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Der Renault 14 Spécial mit der „Regen-Bereifung“ Uniroyal Rallye 280 165/70-13. Dieser Reifen wurde damals auch beim VW Gold Cup eingesetzt.

Im Regen war der Uniroyal gut, hatte im Trockenen jedoch keine Chance gegen den Michelin MXL, der im Grenzbereich nicht nur kontrollierter war, sondern auch über die viel besseren Komforteigenschaften verfügte. Viel besser war der MXL ebenso punkto Belastbarkeit. Der Uniroyal neigte zu extremer (gefährlicher) Blasenbildung (!) an der Pneu-Aussenseite.

Urs Beeler wechselte später wieder auf die bewährte Michelin-Bereifung und blieb der Marke treu
Ursprünglich waren auf dem R 14 Kléber C12 (?) der Dimension 145-13 montiert. Kein Spitzenreifen, vor allem nicht bei Nässe. Nach dieser (Original)Bereifung folgte der Michelin XZX, ebenfalls in der Grösse 145-13. Dieser Pneu galt in den Achtzigerjahren als sehr langlebig (Reifenleistung: 50’000 km und mehr), war auf dem R 14 jedoch relativ schnell durch. Mit dem XZX konnte man auf Autobahneinfahrten mit dem R 14 regelrechte „Melodien“ (Pfeifen der Pneus!) spielen wie wohl kaum mit einem anderen Reifen.

Mit dem Umstieg von 145-13 auf Niederquerschnittreifen der Dimension 165/70-13 war es möglich, die Strassenlage (trocken) spürbar zu verbessern
Nachteil war jedoch ein gestiegener Kraftaufwand am Lenkrad. Der R 14 TL verfügte nämlich über keine Servolenkung und noch über einen positiven Lenkrollradius. Einen negativen Lenkrollradius gab’s erst beim Modell TS.

Noch heute ist Urs Beeler vom legendären Federungskomfort und dem laufruhigen 1,2-Liter-Motor des Renault 14 begeistert
Im Gegensatz zum Modell TS verfügte der R 14 TL lediglich über eine 4-Gang-Schaltung („Gummi-Schaltung“).
Um keine Probleme mit dem Rückwärtsgang zu bekommen, musste die Gänge zuerst „entwirren“… 1-2-1 und dann R. Dann gab es damit keine Probleme.

Ein absoluter Schwachpunkt des Motors war – neben der Zündung… – die Zylinderkopfdichtung, die meist vor 50’000 km kam
„Typisch Renault“ leuchtete die Temperatur-Warnlampe erst dann auf, als es bereits zu spät war. Zum Auswechseln der Zylinderkopfdichtung musste der ganze Motor inkl. Getriebe herausgenommen werden. Zehnmal komplizierter als bei einem Opel Ascona und nur etwas für „Franzosen-Mechaniker“.

Ein damaliger Fehler durch die Werkstatt war der Einsatz sog. Dichtungsflüssigkeit
Nebeneffekt davon war nämlich, dass weniger Kühlwasser durchs verstopfte Kühlsystem fliesst und dadurch die Gefahr einer Überhitzung besteht. Muss dann die Zylinderkopfdichtung ersetzt werden, ist es das A und O, dass auch sämtliche Schläuche des Kühlsystems durch neue ersetzt werden, ansonsten sich der Vorfall aufgrund des schwachen Durchlaufes nochmals wiederholt. „Logisch“, mag hier der eine oder andere Leser denken. Das schon, aber längst nicht „claro“ für alle Renault-Garagisten und deren Mitarbeiter…

Nach all der Kritik aber wieder zum Positiven
Der mit einem Solex-Einfach-Vergaser ausgerüstete Renault 14 TL leistete auf dem Papier nur 57 PS und hatte eine bescheidene Höchstgeschwindigkeit von 143 – 148 km/h. Der Motor konnte jedoch dermassen hoch gedreht werden, dass viele meinten, es seien 70 PS… Im zweiten Gang waren nach Tacho bis 90 km/h herauszuholen. Der ursprünglich aus dem Peugeot 104 stammende von Renault übernommene Leichtmetall-Motor lief ungeheuer geschmeidig.

Silentblöcke und Auspuffrohr
Probleme gab es aber mit den Gummis der Motor-Aufhängung und beim vordersten Teil der Auspuffanlage, die ständig brach; erst der Einbau eines flexiblen Rohres brachte hier Ruhe.
Anfangs der Neunzigerjahre kostete der jährliche Reparatur- und Unterhaltsaufwand des R 14 ca. Fr. 6’000.–. An Samstagen und Sonntagen ging man besser nicht auf die Strasse, weil das Risiko einer Panne hoch war und an Wochenenden die werkstattliche Unterstützung nicht garantiert.

Obwohl der R 14 ein sehr unterhaltsaufwendiges und anfälliges Auto war, glich dieses Fahrzeug seine enormen Schwächen durch einen sensationellen Fahrkomfort aus
Der eigentliche Ärger für einen R 14 Besitzer waren jedoch eigentlich nicht einmal mögliche Ausfälle, sondern (Renault)Automechaniker, von denen man nie weiss, was einen erwartet… So ist es bei diesem Fahrzeug z.B. sehr wichtig, einen Mechaniker zu finden, welcher fähig ist, die Zündung optimal einzustellen. Sonst zieht der R 14 nämlich nicht richtig. Darüber und über anderes gäbe es noch viele Geschichten…

Hier der Renault 14 TL Spécial mit der Michelin MXL-Bereifung in der Dimension 165/70-13. Das Auto ist auf dem Bild tipptopp geputzt, aber der rauhe Unter- resp. Hintergrund für eine ästhetisch schöne Aufnahme überhaupt nicht geeignet.

 

Die Aufnahme dürfte aus dem Jahre 1981 oder 1982 stammen anlässlich eines Ausflugs mit Vater Peter Beeler über den Lukmanier. Auffallend: Urs Beeler macht auf dem Bild einen ziemlich bleichen und mageren Eindruck wegen dem Schulstress. Die damalige Zeit war nicht einfach. Ausflüge mit dem Auto oder dem Motorrad dienten der verdienten Abwechslung und damals auch der Entspannung.

 

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