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Vorbemerkung: Hier finden Sie Briefe (Faxe) von Urs Beeler an Tierschützer Dr. Erwin Kessler, Präsident des Vereins gegen Tierfabriken, Schweiz:

Mythen-Post Verein gegen Tierfabriken
Dr. Erwin Kessler
Postfach 7 Im Buehl 2
6431 Schwyz 9546 Tuttwil
Tel./Fax 041 811 20 77 Fax: 052 378 23 62

Schwyz, den 19.3.01

Lieber Erwin
Vielen Dank für Deinen Fax vom 18.3. Du kennst sicher die Karatefilme, wo sich einer in ein Kloster (nicht Disentis) zurückzieht, um sich physisch und psychisch auf Topform zu bringen.
„Was ist eigentlich mit Kessler los?“ wurde ich in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder angesprochen.
Teile der Schwyzer Landwirtschaft kümmern sich nach wie vor nicht gross um Tier- und Umweltschutz. (…)
Ich selbst habe mir am vergangenen Samstag gesagt: „Wenn’s Kessler nicht bald macht, tu’s ich…“
Ohnehin ist es eine Frage der Ehre. Ich habe 1997/98 nicht vergessen. Die Mythen-Post ist in voller Gefechtsbereitschaft. Wann wollen wir zuschlagen? Herzliche Grüsse
Uri

 


Schwyz, den 19.3.01

Lieber Erwin
Nachricht erhalten. Oberste Geheimhaltungsstufe. Ich freue mich jetzt schon, die Schwyzer Landwirtschaft mit einem Blitzangriff zu überraschen…
Herzliche Grüsse
Uri


Schwyz, den 20.3.01

Lieber Erwin
Bitte News etc. nicht via Verteiler faxen (zu viel Papier!). Ich seh’s ja im Internet und bin lückenlos informiert.
Herzliche Grüsse
Uri


Schwyz, den 25.3.01

Lieber Erwin
Zwei Grosskundgebungen am 23. August 2001 in Zürich und Istanbul. An der Spitze der Demonstrationszüge jeweils ein riesiges Transparent: „F r e i h e i t für Kessler und Öcalan“…
Herzliche Grüsse
Uri


Schwyz, den 30.5.01

Lieber Erwin
Frage: Wie beurteilst Du es, wenn ich zwei/drei Beiträge für die Schwyzer Sonderausgabe der VN schreiben würde? Ich kenne hier die Verhältnisse besser. (Keine taktischen Fehler wie 1997/98 von „Oberbefehlshaber Kessler“, der zum Schluss noch den eigenen Truppen in den Rücken fällt. Ich weiss, dass Du das nicht gerne hörst. Und vielleicht willst Du es auch bis heute noch nicht wahrhaben.)
Man könnte den Fall Schwyzer Kantonalbank/Koller/Schibig und Schweinefabrik Ott-Schibig, Küssnacht, Brüschhalde, mit neuen Bilder frisch aufrollen. Ich könnte einen Beitrag über den „Boten“ bringen (mit interessanten Fakten), die Verknüpfungen mit dem Schwyzer Filz etc.
Ich weiss, wie konsequent Du auf Tierschutz fixiert bist. Aber einmal zu bringen, was so alles „drumherum“ beim Schwyzer Schweinekrieg passiert ist, wäre für den Leser interessant.
Natürlich weiss ich nicht, ob Dir Dein Ego es zulässt, dass ich in den VN auf den Putz haue. Der VgT ist wie eine Herde, wo Du das Leittier bist. Du bestimmst, was läuft. Das ist auch richtig so und Dein Erfolgsrezept.
Inserenten und Leser konnten jeweils nicht verstehen, wieso ich Dir in der MP soviel Raum überlasse. [Anmerkung: Dies würde Beeler heute nicht mehr tun, weil er von Kessler enttäuscht ist.] Du weisst, warum. Umgekehrt hätte ich von Dir bei meinem Aktivitäten (z.B. KMF-Prozess) mehr Unterstützung erwartet. Ich forderte bzw. fordere sie nicht – ich setzt(e) sie als selbstverständlich voraus. [Anmerkung: So etwas kann man bei Kessler vergessen. Er schaut nur auf sich selber!] Umgekehrt weiss ich natürlich, dass Du Dir selber genug aufgeladen hast. Und auch das Phänomen ist bekannt, dass Günstlinge in den eigenen Reihen plötzlich zu Opponenten werden und der Sache schaden. Ohne Grund „fixiert sich Kessler nicht ausschliesslich auf Kesser“. Es muss hier eine Vorgeschichte geben. [Anmerkung: Tatsächlich ist hier etwas verborgen, was an die Oberfläche gebracht werden müsste.] Du musst aber auch sehen: Ich lasse mich nicht zu taktischen Zwecken einbinden – und „für Kessler verheizen“. Wir müssen gemeinsam eine Strategie anwenden, die der Sache dient und uns beide mit Erfolg, d.h. als Sieger aus der Schlacht hervorgehen lässt.
Seit 1994 erscheinen Kessler-Beiträge in der MP. Bis heute ist noch nie ein Beitrag von mir in den VN erschienen. Das sollte sich ändern. Vor allem müsste dringend auch einmal etwas über die KMF-Problematik gebracht werden (bei der Tiere zu Versuchszwecken missbraucht werden). [Anmerkung: Dies alles interessiert Kessler aber nicht gross… Kessler interessiert sich nur für sich und seine Tierschutzarbeit.] Du „musst“ natürlich nicht. Wenn Du nicht willst, akzeptiere ich das. Es sollte aus Überzeugung geschehen. Wenn Du Dir nicht hundertprozentig sicher bist, dann lieber nicht. Nur keine Halbheiten oder falschen Gefälligkeiten! Aber das muss ich Dir ja nicht sagen…
Herzliche Grüsse
Uri


Schwyz, den 2.6.01

Lieber Erwin
Habe vorhin im Internet die Story über die gestrige Veranstaltung „rückkehR“ oder „umkehR“ (?) gelesen. Köstlich! Ich kann mir die Szenerie in meiner Phantasie lebhaft vorstellen! Wahrscheinlich werden das alles so Leute gewesen sein wie der Typ, der Dir damals am Telefon sagte: „Das chasch doch nöd mache, eifach de Bundesrat aazeige…“ – Herrlich: Auf der einen Seite junge, alternative Leute, die offenbar eigentlich gar nicht genau wissen, was sie wollen – und dann Du, kompromisslos, hochintelligent und haarscharf wissend, was er will… Zum Schluss Dein Satz mit dem „Irrenhaus“ – das wird den „veranstalterN“ noch den Rest geben…
Die nächste Szene kam mir vorhin in den Sinn, als ich aus dem Fenster schaute (es regnet, viel Dunst) und an die kommende Demo in Disentis dachte. Parallel dazu erinnerte ich mich an ein herrliches Bild, das seinerzeit Bert Schnüriger (?) von der Neuen Schwyzer Zeitung von Dir vor dem Mythen-Center machte. Du mit sowjetischer Panzerkappe (die mit den seitlichen Ohrendeckeln). Dieses Bild sieht einfach sensationell aus! (geschätzter Marktpreis: Fr. 100’000.–) Fehlt darunter nur noch eine kyrillische Schrift. Dazu als Backgroundmusik die russische Nationalhymne. Sorry, aber mich hat dieses Foto damals in der Neuen Schwyzer Zeitung (es mag wohl schon 3 Jahre her sein) unglaublich beeindruckt. Ebenso dürfte es wohl anderen ergangen sein. Manche Schwyzer Bauern unter den Lesern werden gedacht haben: „Dieser Kessler mit seinem militanten Outfit würde wohl noch bei 30 Grad Unternull und Sturm nach Schwyz kommen. Den hält nichts und niemand auf…“
Sorry, mein Humor…
Nun ernsthaft: Vielen Dank für Deinen Fax vom 30.5. Danke für Deine Klarheit. Gerne werde ich zwei Druckseiten für die VN schreiben. Sowohl Text und Bilder wirst Du vor dem Oktober bekommen. Du wirst alles so erhalten, dass Du lediglich noch den Umbruch in Deinem XPress-Programm machen musst. Vorgängig werde ich Dir einen Text-Entwurf (ev. sogar mit Layout-Vorschlag) senden. Du bist nämlich sehr gut im Redigieren und ich bin Dir dankbar, wenn Du mir hilfst, dem Beitrag den letzten Schliff zu geben. Vom „Grossmeister der positiven Konfrontation“ kann ich immer wieder lernen. Die Doppelseite muss ein richtiger Volltreffer sein! [Anmerkung: Kessler reservierte dann eine Seite. Selbstverständlich mit SEINEM Layout…] Noch eine humorvolle Szene zum Schluss: Luftaufnahme aus einem SF DRS-Helikopter am 3.6.01: 140’000 VgT-Mitglieder rund ums Kloster Disentis. Aus dem Schlafzimmerfenster des Abts hängt symbolhaft eine weisse Fahne…
Schönen Abend!
Mit herzlichen Grüssen
Urs

 

 

PS: Für die „Identity“ ist gesorgt. Ich trage neu einen Vollbart und müsste in den VN auch unbedingt damit abgebildet werden, sodass Kinder fragen können: „Du, Mami, ist das jetzt der Herr Kessler…?“
Doch keine Angst: Ich stelle mir meine Mitwirkung bei den VN nur temporär (Sonderausgabe Schwyz) vor. Du bist der Oberguru und ich ein totaler Einzelgänger. Nach einem Jahr mit mir hätte der VgT statt 14’000 sowieso vielleicht nur noch 140 oder 14 Mitglieder…
Eine andere bizarre Idee: Kessler und Beeler wetteifern journalistisch, wer mehr Gefängnistage erzielt… (Kommentar im „Blick“: „Die sind ja nicht normal!!“)

 

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