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Kuba möchte Devisen und öffnet die Grenzen

Von Jean Marc Felix

Ein Reise durch Kuba lohnt sich, besonders jetzt und mit der richtigen Einstellung. Die Hotels in Kuba sind in Ordnung, obwohl nicht immer alles mit schweizerischer Perfektion klappt. Die Leute sind äusserst kontaktfreudig und zuvorkommend, die Sandstrände und Wassersportmöglichkeiten erstklassig, und die Landschaften vielfältig und teilweise atemberaubend schön.

Die Hauptstadt Havanna
„La Habana“, die Hauptstadt seit 1552, strömt durch ihre spanische Architektur des 19. Jahrhunderts eine faszinierende Stimmung aus. Die UNESCO hat die Altstadt um die „Plaza de la Catedral“ zum Weltkulturerbe erklärt und leistet finanzielle Hilfe. Innenhöfe, Säulenfassaden, teilweise pastellfarben renoviert, und schmiedeisene Balkone prägen das Stadtbild. Aber auch der Zerfall ist offensichtlich, doch die alte Pracht schimmert (noch) durch, und die amerikanischen Chevrolets und Plymouth‘ aus den 50iger Jahren passen ausgezeichnet ins Bild.

Kontaktfreudige Einheimische
Touristen kommen in Havanna schnell mit Einheimischen in Kontakt. Meist sind sie einfach interessiert, wollen wissen, woher man komme und wie lange man im Land bleibe. Einige bitten um Seife oder Kugelschreiber, die gerade Mangelware sind.

Hemingways Spuren führen in die „Bodeguita“
Ernest Hemingway hat in Havanna seine Spuren hinterlassen, die, wie an anderen Stationen seiner Lebensgeschichte, in Trinklokale führen. Gleich hinter der Kathedrale steht die „Bodeguita del Medio“, wo der Schriftsteller nach der Devise „Meinen Mojito-Drink in der Bodeguita, meinen Daiquiri in El Floridita“ gebechert hat. „El Floridita“ ist der Name seiner zweiten Stammkneipe, wo sein Platz an der Bar heute bezeichnet und abgesperrt ist. Eine weitere Attraktion ist das „Tropicana“. Unter freiem Himmel tanzen und singen gegen 200 der schönsten Mulattinnen und Mulatten der Insel nach heissen afrikanischen, karibischen und spanischen Rhythmen.

Zurück ins 19. Jahrhundert
Einen ganz besonderen Reiz vermittelt der Ort Trinidad, 450 Kilometer südöstlich der Hauptstadt. Nach zuckerbedingtem Aufschwung und Reichtum im 18. Jahrhundert geriet das Städtchen um 1850 in Vergessenheit, verarmte völlig, behielt aber seinen kolonial-spanischen Charakter. Erst 100 Jahre später wurde es „wiederentdeckt“ und von der UNESCO als schützenswert erklärt. Ein Bummel durch die kopfsteingepflasterten Gassen entlang eingeschossiger Häuser zur „Plaza Mayor“ ist ein absolutes Muss.

„Die schönste Insel, die Menschenaugen je erblickt haben!“
Kuba, das etwa dreimal so gross ist wie die Schweiz und über 10,5 Millionen Einwohner zählt, ist reich an malerischen Flecken und Zeugen seiner wechselvollen Geschichte. Die meisten Besucher kommen aber wegen der erstklassigen Strände und des türkisfarbenen Meeres auf die Zuckerinsel. Für Schweizer Begriffe ist auf Kuba bei Durchschnittstemperaturen von 21 Grad Celsius im Winter und 26 Grad im Sommer immer Badesaison. Als Christoph Kolumbus 1492 Kuba „entdeckte“, hielt er den Bericht seines Admirals im Schiffstagebuch fest: „Er versicherte, jene Insel sei die schönste, die Menschenaugen jemals erblickt hätten, voller ausgezeichneter Häfen und tiefer Flüsse… Die Insel, sagte er, hat viele schöne Gebirgszüge, wenn sie auch nicht sehr ausgedehnt sind, dafür sehr hoch…“

„Touristen-Magnet“ Varadero
Der grösste Ferienort heisst Varadero und liegt an der Nordküste, zwei Stunden von Havanna entfernt. Der 20 Kilometer lange Strand ist einer der schönsten in der Karibik. Alle Wassersportarten sind im Angebot, und auch ein Golfplatz steht zur Verfügung. Die meisten Touristen kombinieren Badeferien mit Besuchen der eingangs erwähnten Sehenswürdigkeiten, die entweder per Bus oder Flugzeug erreichbar sind. Auch Ausflüge nach Jamaica und Mexico werden empfohlen. Viele buchen schon in der Schweiz einwöchige Rundreisen. Individualtourismus etwa mit einem Mietwagen oder Motorrad ist nicht unbedingt zu empfehlen, weil die Benzinknappheit zu einem Problem werden könnte.
Wer sich mit einem Land auseinandersetzen will, das versucht, Sozialismus und freie Marktwirtschaft zu kombinieren und dabei jetzt in einer entscheidenden Phase steckt, wer dieses Erlebnis mit urtümlicher Natur, schönen Stränden und eindrücklichen menschlichen Begegnungen kombinieren will, der sollte jetzt nach Kuba reisen. In ein paar Jahren könnte es vielleicht schon zu spät sein.

 

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