Ein von einem allergieauslösenden Waschmittel Betroffener packt aus – eine Zuschrift
Sonntag, 8. August 2004
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin seit Jahren von der Neurodermitis betroffen und bin ein ehemaliger Mitarbeiter der Alexanderhausklinik Davos. Auf Grund meiner Erkrankung recherchiere ich selbstverständlich auch immer nach Alternativen in der Behandlung der Erkrankung. Dazu gehört für mich (…) auch die Frage, mit was kann ich als Betroffener meine Haut und meine Wäsche allergiegerecht pflegen. [Anmerkung der Mythen-Post: Das ist korrekt. Es geht aber nicht nur um die Hauptpflege und Waschmittel, sondern darum, dass das ganze Umfeld Neurodermitiker/Allergiker/MCS-gerecht umfunktioniert wird. Diesen entscheidenden Punkt haben Dermatologen/Allergologen bis heute nicht „gecheckt“. Deshalb haben sie auch keine grossen Behandlungserfolge vorzuweisen. Die Behandlungen mit Cortison, Antihistaminika, Antibiotika etc. schafft im Gegenteil neue Probleme (Nebenwirkungen!)]
Nun habe ich einen Offenen Brief (…) im Internet gefunden, wo ich leider sehen musste, dass die Alexanderhausklinik (…) bis heute noch nicht öffentlich erklärt hat, mit was sie ihre Wäsche wäscht. Und nun ist gerade dieser Aspekt für Allergiker existentiell!!!!!! [Anmerkung der Mythen-Post: GENAUSO IST ES. Aber wie gesagt interessiert dies die meisten Mediziner gar nicht. Ursachenerkennung (und Konfrontation mit den Verursachern) ist nicht gefragt, sondern das Geschäft mit der Symptombekämpfung! Die sog. Alternativmedizin ist kein Deut besser!]
Auch wurde ich immer wieder von Patienten auf die „kribbelige“ Wäsche angesprochen und konnte darauf keine befriedigende Antwort geben, da die Wäsche extern gewaschen wird
Ich gehörte zu den „betroffenen Pflegenden“ die hier – mangels ungenügender Information – eine „schlechte Figur“ abgegeben haben. [Anmerkung der Mythen-Post: Es wäre ja schön, wenn Mediziner so offen reden würden. An den Universitätskliniken und in den Arztpraxen wird jedoch Unkenntnis in der Regel durch weisse Arztkittel und Doktortitel überspielt. In Wirklichkeit haben diese „Fachleute“ nämlich oft keine Ahnung!]
Ich habe mehrmals an der eigenen Haut – beim Beziehen der Betten – eine Verschlechterung meiner Haut erfahren [Anmerkung der Mythen-Post: So läuft es! Und Dermatologen spritzen dann solche auftretenden Symptome mit Cortison weg – oder behandeln mit Excipial (einer parfümierten, selber allergieauslösenden Creme!), die angeblich speziell für Neurodermitiker geeignet ist. MAN HAT KEINE AHNUNG!
Im Gegenteil: Schweizer Dermatologen- und Allgemeinmediziner verteidigen Excipial-Salbe bis zum Untergang – statt auf Patienten zu hören. Aber so funktioniert heutzutage eben Medizin. Mit Scheuklappen! Wichtig ist nicht das Erkennen der Realität, sondern das Verkünden und Durchsetzen von eingefleischten Lehrmeinungen.
Mediziner plappern Patienten mit dem voll, was ihnen Pharmavertreter aufgeschwatzt haben. Und letztere haben wiederum weder Ahnung von Chemie noch von Verträglichkeit. Keiner darf in diesem System jedoch sagen, was effektiv los ist. Man könnte ja das Gesicht verlieren…
Nochmals: Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Schweizer Universitäts-Dermatologen-„Koryphäen“ aus Basel, Bern und Zürich allergieauslösende Neurodermitiker-Salben in Schutz nehmen. Pharmaindustrie und falsche dermatologische Lehrmeinungen (Dermanet: „Parfüm auch gut bei Ekzemen“!!!) sind wichtiger als das Wohl und die Gesundheit des Patienten. Und gegen Patienten-Kritik können Pharmafirmen wegen angeblich „unlauterem Wettbewerb“ klagen. Entscheidend für ein Bezirksamt oder Bezirksgericht ist dann in der Praxis nicht, ob eine Salbe gut verträglich ist oder nicht, sondern ob ein Hersteller sich über berechtigte Kritik verletzt fühlen könnte…
So funktioniert ein bescheuertes System!]
Auch mein behandelnder Hautarzt möchte dies für die weitere Behandlung meiner Haut abgeklärt wissen
Da ich auch ein potentieller Patient des Hauses bin, möchte ich schon ganz gern wissen, warum die Alexanderhausklinik keine offene Informationspolitik in dieser speziellen Angelegenheit betreibt. [Anmerkung der Mythen-Post: Weil sie offenbar unsicher bzw. etwas zu verbergen hat.]
Um baldige Abklärung dieser Angelegenheit bittend, verbleibe ich mit freundlichen Grüssen
E. H. (Absender aus Gründen der Diskretion anonymisiert)
[Anmerkung: Selbst Jahre nach der Zustellung obiger Mail nochmals vielen Dank. Denn was der Absender schreibt, ist ehrlich und hundertprozentig richtig.
Auch mehr als 10 Jahre später sieht die Situation kaum anders aus. Von Spitälern, psychiatrischen Kliniken bis hin zu Alters- und Pflegeheimen wird mehr oder weniger mit allem gewaschen, was aus Neurodermitiker-Sicht resp. jener von MCS-Betroffenen nicht empfehlenswert ist. Werden dann die verantwortlichen Personen darauf angesprochen, herrscht oft grosse „Betroffenheit“. Nachfragen wird als „lästig“ empfunden. Dabei müsste duftstofffreie, saubere Wäsche in Kliniken, Alters- und Pflegeheimen etc. selbstverständlich sein. ]