Inserat

Inserat

Im Haar lassen sich Gift- und Suchtstoffe wissenschaftlich nachweisen

Die Rückstände von Rauschgiften, Heilmitteln und Giftstoffen lassen sich in Körperflüssigkeiten wie Urin oder Blut nachweisen, allerdings nur wenige Tage nach der letzten Applikation. Amphetamine (=stimulierende Kreislaufmittel), Kokain, Heroin und Methadon werden innert 2 bis 4 Tagen vollständig aus dem Organismus eliminiert. Lediglich Substanzen mit langer Eliminationshalbwertszeit können noch 3 bis 6 Wochen später nachgewiesen werden. Dazu gehören Beruhigungsmittel wie „Valium“, lang wirksame Schlafmittel und Haschisch, allerdings nur bei chronischem übermässigen Gebrauch.

Haar als Untersuchungsmaterial
Das Kopfhaar andererseits, das einen Bestand von mindestens einigen Wochen, im Grenzfall von mehreren Jahren hat, wirkt als Langzeitspeicher. Anorganische wie organische Wirkstoffe gelangen mit dem Blut zur Haarwurzel, werden dort eingebaut und bleiben im Haar, bis es abgeschnitten wird oder ausfällt. Die Analyse von Haaren auf Fremdstoffe macht es sogar möglich, eine langfristige „Drogenkarriere“ zeitlich zu rekonstruieren, wenn das Haar abschnittweise analysiert wird. Man weiss ja, dass die durchschnittliche Wachstumsgeschwindigkeit des Kopfhaares 10 mm pro Monat beträgt.
Aus der Fachliteratur geht hervor, dass Amphetamine, Barbiturate (= Schlaf- oder Beruhigungsmittel), Benzodiazepine, Canabinoide, Kokain, sowie Opiate Codein, Morphin (= Schmerzlinderungsmittel) und Heroin (= sehr starkes, süchtig machendes Rauschmittel) im Haar nachgewiesen werden können. Dazu kommen die im Tabak enthaltene legale Droge Nikotin sowie zahlreiche ärztlich verordnete Wirkstoffe. Auf solche Untersuchungen hat sich das Institut für Rechtsmedizin der Universität Giessen in Deutschland spezialisiert. Dort wurden neuartige Aufarbeitungsverfahren entwickelt, dank denen auch hydrolyseempfindliche Stoffe (Hydrolyse = Spaltung chemische Verbindungen durch Wasser) sicher erfasst werden können. Häufig werden aggressive, saure oder alkalische Hydrolysemethoden eingesetzt, um die Haarstruktur zu zerstören und die Wirkstoffe oder ihre Stoffwechselprodukte zur Analyse freizusetzen. Dabei werden häufig auch die nachzuweisenden Stoffe selbst hydrolysiert. Bewährt hat sich das feine Pulverisieren von Haarproben, nachdem man sie in flüssigem Stickstoff abgekühlt und versprödet hat. Die anschliessende Extraktion (=Herauslösung einzelner Bestandteile aus einem flüssigen oder festen Stoffgemisch mit einem geeigneten Lösungsmittel) kann dann in neutralen Reagenzien oder mit Hilfe von Enzymen erfolgen.

Kriminalfälle und Versicherungsbetrug
Mittels der Haaranalyse konnten bereits zahlreiche Kriminalfälle aufgeklärt werden. So wurden in einem Krankenhaus ständige Inventarverluste bei einem spezifischen Betäubungsmittel festgestellt. Der Hauptverdächtige war zu Beginn der Untersuchung im Auslandurlaub, so dass keine aktuelle Blut- oder Urinprobe verfügbar war. Nach der Rückkehr liess sich in den Haarproben das Betäubungsmittel sicher nachweisen. Es konnte auch schon in mehreren Fällen nach einer Fehlgeburt festgestellt werden, dass während der Schwangerschaft die im Embryo mutagen wirkenden Rauschgifte eingenommen wurden.
Versicherungsgesellschaften wollen zur Abschätzung des Risikos Klarheit über die Rauchgewohnheiten ihrer potentiellen Kunden haben. Nun kann der Antragsteller vor dem Untersuchungstermin das Rauchen einstellen, um günstige Konditionen zu erschwindeln. Die vollständige Ausscheidung des Nikotins und seiner Stoffwechselprodukte aus dem Organismus erfolgt ja innert weniger Stunden. Eine Haaranalyse schafft auch in solchen Fällen Klarheit, weil sowohl Nikotin wie das Stoffwechselprodukt Cotinin ins Haar aufgenommen werden und dort langfristig nachweisbar bleiben.

 

Medizin

Inserat

Inserat