Ein Telefongespräch mit Frau Vreni Schmidlin, Steinen
Frau Vreni Schmidlin, Schmidlin Holzbau AG, Steinen, meinte einmal anlässlich eines Telefongesprächs gegenüber der Mythen-Post, den Schweinen in der Schweizer Intensivhaltung gehe es „gut genug“. Nicht einmal die als besonders tierschutzfreundlich, sondern auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Neue Zürcher Zeitung teilt diese Auffassung. Die NZZ bezeichnet über 95% der Schweinehaltung in der Schweiz als nicht tiergerecht. Frau Schmidlin argumentierte weiter, in Entwicklungsländern gebe es viele Kinder, die Hunger leiden würden. Kann daraus abgeleitet werden, deshalb müsse es den Tieren in der Schweiz schlecht gehen? Wenn Fleischessern das Schicksal der Dritten Welt am Herzen liegt, wieso verzichten sie nicht auf den Fleischgenuss und schicken das eingesparte Geld den Kindern in Afrika und anderen Entwicklungsländern?
Die Meinung von Urs Beeler: Es soll Jungen, Alten, Kranken, Gesunden, Behinderten, Tieren – kurz allen Geschöpfen möglichst gut gehen! Das eine darf nicht auf Kosten des anderen gehen. Gerade auf die Schwächsten muss Rücksicht genommen werden. Soll das (schlechte) ausländische Niveau als Massstab im Tierschutz gelten? Dann sagen Sie doch das nächste Mal zu Frau Schmidlin: „Das Haus, das Sie anbieten, ist viel zu teuer. Wir verlangen einen Preis wie in China oder Afrika. Dort sind die Häuser und Löhne billiger!“
Nebenbei: Von rückständigen Schwyzer Gewerblern wurde in den vergangenen Jahren auch immer wieder darauf hingewiesen, dass u.a. die Umweltschutzvorschriften im Ausland nicht so streng seien wie in der Schweiz. Wenn doch auch hier das Ausland der Massstab sein soll, wieso senkt man die Handwerker-Löhne dieser Rückständigen nicht auf ein Zehntel? Statt Fr. 60.- Stundenlohn nur noch Fr. 6.-. Argument: „Im Ausland haben die das doch auch!“
Willy Merle, Werkstatt-Chef von Auto Heinzer, Seewen, sagte einmal, in Afrika würde man bei Autoreparaturen nicht so einen Perfektionismus betreiben wie in der Schweiz. Stimmt. Aber in Afrika beträgt der Garage-Stundenansatz auch nicht Fr. 100.- und mehr. Sollte man für Fr. 100.- nicht eine tadellose Arbeit erwarten dürfen?