigungs- und Unterhaltspraktiken, das Lüftungsverhalten. Richtiges Handeln setzt das Wissen um die Probleme und um die Alternativen voraus. Es ist wichtig, die breite Bevölkerung auf die Innenraumproblematik zu sensibilisieren. Gezielte Informationen sind vor allem auch direkt an die Baufachleute nötig.

 

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