Inserat

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Auch nach den Mythen-Post Recherchen

Im Jahre 1997 brachte die Mythen-Post Bilder über die herrschenden Zustände in Schwyzer Schweinefabriken.
Josef Gasser, Elektrounternehmung, Ibach, wurde daraufhin von Mästern (Kunden) und rückständigen Gewerblern aus Steinen unter Druck gesetzt, sodass er den Inserate-Vertrag mit der Mythen-Post brach.
Damit keine Bilder mehr über die üblen Zustände in Schwyzer Schweinefabriken erscheinen würden, verschickte die Schwyzer Bauernvereinigung ein Schreiben an alle Inserenten der Mythen-Post. „K-Tipp“, „Beobachter“ und das Schweizer Fernsehen berichteten kritisch über diesen verdeckten Aufruf zum Inserate-Boykott.
Im Januar ’98 gingen Bauern und Mäster bei langjährigen Inserenten der Mythen-Post vorbei und drohten, „nichts mehr zu kaufen“, wenn weiter in unserem Heft inseriert würde. Ein Textilfachgeschäft an der Schulgasse in Schwyz („viele Bauern als Kunden“) war es daraufhin „zu heiss“- Einem Herrenmodegeschäft an der Herrengasse in Schwyz wurde ebenfalls gedroht. Frau S. war aufgrund der Drohungen völlig ausser sich.

Aufnahme aus einer Mästerei in Goldau. Da kein Stroh vorhanden ist, müssen die verkoteten Tiere auf dem kalten, nackten Betonboden schlafen. Die Schwyzer Behörden betreiben weiterhin Tierhalterschutz statt Tierschutz.


Positive Taten sind entscheidend
Ein tier- und umweltfreundlicher Landwirtschaftsbetrieb ist ein Argument. Drohungen, Erpressungen und Nötigungen sind keine Argumente. Mit derartigem Vorgehen verspielt man bei den Konsumenten höchstens den Goodwil für die Landwirtschaft.
„Kein anständiger Bauer muss sich von den Tierschutz-Beiträgen in der Mythen-Post angegriffen fühlen. Die Leute, welche am meisten ausrufen, sind wohl diejenigen, bei denen es zuhause ebenfalls mit der Tierhaltung nicht zum Besten steht“, sagt Hermann Nideröst, Heizung-Sanitär, Ibach, treffend. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Solidarität im Unrecht
Die Mythen-Post war davon ausgegangen, dass nach der Veröffentlichung der Bilder endlich Verbesserungen in der Tierhaltung realisiert würden. Stattdessen rief Andreas Caduff, Bauernsekretär, zur Solidarität im Unrecht auf. Nicht die Missstände sollten behoben, sondern die Zeitschrift, die darüber berichtete, müsse zum Schweigen gebracht werden. Die Agrolobby bediente sich dabei eines billigen Tricks: es wurde so getan, als ob in der Mythen-Post „die gesamte Landwirtschaft“ angegriffen werde (dabei ging es in Wirklichkeit um tierquälerische Mästereien!). Allzu viele Landwirte flogen auf diese sprichwörtliche Bauernfängerei prompt herein und liessen sich aufhetzen.

 

Boykott

 

 

 

 

 

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