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Österreich ist günstiger und gastfreundlicher als die Schweiz

Von Wolfgang Risch

Die Frage „Schweizer Hotels auf dem absteigenden Ast?“ im Vergleich zum Nachbarland Österreich ist durchaus berechtigt. Dass es um die Hotellerie in der Schweiz im Gegensatz zu Österreich schlecht bestellt ist, verwundert nicht. Hier braucht es keine grosse Analyse.

Der Grund für diese Entwicklung ist sicher grösstenteils im Unterschied der Freundlichkeit der Österreicher und der Reserviertheit der Schweizer zu finden
Den ersten Teil meines Urlaubes verbrachte ich in Österreich, den zweiten Teil in der Schweiz. Welch ein Unterschied! In Österreich hat man das Gefühl, als Gast des Landes willkommen zu sein, in der Schweiz hingegen wird man den Eindruck nicht los, eher nur geduldet zu sein.

Das Preis-/Leistungsverhältnis spielt zur Hauptsache nur beim „östlichen“ Nachbar
In Österreich wird man fast ausschliesslich von einheimischem Personal freundlich und zuvorkommend bedient, was in der Schweiz grösstenteils überhaupt nicht mehr der Fall ist, und gerade das macht den grossen Unterschied. Zudem bekommt man in der Schweiz den „Patron“ eher selten, wenn überhaupt, zu sehen, der „Herr Chef“ ist in Österreich hingegen fast immer zur Stelle.

Schweiz: „Höflich, aber herablassend“
Ich gehe jetzt etwas weit in das Jahr 1950 zurück, es scheint mir aber wichtig, die schon damals vom Erstbesteiger des Mount Everest, Sir Edmund Hillary, gemachte Erfahrung als Gast in Österreich und in der Schweiz weiterzugeben. Als Vorbereitung für die Everest-Besteigung begab er sich mit Freunden zuerst in die Öztaler Alpen (Österreich) und anschliessend in die Schweiz ins Berner Oberland. ich zitiere aus seinem Buch „Wer wagt, gewinnt“:
„…Wir verlebten herrliche Tage in den Bergen. Wir bedauerten aufrichtig, die gastfreundliche Atmosphäre dieses Hauses so bald verlassen zu müssen. Die Touren waren nicht besonders schwierig, aber wir hatten das Land kennengelernt, und wir waren davon angetan, wie gastfreundlich uns seine Bewohner aufgenommen hatten. Zudem war das Unternehmen unglaublich billig gewesen.
Nun freute ich mich auf die Schweiz. Dieses Land weckte hohe Erwartungen und erfüllte mich mit Respekt, denn es war die eigentliche Heimat des Bergsteigens, und es gab legendäre Gipfel zu erklimmen. Im Gegensatz zu Österreich sollte es jedoch in gewisser Weise zu einer Enttäuschung werden. Die Berge waren grossartig, die Organisation unübertroffen, die Landschaft perfekt, die Preise astronomisch und die Aufnahme höflich, aber herablassend…“

Das Urproblem ist geblieben
Hier bleibt mir nur die Feststellung, dass das Urproblem in der Schweiz leider bis heute immer noch nicht erkannt worden ist. Es geht zur Hauptsache nur um etwas mehr Freundlichkeit und Herzlichkeit dem Gast gegenüber. Umdenken tut not. Wenn sich diesbezüglich nichts ändert, was ich nicht hoffe, denn auch ich finde die Schweiz in ihrer Schönheit ein von Gott gesegnetes Land, werden noch mehr Leute dem Slogan aus Österreich folgen, der lautet: „Servus Österreich“.

 

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