Verantwortung übernehmen kontra hirnlosem Profitdenken
Rückblick: Mit 2/3 Nein-Stimmen wurde die Genschutz-Initiative auch im Kanton Schwyz am 7. Juni 1998 massiv abgelehnt.
Wären allein die 65% betroffen, die sich gegen den Genschutz ausgesprochen haben, könnte das einen egal sein. Wer sich mittels Gentechnik krank machen will, der soll. Das Problem aber ist gerade, dass von der Gentechnik nicht nur die 65% Nein-Stimmenden tangiert werden, sondern alle anderen auch.
Wenn die Chemie- und Pharma-Industrie sich vehement für die Gentechnik einsetzten…
…so hat dies mit reinem Profitstreben zu tun und nichts mit idealistischen Motiven. Materieller Egoismus ist kein lobenswertes Motiv, aber wenigstens noch nachvollziehbar.
Wenn hingegen 2/3 der abstimmenden Bürger nicht mehr fähig sind, auf Gefahren und Fehlentwicklungen rational zu reagieren, so ist dies hochgradig alarmierend.
„Die Gentechnik wird uns Fortschritte bei den Medikamenten bringen“, war oft zu hören. Ein Mensch der raucht, sich falsch ernährt und durch Umweltgifte Krebs bekommt, soll mittels Gentech „geheilt“ werden? Leute, die diese Fehlentwicklung nicht erkennen und sagen „Wir müssen doch im Interesse der Wirtschaft so weitermachen“ – sind sie noch zurechnungsfähig?
„Aber es geht doch um Arbeitsplätze in Basel“, war immer wieder zu hören. Was würde „Basel“ bloss tun, wenn es plötzlich keine (oder zumindest nur noch wenige) kranke Menschen mehr gäbe, weil sich alle gesund ernähren und positiv leben?
Je ungesunder die Masse lebt, desto massiver die Umwelt vergiftet wird, desto höher der Profit der Chemie- und Pharmaindustrie? Wie lang geht es eigentlich noch, bis die Mehrheit der Menschen diese wirtschaftliche Schizophrenie erkennen?
„Ich habe bei der Genschutz-Initiative Nein gestimmt. Man muss heute alles tun, was der Wirtschaft dient“, sagte Roland Heinzer, Garagier, Seewen, am 8. Juni 1998, 1 Tag nach der Genschutz-Initiative. Derart eingleisiges Denken führt früher oder später zum Kollaps.