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Warum ein vorsichtiger Umgang mit Antibiotika wichtig ist

Mit der Entdeckung des Penicillins im Jahre 1928 durch Alexander Fleming erhielt die Medizin erstmals ein wirksames Mittel gegen Infektionskrankheiten. Der Verlauf einer Lungenentzündung war nun nicht mehr dem Schicksal überlassen, vielmehr war eine Heilung mit diesem Antibiotikum nahezu sicher. In regelmässigen Abständen folgte eine Vielzahlt weiterer antibakterieller Substanzen. Mit jeder neuen Entdeckung schwand die Gefahr der bis anhin gefährlichen Infektionskrankheiten weiter. Erinnerungen an Zeiten, als Infektionen noch tödlich verliefen, schienen endgültig der Vergangenheit anzugehören.
Heute – über 60 Jahre später – sieht die Situation leider wieder anders aus: Bakterien, die einzelligen Lebewesen, die seit Milliarden Jahren die Erde besiedeln, haben gelernt, mit raffinierten Methoden sich gegen die Fülle verschiedenster Antibiotika zu verteidigen.

Weshalb nimmt die Antibiotika-Resistenz zu?
Beschleunigt wird die Ausbreitung der Antibiotika-Resistenz durch die exzessive Verabreichung dieser Medikamente an Mensch und Tier. Der wachsende Anteil von Menschen mit Aids sowie anderen chronischen Krankheiten, die steigende Zahl der chirurgischen Eingriffe und die noch nie zuvor dagewesene Mobilität der Weltbevölkerung tragen zur Verschärfung dieses Problems bei.
Besonders in Krankenhäusern breiten sich zunehmend resistente Bakterienstämme aus, welche die bereits durch Operationen geschwächten Patienten weiter entkräften.
Das Phänomen der Antibiotika-Resistenz ist Wissenschaftern schon lange bekannt. Die ersten Penicillin-resistenten Bakterienstämme tauchten bereits während der 40er Jahre auf.

Bakterien lernen überleben
Wird während einer Infektion ein Antibiotikum verabreicht, so sterben die meisten Bakterien innert kürzester Zeit. Oft befinden sich aber unter den Millionen von Mikroben einige resistente Bakterien, die in Gegenwart dieses Antibiotikums nicht nur überleben, sondern herausselektioniert und zur Vermehrung befördert werden. Mit der steigenden Verabreichung von Antibiotika an Mensch und Tier sehen sich Bakterien gezwungen, ihre Fluchtmethoden stets zu verfeinern. Dazu machen sie von recht unterschiedlichen Methoden Gebrauch: Manche Bakterien zerstören ganz einfach das eindringende Antibiotikum, andere spucken es regelrecht aus der Zelle heraus, wieder andere gewähren ihm zum vornherein keinen Eintritt.

Wie ist das Problem zu lösen?
Je mehr Antibiotika verschrieben werden, desto schneller entwickeln sich resistente Stämme. Ein wichtiger Lösungsansatz muss daher in einem vernünftigen Umgang mit diesen Medikamenten liegen.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine verminderte Abgabe von Antibiotika – besonders in Fällen, wo ihre Wirksamkeit fraglich ist, wie z.B. bei einer unzureichenden Diagnose – mit einer Abnahme der Resistenz einhergeht. Lässt der durch die Antibiotika ausgeübte Selektionsdruck auf die Bakterien nach, werden auch die nichtresistenten Stämme sich wieder vermehren können; gleichzeitig wird sich der Anteil der gefährlichen Sorten automatisch auf ein harmloseres Mass reduzieren.

 

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