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Eine grosse Diskrepanz zwischen Werbung und Realität

Freitag, 5. Dezember 2003

Liebe Frau von Dach
Herzlichen Dank für Ihr Feedback bezüglich meiner Präsentation. Ich war selber erstaunt, was sich bei meiner Recherche für ein Faktum bezüglich Schadstoffbelastungen aus Holzfeuerungen ergeben hat. Mein Mann und ich erkrankten ja durch eine solche „Emissionsschleuder“ ganz in unserer Nähe.
Mich hat es stärker betroffen und ich leide heute noch an den Folgen daran. Meine Symptome passen ganz in das Krankheitsbild COPD.

Mein Mann und ich haben „nie“ geraucht und sind seit weit über einem Jahrzehnt Vegetarier und leben sehr gesundheits- und naturbewusst
Wir hatten bis zum Zeitpunkt dieser extremen Schadgasbelastung nie Probleme mit chronischem Husten, aber durch eine längere Inversionslage (mit entsprechender sehr hoher Schadgasbelastung) vor ziemlich genau einem Jahr, haben bei uns (insbesondere bei mir) diese Probleme begonnen. Zur Zeit ist es auch wieder schlimmer geworden durch die Nebellagen. Wir waren mehrere Monate derart belastet, dass wir oft kaum lüften konnten, in der Nacht Fenster geschlossen halten mussten, und Zeitfenster zum Lüften abwarten mussten, in denen die Luft einigermassen akzeptabel war. Und dies alles wegen eines uralten Ofens, der neben einer Ölheizung unsachgemäss betrieben wurde und in dem alles Mögliche (Tag und Nacht!) verbrannt wurde. In der Nacht hat es oft sehr penetrant gestunken, was wir heute (nebst der unsachgemässen Verfeuerung) als klare Abfallverbrennung einordnen.

Dies die Kurzform meiner Geschichte, welche dann der Auslöser zu meiner Recherche wurde, ich wollte wirklich wissen, mit welchen Schadstoffen wir belastet waren
Es hat mich einerseits sehr erschreckt, was da in die Luft abgeht, und andererseits, dass das Wissen um die hohe Gesundheits- und Umweltbelastung durch Holzfeuerungen bei den Behörden ja längst schon existent ist. Dass diese Instanzen solche Umwelt- und Gesundheitsbelastungen wissentlich über Jahre hinweg zulassen und tolerieren ist unglaublich.
Bei uns haben zudem ganz ungünstige Faktoren die Belastung noch massiv erhöht (Kamin nicht den Vorschriften entsprechend, viel zu tief unter Dachfirst, viel zu grosser Kaminquerschnitt, was den Rauch rasch erkalten lässt, sodass er hinunterfällt und nicht zügig in die Höhe aufsteigt, Kamin mit Regendach versehen, so dass zusätzlich der Rauch horizontal weggedrückt wurde, vorherrschende Ostwindlagen, wir liegen direkt ca. 15 m im Westen, und topographische Faktoren usw.)

Was wir dann mit den Behörden erlebten, ist sozusagen „haarsträubend“
Ich musste z.B. unsere Gesundheitsbehörde mit Dateien (PDFs und anderen z.B. vom BUWAL) eindecken, damit diese überhaupt einmal verstanden, um was es geht und wie sie handeln müssten. [Anmerkung der Mythen-Post: Genauso funktioniert es in der Praxis!]
Dies alles hat sehr viel Nerven und Zeit gekostet, währenddessen wir ständig enorm belastet waren. Mit dem AWEL erlebten wir auch einen rechten Frust, dieses Amt hat, nebst Unkorrektheiten in Aussagen im Schriftverkehr, unsere Gesundheitsbelastung überhaupt negiert.
Es ist eine Faktum, dass ein kleiner Prozentsatz der Holzfeuerungen die Umwelt enorm belastet (über 30 % der winterlichen CO [Kohlenmonoxid] und PM10-Belastungen durch Holzfeuerungen!).

Das BUWAL schützt aber diese „Schadstoffschleudern“ u.a. mit der Argumentation von prozentual wenigen Holzfeuerungen, sowie mit den Worten „Umweltschutz“ und „CO2-Bilanz“, und lässt diese bis dato voll ihre Schadstofflasten in die Atmosphäre speien
Das ist eine gewaltige Diskrepanz, werden doch die – heute bezüglich Luftschadstoffen nicht mehr problematischen – Ölheizungen schon seit 1975 periodisch kontrolliert. Diese Kontrollen sind sehr streng (was auch richtig ist!), aber Holzfeuerungen dürfen paradoxerweise die Umwelt enorm verschmutzen und Menschen krank machen!

Bezüglich den schizophrenen 1. August Knallereien und Belastungen habe ich auch schon mein Statement gegenüber der Behörde abgegeben
Mein Mann und ich verabscheuen diese Sinnlosigkeit, welche auch zum Jahreswechsel stattfindet. Diese Luftschadstoffbelastungen sind ein voller Unsinn. Dazu kommt das Erschrecken von Tieren. Ich hatte ein Büsi, dass sich immer sehr fürchtete. (…).
Jedes Jahr ärgere ich mich erneut darüber. Dieses Jahr habe ich sehr gehofft, dass dieser Schwachsinn wegen der Trockenheit nicht stattfindet, leider war dann aber die Wettersituation nicht auf meiner Seite. In unserer Scheindemokratie haben leider die Lobbys und ihre Diener (Behörden) das Sagen und Bestimmen, nur haben das noch viele Menschen nicht gemerkt. Es geht doch primär um die Pfründe der Wirtschaftslobby und nicht um Umweltschutz oder Gesundheit.
Ich freue mich auf Ihren Anruf und grüsse Sie herzlich.
Beatrice Macho (E-Mail: bmacho@freesurf.ch)

PS: Sehr gerne unterstützen wir auch Ihr Engagement und Ihre Petition.

 

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