Glücksspiel in der Wüste von Nevada
Unzählige Schwyzerinnen und Schwyzer zieht’s Jahr für Jahr in die Ferne. Für USA-Besucher ist Las Vegas ein beliebtes Reiseziel.
Las Vegas ist vor allem eine Spielstadt. Die Kasinos bilden riesige, in sich geschlossene Ferienkomplexe mit eigenen Hotels und Unterhaltungsstätten über den Spielsälen. Picken wir uns ein grosses Hotel heraus: 2’800 Zimmer, 8 Restaurants verschiedener Preisklassen, ein Schwimmbad, zahllose Geschäfte sowie 2’600 Spielautomaten und 120 Spieltische, zudem ein Stockwerk voller Kinderspiele und einen Zirkus mit ständigen Gratisdarbietungen von 11.00 Uhr vormittags bis Mitternacht, umfasst es. Das sind amerikanische Dimensionen!
Ein anderes Hotel protzt gar mit 4’000 Zimmern und 12 Restaurants mit Gerichten aller Zubereitungsarten von Peking über Bombay bis Rom und Paris. Auf Grossbildschirmen werden in allen Salons laufend die wichtigeren nationalen und internationalen Sportwettkämpfe übertragen. Die Übernachtung und die Mahlzeiten sind vielfach spottbillig, subventioniert mit den Einnahmen aus dem Spiel.
Las Vegas erlebt einen Touristenboom
Laufend werden neue Hotel erstellt. Im Jahre 1970 hatte die Stadt 25’500 Hotelzimmer und 6,8 Millionen Gäste; 1980 waren es 45’800 Zimmer und 11,9 Millionen Besucher. Ende der Achtzigerjahre gab es knapp 70’000 Zimmer und über 18 Millionen Touristen. Tendenz weiter steigend.
Noch schneller wächst die Stadt selber. Die Einwohnerzahl ist seit 1965 von 125’000 auf über 800’000 angestiegen. Der grösste Teil davon sind Hotelangestellte, viele aus dem Ausland, hauptsächlich aus Mexiko und Zentralamerika.
Der Ausbau der Infrastruktur hat mit der Entwicklung weitgehend Schritt gehalten, fast ausschliesslich auf privatwirtschaftlicher Basis. Schwierigkeiten zeichnen sich jedoch hinsichtlich der Wasserversorgung ab. Das gegenwärtige Potential reicht für eine Bewohnerschaft von ca. 1,2 Millionen.
Das Wasser stammt aus dem Colorado-Fluss. Daraus versorgen sich ausser Nevada sechs weitere Staaten der USA.
Kasinos als Haupteinnahmequellen
Der Staat Nevada, der siebenmal grösser ist als die Schweiz, aber nur anderthalb Millionen Einwohner zählt, lebt zur Hauptsache von den Einnahmen der Kasinos.
Las Vegas möchte sich jedoch in Zukunft eine breitere Basis geben. Es möchte sein Image als „Spielhölle“, in die man sich höchstens für zwei bis drei Tage begibt, loswerden. Die Hotelunternehmer wollen ein Ferienort für längere Familienferien mit Schwimmen, Golf, Tennis, Reiten, Wandern und dergleichen mehr.