Sinnlose Luftverpestung durch stupide Grünabfallverbrennung in der Gemeinde Elgg
Sonntag, 9. Januar 2005
Grüezi Herr Beeler
Zum Jahresende sandte ich an ein Mitglied der Elgger-Gesundheitsbehörde untenstehendes Schreiben. Spätestens durch das negative, unverständliche und untätige Verhalten dieses Mitgliedes ist mit klargeworden, dass diese Behörde ihre Verantwortung absolut nicht wahr- resp. ernst nimmt, also eine reine Alibi-Funktion, auf Kosten der Steuerzahler, inne hat.
Über 4 Stunden wurde ein Quartier – das heisst dutzende von Menschen – sehr schlimm belastet mit Rauchschwaden, die sich weit ausbreiteten und teils in Rauchfontänen weit über Tannenhöhe hinaufstiegen. Und es hat auch noch lange danach dahingemottet. Man sah diese Rauchfontänen bis zur weiter entfernten Hauptstrasse hinunter, trotz vorgelagerter hügeliger Landschaft.
Von diesem Behördenmitglied hörte ich auch: es sei eine heikle Sache (!!!), wenn Nachbarn betreffs einem solchen Vorfall reklamieren (und in ungefähr: man könne da schnell einmal in einen „schlechten Ruf“ kommen!). Zu sagen ist noch, dass ich dieser Frau schon vor Monaten zahlreiche Dateien zusandte, betreffs hohen Schadstoffbelastungen aus solchen Verfeuerungen. Sie hätte also ganz klar wissen müssen, was hierbei in die Luft abgeht. Dieser Grünabfall-Verbrenner hat unerlaubtes Material verbrannt (er macht das schon seit Jahrzehnten) unter Zuhilfenahme einer Anzündhilfe aus einem Benzinkanister! Das ist ganz klar ein Umweltdelikt!, das leider immer noch gang und gäbe ist.
Sie können auch dieses Schreiben ins Web aufschalten.
Freundliche Grüsse
Beatrice C. Macho
Mittwoch, 12. Januar 2005
Sehr geehrte Frau Macho
Vielen Dank für Ihren Einsatz. Grünabfallverbrenner sind – wie Tierquäler – dumm und rücksichtslos. Da helfen selbst die besten Argumente nichts.
Variante 1: Kantonale Vollzugsverordnung (ZH) zum Umweltschutzgesetz genau studieren und nachschauen, was dort betr. dem Verbrennen von Grünabfällen etc. drin steht. Zuhanden der Umweltkommission der Gemeinde Elgg Fall/Bilder (inkl. Ort, Zeit, Name des Luftverpesters) eingeschrieben zustellen, mit dem Hinweis, falls die Gemeinde weiterhin nichts in der Sache unternehme (= ein Verbot ausspreche), Aufsichtsbeschwerde gegen die Umweltkommission der Gemeinde Elgg beim Regierungsrat des Kantons Zürich eingelegt werde (dabei immer die gesetzlichen Grundlagen zitieren).
Variante 2: Immissionen photografieren, Ort und Datum festhalten. Zürcher Umweltschutzpolizei avisieren. Anzeige erstatten. (Ihr Name bleibt dabei anonym).
Variante 3: Mit Angabe der entsprechenden Gesetzesartikel (Nachbarrecht > Schutz vor Immissionen!) sowie Beweismaterial (Fotos) Strafanzeige beim zuständigen Bezirksamt machen. Als Argument z.B. bringen, Sie würden durch die sinnlose Luftverpestung nicht nur belästigt und in Ihrer Lebensqualität tangiert, sondern Ihre Gesundheit und jene anderer (z.B. Kinder, ältere Menschen) nehme Schaden (z.B. Asthma).
Das Argument des Mitglieds dieser Elgger Gesundheitsbehörde zeigt nur dessen verdrehten Charakter! Wer sich anständig benimmt, hat’s nichts zu befürchten. Aber wer stundenlang ein ganzes Wohnquartier sinnlos einmottet, der soll drankommen! Fragen Sie ihn das nächste Mal, ob er den Unterschied zwischen Rückgrat und Wirbelsäule kenne…
Einem guten, anständigen und vernünftigen Menschen würde es niemals in den Sinn kommen, Grünabfälle zu verbrennen. Ausserdem gibt es ja genügend umweltfreundliche Alternativen, die auch noch besser sind (z.B. Gewinnung wertvoller Komposterde!).
Ich habe meinen Kampf hier in Schwyzer über 15 Jahre lang gefochten und so ziemlich alles erlebt, was man sich „Furchtbares“ vorstellen kann. Untätige Behörden, , „Mafia“, Dummheit und Rücksichtslosigkeit im Quadrat, Boykotte Rückständiger usw. Heute ist das Verbrennen von Grünabfällen in bewohnten Gebieten des Kantons Schwyz verboten! Und der Kampf muss weiter gehen.
Kessler zeigt übrigens (hier einmal nach meinem Vorbild…) Grünabfallverbrenner sofort bei der Polizei an. Tun Sie es auch – Ihnen selbst (Psychohygiene!), sauberer Luft, den Kindern, guten Mitmenschen und den Tieren zuliebe!
Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler
PS: Hab‘ erst im Nachhinein gelesen, dass Sie von einem Grünabfallverbrennungsverbot in Elgg schreiben. Dann können Sie die Grünabfallverbrennerei künftig mit der Polizei rasch abstellen. Erwähnen Sie dabei unbedingt (entscheidend für das Strafmass!), dass dies jedes Jahr – trotz Verbot – so laufe!
Wichtig: Wenn Sie noch beim Bezirksamt eine Anzeige (eingeschriebener Brief) erstatten wollen, muss dies bis zum 14. Januar 2005 (Poststempel) geschehen, ansonsten die gesetzliche Frist von drei Monaten abgelaufen ist!!! Schaden kann’s nicht, wenn Sie die Sache dem Bezirksamt melden, damit der Vorfall ’04 für das nächste Mal (Oktober 2005) bereits aktenkundig ist!
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Hier Frau Machos Brief:
Grüezi Frau…
Am 15. Oktober 2004 nachmittags hat Herr H…, im D… Elgg, durch Grünabfallverbrennung über mehrere Stunden ein ganzes Quartier mit schädlichen und krebserregenden Schadstoff-Verbindungen eingedeckt. Zeitweise hat es massiv gequalmt und gestunken bis zu uns hinunter. Obwohl Sie dies – ganz in der Nähe wohnend – auch mitbekommen haben, sind Sie von sich aus nicht dagegen eingeschritten. Dies, obwohl Sie als Mitglied der Gesundheitsbehörde wissen (und uns ja selbst auch so kommunizierten), dass Grünabfallverbrennung auf dem Gemeindegebiet Elgg verboten ist. Herr H… verbrennt seit Jahrzehnten jährlich mehrmals solche verbotenen Grünabfälle im Garten, mit hohen Luftschadstoffbelastungen für das Quartier!
So wie man uns mitteilte, wurde der Grünabfall „grün“ verbrannt und der Benzinkanister (um dieses Grünzeug überhaupt zum Brennen zu bringen!) ganz in der Nähe deponiert. Im Klartext heisst das: Es wurde Unerlaubtes mit dem Inhalt des Benzinkanisters übergossen und verbrannt, mit Folgen von hoher Umwelt- und Gesundheitsbelastung mit schädlichen, giftigen und krebserregenden Schadstoffen für die betroffenen Anwohner.
Wenn man in der Gesundheitsbehörde sitzt und so etwas sieht, sollte man nicht sich nach der Manier der drei berühmten Affen verhalten, sondern handeln, ansonsten macht man sich mitschuldig an Luftverschmutzung und hoher gesundheitlicher Belastung von Lebewesen.
Es scheint aber generell die Mentalität der Gesundheits- und Baubehörde Elgg zu sein, solche krebserregenden Schadstoffbelastungen nicht ernst zu nehmen, dies obwohl ich allen Stellen (auch an Sie Frau …! ), zahlreiche fundierte Recherchedateien zur Problematik zugesandt habe, und dies schon vor vielen Monaten. Die schädlichen, krebserregenden Rauchgase aus Holzfeuerungen z.B. stehen im Verdacht, auch Leukämie auszulösen.
Ich erwarte in Zukunft, dass Sie bei solchen Vorkommnissen von sich aus aktiv werden, denn jede und jeder, der mit Bewusstsein der Schädlichkeit solcher luftverschmutzenden Vorkommnisse nichts dagegen unternimmt, nimmt seine Verantwortung nicht wahr und macht sich mitschuldig gegenüber dem Leben auf diesem Planeten.
Im Anhang sende ich Ihnen noch eine Datei der Fachhochschule Esslingen aus Forschungen betreffend Holzfeuerungen und deren wirklich tragischen und schlimmen Partikelbelastungen, siehe http://www.ta-net-bw.de/projekte/projekt.asp?Bookmark=0&ProjektID=4080&InstitutionID=1433 (Anmerung: Der betreffende Link ist zwischenzeitlich leider nicht mehr abrufbar.]
M.f.G.
B. C. Macho
PS: Wenn man sich gegen solche Luftverschmutzungen einsetzt, hat dies absolut rein gar nichts mit „Intoleranz“ zu tun, sondern nur mit Zivilcourage und Rückgrat, Eigenschaften, die leider so vielen Menschen fehlen, die sich dadurch aber auch mitschuldig an Umweltzerstörung und an Folgen derselben machen. Es gibt übrigens heute Kurse, in denen man „Zivilcourage“ lernen kann.