Wenn im Haus eingesetzte Materialien krank machen
Sonntag, 11. Januar 2004
Sehr geehrte Damen und Herren
Während sieben langen und qualvollen Jahren wurden wir (eine Familie mit zwei Kleinkindern) durch MDF-Platten (Trägermaterial in einem Wicanders Wood-O-Floor-Boden) vergiftet. [Anmerkung der Mythen-Post: Nachweis?] Wir liessen den Boden nach einem Raumlufttest vor einigen Jahren herausreissen und sind seither von Stirn-, Kieferhöhlen, Lungen-, Mittelohrentzündungen sowie massiven Hautausschlägen verschont [Anmerkung der Mythen-Post: Nicht „verschont“, sondern „betroffen“!!!]. In einem Zimmer haben wir den Boden extra behalten. [Anmerkung: Als späteres Beweismittel. I.O.] Was sollen wir nun tun? Wie kann es weitergehen? An wen müssen wir uns wenden, damit diese Sauerei publik wird?
Keine Lust habe ich, mehr Geld für Überprüfungen auszugeben. [Anmerkung der Mythen-Post: Verständlich. Es nützt in der Praxis vor allem etwas, Raumluftanalysen etc. durchzuführen, wenn diese bei späteren Prozessen als Beweismaterial dienen können. Ansonsten ist es mehr oder weniger herausgeworfenes Geld, denn geändert an der Schadstoffquelle wird ja nichts.
Sanierungen und Klagen gegen die Verursacher sind nötig!]
Besten Dank für Ihre Hilfe!
M.M., Bern
Sonntag, 11. Januar 2004
Sehr geehrte Frau M.
Juristisch muss ein Kausalzusammenhang zwischen den von Ihnen geschilderten Symptomen und der beschriebenen Quelle nachgewiesen werden.
- Sie müssen einen Arzt finden, der über entsprechendes umweltmedizinisches Wissen verfügt. Das ist in der Schweiz sehr schwierig!
- Dieser Arzt muss Charakter und vor allem Rückgrat besitzen > Ihnen die Stange halten! Einen solchen Menschen zu finden, ist noch schwieriger als Punkt 1.
- Sie benötigen einen Anwalt, der sich in der geschilderten Thematik auskennt und der dann eine entsprechende Schadenersatzklage gegen die Verursacher einleitet.
- Sie müssen willens sein, diesen Kampf gegen den/die Verursacher entschieden zu führen > daran hapert es in der Praxis oft, weil die Betroffenen selber zu bequem sind bzw. die Konfrontation fürchten.
- Ich mache in der Praxis immer wieder die leidige Erfahrung, dass die Leute stattdessen lieber zum Arzt gehen, der sie dann mit Medikamenten vollpumpt, „Therapien“ verschreibt etc. > Symptombekämpfung, welche den Medizinern Geld bringt und für den obligatorisch Krankenversicherten „gratis“ ist. Nur ist das keine Genugtuung!
- „Verschont“ wurden Sie offenbar nicht, sondern Sie wurden „betroffen“.
- „Gott hilft jenen, die sich selber helfen“. – Wenn Sie Genugtuung erzielen wollen, müssen Sie sich wehren. Das ist – im Gegensatz zu blossem Jammern (obwohl ich dafür Verständnis habe) – mit zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden.
- Sie haben die Wahl: zu resignieren oder aber nach den geschilderten Punkten vorzugehen.
- Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie gegen die Verursacher juristisch vorgehen werden, dürfte vielleicht 1 zu 100 sein . Falls Sie es tun wollen, schalten Sie Medien ein.
- Wären Sie selber nicht unmittelbar gesundheitlich betroffen, wäre Ihnen das Thema vermutlich gleichgültig und Sie hätten sich bei mir nicht gemeldet.
- Selbst wenn eine Strafklage Ihrerseits gegen die Verursacher scheiterte, würden Sie zumindest ein positives Signal setzen. Ihren Kindern und Mitmenschen gegenüber.
- Sie können sich wehren – also tuen Sie es!
Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler
Montag, 12. Januar 2004
Lieber Herr Beeler
Herzlichen Dank für Ihre prompte und so ausführliche Antwort.
Sie betreiben da ja einen riesigen Aufwand mit Ihrer Mythen-Post!
Nach dem Durchlesen Ihrer Punkte frage ich mich schon, ob ich diesen Aufwand betreiben will und ob ich nochmals so viel Negatives Herzblut in eine Sache stecken will. [Anmerkung der Mythen-Post: Von „negativ“ könnte nicht die Rede sein!]
Es gibt wohl keine Stellen, bei denen ich unsere Leidensgeschichte einfach deponieren kann, damit dann vielleicht nach einigen hundert oder tausend Eingaben Umweltgifte untersucht werden? [Anmerkung der Mythen-Post: Das ist in unserem grossartigen Staat, der allein auf Symptombekämpfung ausgerichtet und der noch grossartigeren Medizin, deren höchster Zweck im Geldverdienen liegt, nicht gefragt. URSACHEN interessieren nicht! Und schon gar nicht das Hinterfragen des ganzen Systems!]
Wissen Sie zufälligerweise auch, ob vom Boden eingeatmetes Formaldehyd langfristig Schäden anrichten kann im Körper? Unsere neugeborenen Kinder waren ja während 7 Jahren diesen Dämpfen ausgesetzt.
Nein, diesmal brauchen Sie mir wirklich nicht soviel zurückzuschreiben
Mit lieben Grüssen
M.M., Bern
Donnerstag, 15. Januar 2004
Sehr geehrte Frau M.
Die Schweizer „Ärzte für Umweltschutz“ sind ein Schlafwagenbetrieb und kaum mehr am Kampf gegen die Verursacher interessiert als ihre feinen „normalen“ Ärzte-Kollegen, das Bundesamt für Krankheit (…pardon Gesundheit) etc.
Prestige, Bequemlichkeit, keine Verantwortung übernehmen, dafür aber möglichst viel Geld verdienen – das hat heutzutage in der Medizin erste Priorität!
Richten Sie Ihre Anfrage – ein Versuch ist es wert – an Prof. Dr. med. J.-O. Gebbers Luzern. E-Mail: JanOlaf.Gebbers@ksl.ch Er ist intelligent, aber wie die meisten nicht zum (…) Kampf bereit. Kürzlich nahm er sogar noch das Bundesamt für Gesundheit in Schutz! Das BAG findet u.a. gesundheitsschädigende Mineralwolle i.O. und spricht sich gegen ein Verbot aus!! („An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“)
Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler
PS: Mineralwolle (>Estrich-Isolation) ist mit Formaldehyd gebunden.