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Atomarer Wahnsinn

In den vierziger und fünfziger Jahren wurden in den USA an mehreren hundert Personen fragwürdige radioaktive Versuche, die von der Regierung finanziert wurden, durchgeführt. Nach Schätzungen waren an diesen Experimenten, die die Wirkung und die verträgliche Quantität radioaktiver Strahlung auf den menschlichen Organismus testen sollten, etwa 600 bis 800 Versuchspersonen beteiligt. Berichten zufolge ist eine grössere Anzahl von Personen ohne Wissen für potentiell gefährliche radioaktive Versuche benützt worden.
Der „Boston Globe“ enthüllte, dass Forscher in Harvard und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den vierziger und fünfziger Jahren mindestens 49 geistig behinderte Teenager in staatlichen Heimen zu Versuchszwecken mit radioaktiver Milch und Getreideflocken „versorgten“.
Zwischen 1963 und 1990 wurden in Nevada insgesamt 204 unterirdische Atomtests durchgeführt, über die die Öffentlichkeit erst ende 1993 informiert wurde. Die geheimgehaltenen Explosionen wurden offenbar weder im Ausland noch von Beobachtungsstationen privater Gruppen in Amerika registriert. Da die Atomversuche unterirdisch durchgeführt wurden, verstiessen sie nicht gegen das geltende Teststoppabkommen. Dieses Beispiel zeigt, wie Verträge bewusst so gemacht werden, dass sie in der Praxis leicht umgangen werden können.

Seit 1945 über 2’000 Atombombenversuche
Bis heute wurden von den fünf offiziellen Atommächten über 2’000 Atombomben gezündet (USA 1030; Sowjetunion 715; Frankreich über 200, Grossbritannien 45, China über 40), viele davon überirdisch. Im Jahre 1962 allein wurden 143 Nuklearsprengsätze gezündet.


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