Auszüge aus der Sendung PULS vom 26.11.01 [Beitrag von der Mythen-Post gekürzt und teilweise ergänzt]
Wir haben in der Ausgabe vom 18. Dezember 2002 das Thema MCS bereits behandelt. Weil diese Erkrankung in den nächsten Jahren zunehmen wird, bringen wir ergänzend eine Zusammenfassung der Fernsehsendung „Puls“.
Wie äussert sich MCS?
Symptome
Die Betroffenen leiden an unterschiedlichsten Beschwerden: (..) Die Patienten sprechen (…) von Symptomen wie extremer Müdigkeit, Hautausschlägen, Schwellungen, Schwindel, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Angst und Depression. (…)
(…)
MCS ist die Reaktion (…) gegenüber Spuren von Schadstoffen. (…). Umweltmediziner nehmen an, dass die Betroffenen hypersensibel gegenüber Umweltschadstoffen sind und so auf gas- und/oder staubgebundene Chemikalien in Niedrigstdosis unmittelbar und „multipel“ reagieren. Zur Entwicklung der Krankheit gehört auch, dass mit der Zeit die Anzahl der unverträglichen Umweltchemikalien zunimmt. Der hypersensible Zustand der MCS wird nach der Erfahrung der Patienten durch eine einmalige hohe Dosis oder langdauernd einwirkende Niedrigdosen von chemischen Substanzen wie Verbrennungsprodukten, Lösungsmittel, Holzschutzmittel, Pestiziden, Fungiziden, Geruchstoffen usw. ausgelöst.
(…) In verschiedenen Studien und Untersuchungen werden zahlreiche Theorien und Ansätze vertreten.
Verbreitung
Das Krankheitsbild MCS wurde in den Fünfzigerjahren (von Dr. Theron G. Randolph) erstmals in den USA beschrieben. Es gibt in Europa keine Statistiken. In Deutschland, wo sich seit Jahren eine gut organisierte MCS-Selbsthilfegruppe engagiert, spricht man von zigtausend sogenannt Umweltkranken, Dunkelziffer riesig und Anzahl Erkrankter zunehmend. Experten sprechen von 5% der deutschen Bevölkerung als Betroffene. Auffallend ist das Vorkommen von MCS vorwiegend in nördlichen Ländern.
Behandlung
Die [einzig sinnvolle] Therapie ist das Vermeiden der symptomauslösenden Substanzen. [Anmerkung der Mythen-Post: Das ist genau die Auffassung der Mythen-Post. Eine solche Sichtweise stösst bei der Schulmedizin, der Medizinal- und Pharmaindustrie sowie der „Alternativmedizin“ jedoch auf grosses Unverständnis bzw. Ablehnung, weil man meint, man müsse (Merke: aus – in Wirklichkeit – egoistischen finanziellen Motiven!) jede Krankheit unbedingt chemisch bzw. „alternativ heilen“.
Wenn schon, müsste Prophylaxe betrieben werden. Die bringt Ärzten, Apothekern, Drogisten, Kliniken etc. jedoch kein Geld ein und ist deshalb auch nicht interessant.]
Dazu gehört auch eine Anpassung der Lebensverhältnisse, z.B. biologische Ernährung, schadstoffarme Pflegemittel, (…) Anpassung der Arbeits- und Wohnverhältnisse. [Anmerkung: Das Allerwichtigste!] (…)
In der Schweiz ist MCS, im Gegensatz zu den USA (Golfkriegsyndrom) und Deutschland (wegen dem Holzschutzmittelskandal) noch ziemlich unbekannt. (…)
Selbsthilfegruppe
Oft sind MCS-Erkrankte jahrelang im Ungewissen über ihre Krankheit, konsultieren Dutzende von Ärzte ohne Erfolg und werden dabei immer kränker. Die Beschwerden machen sie arbeitsunfähig und zu IV-Bezügern. Die Betroffenen klagen über eine „Psychiatrisierung“, werden als psychisch Kranke abgestempelt, weil es [Anmerkung: anscheinend] keine objektivierbaren Befunde gibt.[Anmerkung: Diese gibt es aber!]
Durch das Unwissen und die Inakzeptanz der Erkrankung durch die Umgebung (…) bestehe grosse Gefahr von Vereinsamung und gesellschaftlicher Ausgrenzung, wird von Ärzten etc. immer wieder verkündet. Das ist Ablenkung von den wahren Problemen. Was Betroffene vor allem benötigen, ist MCS-gerechter Wohnraum, sind MCS-verträgliche Produkte (z.B. unparfümierte Waschmittel) und finanzielle Unterstützung, damit ein menschenwürdiges Leben mit dieser Krankheit möglich ist.
In der Schweiz hat sich (…) eine Selbsthilfe gebildet, deren Mitglieder per Telefon und via Internet miteinander kommunizieren: MCS-Liga Schweiz, Postfach 169, 7078 Lenzerheide, Tel. 081 356 37 39, http://www.mcs-liga.ch/
[Anmerkung: Im Jahre 2002 war das Krankheitsbild MCS in der Schweiz noch „sehr neu“, obwohl es im Jahre 1995 von der WHO (höchste Gesundheitsorganisation) unter dem Diagnosekürzel ICD-10 T78.4 als organische Erkrankung bereits anerkannt worden war.]