Mythen-Center sorgt sich wegen neuem Coop-Markt in Seewen/SZ
Mythen-Center-Erweiterung: „Ein wichtiger Tag für die Region“ titelt der „Bote“ am 12. März 1999. Dabei wird Center-Manager Markus Schuler zitiert: „Das Mythen-Center ist (…) zu einem Einkaufsparadies geworden.“ (Vor allem, wenn man an die grandiose Glaswolle-Isolation denkt…)
Solche Unternehmen seien mitverantwortlich, dass die Zahl der Vollbeschäftigten im Kanton Schwyz wieder Werte erreiche, wie sie zu Beginn der 90er Jahre üblich waren, meint Regierungsrat Werner Inderbitzin. (Was ist mit den kleinen Geschäften, die als Folge des Centers eingingen?)
Doch bitte keine Zweifel! Am 13. März 1999 bringt der „Bote“ Reinhold Camenzinds Kernaussage im Titel: „Ich würde alles wieder gleich machen!“ In derselben Ausgabe lobt der „Bote“ die MC-Erweiterung über alle Massen. So schreibt Redaktor Clavadetscher gleich zu Beginn des Artikels, dass die Wohnqualität der Region mit dem neuen Center um einen deutlichen Schub verbessert worden sei (je mehr Center, desto höher also die Wohnqualität?). Die öffentliche Meinung falle „hervorragend“ aus.
Wessen Brot ich ess‘ dessen Lied ich sing‘
Dass der „Bote“ nach der Pfeife des Centers tanzt, ist nicht neu. Machen wir ein paar Gedanken: Je grösser ein Center wird, desto höher wird die Wohnqualität (Clavadetscher). Also: Je mehr Center gebaut werden, umso höher auch die Lebensqualität. Wieso sorgt sich das Center dann wegen dem geplanten Coop-Markt in Seewen? (vgl. „Bote“ vom 24. September 1999, Titel „Mythen-Center sorgt sich wegen Coop“.) Wenn doch schon das Center ein Glücksfall für die Region war, so muss es dieser Logik zufolge der neue Coop-Markt erst recht werden!
Das Mythen-Center, das mit seinem überdimensionierten Einkaufsbunker halb Ibach verschandelt hat und täglich grosse Verkehrsstaus zwischen Ibach und Schwyz verursacht, freut sich jedoch nicht. Im Gegenteil: es sorgt sich über den Mehrverkehr, der sich in Seewen (!) ergeben könnte! Ausgerechnet das Center!
Lassen wir doch den Markt spielen!
Die Vertreter des Mythen-Centers predigen seit über zwei Jahrzehnten die segensreichen Kräfte des Marktes. Dann lassen wir sie doch wirken! Konsumenten aus Goldau, Arth, Küssnacht etc. müssen nicht mehr den Chnorz auf sich nehmen und nach Ibach fahren. Ibach wird dadurch vom Verkehr entlastet. Umgekehrt kann der Konsument bequem von der Autobahn in den Coop-Markt fahren. Das geht nicht nur schneller; er spart zudem Benzin und schont die Umwelt.