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Nimmt die Lebensqualität zu oder ab?

„Vor 25 Jahren hatte man noch mehr Lebensqualität als heute“, hört man sagen. Das heisst übersetzt, dass man in den vergangenen Jahren keinen echten Fortschritt, sondern Rückschritt betrieben hat. Fährt man im selben Stil weiter, werden wird in den nächsten 25 Jahren noch dümmer dastehen als heute.
Punkto Lebensqualität entwickelte sich Schwyz in der jüngsten Vergangenheit nicht vorwärts, sondern rückwärts. Beispiele dazu gibt es „en masse“: MythenForum, Hofmatt, neues AHV-Gebäude, erweitertes Mythen-Center. Was kommt dann? Eine 4. Mythen-Center Erweiterung im Jahre 2007, danach eine grosse Umfahrungsstrasse? Noch mehr Batterie-Wohnungen? Ein Mega-Kulturzentrum, dessen Zivilschutzbunkertüren von Künstlern in gemeinderätlichem Auftrag bemalt werden? Ein Flugplatz im 16ni? Was wollen wir eigentlich?

Lebensqualität müsste im Vordergrund stehen
Wenn gebaut wird, dann sollte schön und nachhaltig gebaut werden, es sollte Lebensqualität entstehen. Heute wird aber vielerorts nicht nur „billig“, sondern auch noch ästhetisch katastrophal gebaut. Es heisst jedoch: „Ja, keine Kritik üben! Es ist nicht wichtig, was gebaut wird, Hauptsache, dass gebaut wird.“ Die Sinnfrage darf nicht gestellt werden.
„Wenn wir im selben Stil weiterfahren, ist der Talkessel Schwyz im Jahre 2098 zubetoniert. Was dann?“ frägt ein Bürger. Die Frage kann weitergegeben werden: Was dann?

Als Fortschritt noch Fortschritt war – heutiger Fortschritt führt sich ad absurdum
Es gab eine Zeit, da haben die Menschen vom Fortschritt profitiert. Kaum jemand möchte heute die Errungenschaften moderner Haushaltgeräte, Waschmaschinen etc. missen.
Tatsache ist aber auch, dass das ungehemmte Wirtschaftswachstum sich mit der Zeit selbst ad absurdum führt. „Fortschritt“, der mit einer Zerstörung von Lebensqualität einhergeht, ist kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt.
Man muss doch einfach den Mut haben, die Widersprüche zu sehen: Sind E-Nummern und Gentech-Food ein Fortschritt? Sind die heutigen Medikamente, die viele Nebenwirkungen verursachen (und die ihrerseits nach neuen Medikamenten rufen) ein Fortschritt? Sind massenhaft rauchende, drogensüchtige junge Frauen/Männer ein Fortschritt? Ist das die vielgepriesene Emanzipation? Ist das aggressive, grelle Xenon-Licht von Mercedes, BMW und Audi ein Fortschritt? Sind die grellen orangen Natriumdampf-Scheinwerfer auf der Hofmatt ein Fortschritt? Oder ist das Schwyzer Krematorium im 16ni ein Fortschritt. Hätte man nicht gescheiter eine Kompogasanlage gebaut?

Fragen wir uns ehrlich…
Ist es ein Fortschritt, wenn man den Mitmenschen nicht mehr riechen darf, sondern nur noch sein aufdringliches Deodorant? Sind Frauen mit einer 10-m-Parfüm-Fahne ein gesellschaftlicher Fortschritt? Sind parfümierte (=allergieauslösende) Waschmittel (z.B. Ariel, Persil, Dash, Radion), Weichspüler und Putzmittel ein Fortschritt? Führt sich die heutige Waschmittelindustrie mit ihren billigen synthetischen, die Luft und die Gewässer unnötig verschmutzenden Duftstoffen nicht selbst ad absurdum? Sind allergieauslösende WC-Steine, Duftmacher und kitschige Duftlämpchen, die das Raumklima zunichte machen, ein Fortschritt? Sind 24-Stunden-Deos ein Fortschritt (warum nicht gleich ein 1-Wochen oder 1-Monats-Deo als Marketing-Gag?). Ist der massenhafte Konsum von Psychopharmaka ein gesellschaftlicher Fortschritt? Ist die Batterie-Haltung von Hühnern ein Fortschritt? Sind 15-Kilometer-Staus vor dem Gotthard ein Fortschritt? Ist der immer stärker werdende Verkehrslärm ein Fortschritt? Steigern die Jahr für Jahr höheren Ozonwerte die Lebensqualität? Sind laut dröhnende Stall-Lüfter, die nur noch das Schlafen bei geschlossenem Fenster erlauben, ein Fortschritt? Ist die immer stärker fortschreitende menschliche Entfremdung ein Fortschritt? Sind Gemeinderatswahlen in Schwyz ein demokratischer Fortschritt, wo es nur noch um das Absegnen des lokalen Politfilzes geht? Wohin bewegen wir uns eigentlich?
„Sofort aufhören, jetzt reicht’s! Boykott!“ rufen da die Robert Schmidlins und Bruno Facchins. Und: „Auf den Scheiterhaufen mit diesem Extremisten!“ erschallt’s aus Kreisen der GDG. Löst dies aber die Problematik? Wird irgend etwas faktisch widerlegt?
Jeder, der heute Klartext spricht, ist sofort ein Extremist: „Fort mit ihm!“ Statt zu erkennen, was los ist, riesige Verdrängungsarbeit! Ja keine Kritik, was zählt ist Anpassung!
Praktisch sämtliche Zeitungen haben es sich heute zur Aufgabe gemacht, über irgendwelchen unwichtigen Quatsch zu schreiben. Das wirklich Wichtige darf nicht gesagt werden. Eine merkwürdige Zeiterscheinung!

Widersprüche werden deutlich
Ist es nicht ein Armutszeugnis für unsere Zeit, dass man nicht die Wahrheit schreiben darf, ohne dass dies zu wirtschaftlichen Boykotten führt? Kann unsere Wirtschaft wirklich nur noch funktionieren, indem die Wahrheit unterdrückt wird?
Es ist doch völlig absurd, wenn gewisse Agropolitiker meinen, nur mit Tierfabriken und Schweinen in Kastenständen wirtschaftlich überleben zu können.
Es ist doch widersinnig zu glauben, ein Gewerbe könne nur dann existieren, wenn es ganze Dorfkerne systematisch kaputt macht.
Doch die Devise heisst: „Man muss halt mit dem Strom schwimmen.“ Auch wenn dieser Strom in eine völlig falsche Richtung läuft?
Gelobt sei, was Geld bringt, egal welche Auswirkungen das hat. Ja keine Konsumentenschutz-Beiträge, die sind „gewerbe- und wirtschaftsfeindlich“. Ja keine Kritik an der Gentechnik – Arbeitsplätze sind gefährdet (wieviele Leute an der Gentechnik krank werden – kein Wort!)
Nichts gegen die Wirtschaft, aber wenn z.B. die Kosmetik-, Hygiene-, Parfüm-, Chemie- und Pharmaindustrie heute so weit „fortgeschritten“ ist, dass sie massenhaft Produkte produziert, die der Mensch im Grunde gar nicht braucht, die im Gegenteil seiner Gesundheit schaden und die Umwelt belasten, dann ist der Punkt gekommen, wo man sagen muss: Schluss!

Worum es geht
Man sollte sich fragen: Hat es einen Sinn, im selben Stil weiterzufahren oder sollten wir nicht allmählich aus den Fehlern der jüngsten Vergangenheit lernen? Werden wir Schwyzerinnen und Schwyzer glücklicher sein, wenn wir aus dem Talkessel ein zweites Zug oder Mini-Zürich machen?
Es geht doch schlicht und einfach darum, ehrlich zu sein und die Fakten auf den Tisch zu legen. Nur auf dieser Basis kommt man weiter.
Es ist doch nötig, dass man endlich einmal die Spreu vom Weizen trennt. Trennen zwischen guten und schlechten Produkten, unterscheiden zwischen echtem Fortschritt und als Fortschritt getarntem Rückschritt usw. Man muss lernen zu unterscheiden, was gut und vernünftig ist. „Geld“ – wie heute praktiziert – als einziger Massstab führt in die Sackgasse.
Die Mythen-Post sieht gar keinen Grund, journalistisch irgend etwas zu ändern. Im Gegenteil: Wenn es heute rückständige Gewerbetreibende gibt, die gegen Tierschutz und Umweltschutz sind, dann müssen die lernen umzudenken. Das ist Fortschritt! Man hätte bereits viel früher mit klaren, direkten Worten Opposition machen sollen. Vielleicht hätten dann ein paar Fehlentwicklungen verhindert werden können.

Lösungen zum Besseren
Der Mythen-Post wird immer wieder vorgeworfen, sie würde alles und jedes kritisieren. Warum Kritik? Weil es doch darum gehen muss, Lösungen zum Besseren zu finden. Nur, wenn man weiss, was falsch ist, kann man etwas zum Positiven ändern: Möglichst immissionslose Heizsysteme statt Dreckschleudern; Kompostierung statt sinnlose Luftverpestung; echte demokratische Auswahl von unabhängigen Bürgern an Wahlen, nicht Päcklipolitik; gute kleine und mittlere Fachgeschäfte zur Auswahl und nicht Monopolisten in sterilen kalten Einkaufszentren; fairer Wettbewerb unter Gewerblern statt Baumafia; architektonisch schöne, solide Häuser mit gesundem Wohnklima statt Batteriewohnungen; Prophylaxe statt medizinische Symptombekämpfung; unabhängige kleine und mittlere Gewerbetreibende, deren Wort etwas gilt und keine vom Filz erpressbaren „Höseler“; Meinungs- und Pressefreiheit statt politische und wirtschaftliche Zensur; gerechte, unabhängige Richter und nicht juristische Handlanger des Polit- und Wirtschaftsfilzes; mündige, verantwortungsbewusste Konsumenten und keine einfältigen Konsumsklaven; Orte und Lehrer, wo die Kinder gern zum Unterricht gehen und keine Schulfabriken; gesunde und natürliche Lebensmittel statt Gentechfood; kleine und mittlere tierfreundliche Bauernbetriebe statt Tierfabriken usw.
Etwas zum Besseren kann man nur ändern, wenn man Missstände angreift. Dass dann die Betroffenen halt ausrufen, muss man in Kauf nehmen. Nur durch persönliche Betroffenheit lässt sich etwas bewegen.

Geschätzte Leserinnen und Leser
Viele, ja allzuviele Fragen und Fakten zu einem Thema, das alle betrifft, die leben wollen.
Sollen kommende Generationen (wie schon in vergangenen Jahrhunderten) ausbaden, was ihre Eltern in Unvernunft angerichtet haben?
„Lieber nicht“, ist sicher die Antwort. Es ist nie zu spät gegen etwas Sinnloses anzukämpfen. Wenn man nichts unternimmt und alles mit verstecktem Murren herunterschluckt – damit macht man sich selber krank.
Ein Aufruf an alle Leserinnen und Leser: Greift zum Stift und leert den Kropf! Es befreit und macht Platz für Positives. Schreibt an die Mythen-Post, hier wird nicht zensuriert!
Franz Müller-Marty, Seewen

Ihre Zuschrift an:
Mythen-Post, Leserbriefe, PF 7, 6431 Schwyz


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