Aus der Korrespondenz mit Jasmin Bangel
Sonntag, 28. Dezember 2003
Sehr geehrter Herr Beeler,
vor ca. einem Jahr habe ich Sie kontaktiert, um Informationen über Gentechnik zwecks eines Schulprojektes zu erhalten und Sie haben mir auch sehr weitergeholfen. Seitdem schicken Sie mir regelmäßig die neuen Informationen zur Arbeit der Mythen-Post. So oft ich kann (ich bin 20 und zur Zeit im Abiturstress), verfolge ich Ihre sehr bewundernswerte Arbeit und finde es sehr schätzenswert, dass Sie sich für Umweltschutz und bessere Lebensqualität einsetzen (koste es was es wolle). Ihre Diskussionen und Argumentationen im Forum Ihrer Homepage haben Hand und Fuß und lassen sich mit großem Interesse lesen, obwohl ich zugeben muss, dass ich wenig Ahnung von allergieauslösenden Baustoffen und Dämmmaterialien wie Glaswolle habe. Aber ich lese mich in dieses Thema von Zeit zu Zeit ein. Ich denke, ich bin einer der jüngeren Menschen, die Ihre Arbeit verfolgen. Deshalb schreibe ich Ihnen hier noch einmal, denn in dieser E-Mail soll nicht nur Bestätigendes geschrieben werden.
Heute habe ich von Ihnen eine E-Mail über eine Diskussion mit dem Thema „Duftstoff, Aromen und ätherischen Ölen“ erhalten.
Ich selber bin der Meinung, dass unsere Luft überfüllt ist mit Duftstoffen und ähnlichem. In einem Einkaufszentrum kommt man an Parfümläden nicht vorbei, ohne den beissenden Geruch von tausend verschiedenen künstlichen Stoffen zu riechen. Selbst in ausgewählten Teeläden gibt es ätherische Öle, die mehr oder weniger künstliche Bestandteile enthalten.
Jedoch trage auch ich Parfüm und Deo. Ich achte zwar darauf, es in Maßen zu benutzen, um meine Mitmenschen nicht „einzunebeln“, aber ich trage es gerne.
Und ich bin ebenfalls von ätherischen Ölen in Duftlampen angetan. Sehr selten befinde ich mich in meinem Zimmer und mache die Duftlampe mit beruhigendem Lavendelöl an, um mich bei diesem Duft in ein Buch zu vertiefen…. Sicher; ich kann mich auch ohne Duftöl entspannen und ein Buch lesen, allerdings genieße ich diesen Luxus des Luftaromas sehr gerne.
Warum sollen Menschen sich das Leben nicht wenigstens ab und zu verschönern, indem Sie einen Duft auftragen oder ein ätherisches Öl genießen? [Anmerkung der Mythen-Post: Ist das wirklicher Genuss?]
Viele von ihnen befreien die Nase bei Erkältungen und verschaffen den Nasennebenhöhlen einmal Entspannung. [Anmerkung der Mythen-Post: Zumindest verspricht dies die Werbung…]
Düfte machen das Leben manchmal einfach schöner, wobei ich mir der Luftverschmutzung dabei bewusst bin. Vielleicht ist der Gebrauch von Düften einfach ein Laster der Menschen, um anderen unangenehmen Düften natürlicher Art aus dem Weg zu gehen und es wäre vielleicht ein Leichtes, sich von künstlichen Düften zu entsagen, aber es verschönert für eine gewisse Zeit den Tag, und jeder einzelne sollte doch seine Vorlieben ausleben können. [Anmerkung der Mythen-Post: Solange es andere nicht tangiert und gesundheitlich schadet.]
Sicher werden Sie mit der Menge der Masse argumentieren, denn wenn Millionen von Menschen Düfte benutzen, hat dies eine gewaltige Auswirkung auf die Luft. [Anmerkung der Mythen-Post: STIMMT GENAU!]
Ich bin mir sicher, dass Sie – wenn Sie mir antworten – unwiderlegbare Argumente vorzuweisen haben und ich bin auf Kritik eingestellt und kann sie auch aufnehmen, allerdings möchte ich meine Gedanken und meine Meinung nicht hinter dem Berg halten, denn es ist wichtig, seine Vorstellungen mitzuteilen und zu vertreten. [Anmerkung der Mythen-Post: Stimmt. Kommunikation durch Konfrontation.]
Mit freundlichem Gruß und gespannt auf die Antwort
Jasmin Bangel (E-Mail: jazzieba@yahoo.com)
Dienstag, 6. Januar 2004
Sehr geehrte Frau Bangel
Vielen Dank für Ihre Nachricht.
„Ich bin mir sicher, dass Sie – wenn Sie mir antworten – unwiderlegbare Argumente vorzuweisen haben und ich bin auf Kritik eingestellt und kann sie auch aufnehmen, allerdings möchte ich meine Gedanken und meine Meinung nicht hinter dem Berg halten, denn es ist wichtig seine Vorstellungen mitzuteilen und zu vertreten.“
Ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit und Offenheit. Tatsächlich könnte ich „losschlagen“. Aber ich tue es für heute einmal nicht. Denn Sie haben sich über das Thema selber Gedanken gemacht – und das finde ich sehr gut!
Sie schreiben: „Ich selber bin der Meinung, dass unsere Luft überfüllt ist mit Duftstoffen und ähnlichem.“ GENAUSO IST ES. Deshalb heisst die Konsequenz: AUSSTIEG! Ziel: (Möglichst) SAUBERE LUFT!
Es ist bedenklich, wie heutzutage Menschen (relativ) saubere Nordsee- oder Bergluft nicht mehr zu schätzen wissen, aber umso mehr auf von der Industrie künstlich hergestellte Duft-Produkte (bzw. Duft-Drogen) fliegen = sich an der Nase herumführen lassen! Zeichen einer Sucht und der Entfremdung.
Meine Devise ist einfach: Zu Luft, Wasser, Boden, der Natur und den Tieren etc. Sorge halten!
Es gibt unzählige Leute, die in ihrer Jugend geraucht haben wie die Schlote – bis sie plötzlich selber gemerkt haben, dass sie eigentlich völlig auf dem Holzweg sind. Später sagen sie dann, sie seien „besonders stolz darauf, mit dem Rauchen aufgehört und wenigstens in diesem Punkt Willensstärke gezeigt zu haben“. Für diese Menschen wäre es heute undenkbar, zu rauchen; sie machten einen Bewusstseins- und Erfahrungsprozess durch.
Vielleicht wird das Ihnen mit ätherischen Ölen etc. auch so gehen – und Sie werden plötzlich den WERT sauberer Luft erfahren, an einem schönen See oder auf einem Berg tief durchatmen und sich sagen: „Jetzt ist mir wohl!“
Und vielleicht werden Sie von diesem „Punkt der Reinheit“ an die Welt der künstlichen Düfte plötzlich nicht mehr mögen
Eine lustige Geschichte hat mir Robert Marty aus Brunnen erzählt. Früher habe es in Brunnen einen Lehrer gegeben, der Schüler, die rauchten, mit folgender Massnahme „bekehrt“ hätte. Sie mussten an einem Mittwochnachmittag in der Schule antreten und Brissago rauchen, bis ihnen schlecht wurde… Die Jugendlichen seien nachher „geheilt“ gewesen. Heute dürfte eine solche Therapie kaum mehr durchgeführt werden, obwohl sie erfolgreich war.
Doch zurück zum Thema Düfte: Sie sind heutzutage billig herzustellen und dienen dem Kundenfang
Solche Düfte sind „nicht ehrlich“. Es ist z.B. technisch möglich, einen Duft herzustellen, auf den Männer total abfliegen. Wenn eine Frau ein solches Parfüm aufträgt, wird der spätere „Erfolg“ nicht ausbleiben. Nur: „Es“ passt nicht – und Ernüchterung wird sich einstellen.
Bei den Tieren spielt der Duft bei der Partnerwahl eine enorme Rolle. Beim Menschen (der biologisch gesehen nichts anderes als ein Säugetier ist) ist es genauso. Deshalb bin ich dagegen, dass dieses Naturgesetz künstlich ausser Kraft gesetzt bzw. verzerrt wird.
Im übrigen ist der natürliche Duft einer Frau für den Mann am anziehendsten – und umgekehrt (vorausgesetzt, sie passen zusammen!)
Es wurde sogar wissenschaftlich belegt, dass die natürlichen Körper-Duftstoffe am meisten „anturnen“. Aber statt dies als Erkenntnis „Hört wieder auf Eure natürlichen Instinkte und vor allem Eure Nase“ auszulegen, begann man künstlich mit der Herstellung von Pheromonen und deren Vermarktung. (Motto: Geld hat Vorrang!)
Die Nase hat eine hervorragende Funktion in der Möglichkeit der Beurteilung von anderen Leuten. „Ich mag den nicht riechen“, kann man wörtlich nehmen
Diese Fähigkeit ist jedoch bei einem Grossteil der heutigen Männer/Frauen zugeschüttet bzw. verkümmert. Künstlicher Duftgestank wird als „normal“ empfunden.
Ich behaupte, dass sauberes, klares Denken an saubere Luft, eine intakte Umgebung etc. geknüpft ist. Da verträgt es keine Schadstoffe (z.B. auch Amalgam etc. nicht).
Bier z.B. wirkt entspannend, doch diese wohltuende Wirkung „rächt“ sich, indem noch am anderen Tag das Reaktionsvermögen deutlich schlechter ist.
Parfüms, ätherische Öle etc. werden von KonsumentInnen nach längerem Gebrauch gar nicht mehr richtig wahrgenommen
In der Folge werden die Dosen erhöht, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das Geruchsempfinden nimmt weiter ab. Die Betroffenen bestreiten das, aber es ist so. Anders wären die extremen Duftfahnen von exzessiven Parfümträgerinnen und Rasierwasserträgern gar nicht möglich.
Mit dem Geruchsverlust ist auch ein Sensibilitäts bzw. Wahrnehmungsverlust verbunden
Zur heutigen Duftüberflutung kann ich nur sagen: „Denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Sie schreiben: „…jeder einzelne sollte doch seine Vorlieben ausleben können.“ Wenn’s den anderen nicht tangiert und keine gesundheitlich negativen Auswirkungen hat, i.O. Nur ist dies bei Duftlämpchen, ätherischen Ölen, parfümieren Waschmitteln, Weichspülern etc. eben gerade NICHT der Fall! Und das Problem ist, dass die entsprechenden Auswirkungen heutzutage entweder gar (noch) nicht erkannt oder einfach ignoriert werden.
Duftstoffallergien, MCS etc. haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen
Ebenso Symptome wie Kopfweh (Sick Building Syndrom) etc. DAS SIND KLASSISCHE FRÜHWARNZEICHEN!
Heute jedoch gilt: Profit um jeden Preis, egal, wenn die Leute daran auch krank werden!
Drogen (legal oder illegal) sind nie Zeichen einer gesunden Gesellschaft.
Von Cicero, Marcus Tullius, röm. Redner und Staatsmann (106-43 v. Chr.) stammt der Spruch: „Die Frau riecht am besten, die nach gar nichts riecht.“ (Ad Atticum)
Dieser Meinung schliesse ich mich an. (Gilt natürlich auch für den Mann!)
Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler
PS: Haben Sie dieses Streitgespräch auch gelesen, siehe https://mythen-post.ch/datei_archiv_17_11_03/bossert_november_2003
Dienstag, 6. Januar 2004
Sehr geehrter Herr Beeler
Danke für die Antwort! Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr und weiterhin viel und vor allem noch mehr Erfolg mit Ihrer Arbeit. Sie haben natürlich mit allem, was Sie schreiben recht und ich stimme Ihnen auch zu. Dennoch werde ich mir den Luxus von Parfüm leider(!) nicht abgewöhnen. [Anmerkung der Mythen-Post: Junge Frau, junge Frau…!] Und natürlich genieße ich schon jetzt die Qualität reiner Luft [Anmerkung der Mythen-Post: Zuhause?], da ich schon seit Jahren mit meiner Familie nach Frankreich fahre, um dort zu campen und Kanu zu fahren. Diese Urlaube ziehe ich anderen Urlauben in touristenüberfüllten Feriengegenden (Mallorca etc.) immer vor!
Allerdings möchte ich Ihnen von einer sehr komischen und in diesem Zusammenhang auch etwas unheimlichen Geschichte berichten: Unter meinem Regal im Zimmer stand bis vor ein paar Tagen meine Duftlampe. Die Schale, in die das Wasser und das Öl kommt, ist aus Glas. In meinem Regal steht mein Parfüm. Nachdem ich mir die Hände eingecremt hatte (sogar mit parfümfreier Handcreme) [Anmerkung der Mythen-Post: Die Haut regeneriert sich selber – ohne Cremen und Salben.], nahm ich mein Parfüm und es rutschte mir aus der Hand. Sie wissen sicher schon, wo es hingefallen ist: Es fiel auf die Glasschale der Duftlampe – und diese zersprang in Scherben.
Es ist tatsächlich passiert. Ich denke mir das nicht aus, um Ihnen ein Zeichen vorzugaukeln oder ähnliches. Dafür hätte ich ja keinen Grund. Aber vielleicht sollte ich dieses Geschehen als Zeichen nehmen und mir keine neue Duftlampe kaufen. [Anmerkung der Mythen-Post: Sehr richtig!]
Mein Parfümflakon ist nicht zerbrochen… Aber vielleicht passiert das ja auch noch. Ich werde mir jetzt das Streitgespräch, auf welches Sie mich hingewiesen haben, durchlesen und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Jasmin Bangel (E-Mail: jazzieba@yahoo.com)
P.S.: Ich bin Schülerin einer UNESCO-Projektschule und in diesem Zusammenhang entsteht gerade eine Website zum Thema „Baltic-Sea-Project“. Unsere Projektarbeit befasst sich mit dem gesamten Ostseeraum, seinen Problemen für Fische, Wasser und Strand. Das Baltic-Sea-Project wurde geschaffen, um die Menschen auf die Umweltprobleme im Ostseeraum aufmerksam zu machen und um Lösungen zu finden. Unsere Homepage ist ein kleiner Beitrag zu diesem Projekt und ist bald freigeschaltet unter folgender Adresse: http://www.baltic-galac-sea.de.vu/ [Anmerkung: Dieser Link ist leider nicht mehr abrufbar].
Noch eine Frage: Sind alle Themen der Mythen-Post durch Suchmaschinen zu finden? Denn ich bin mir sicher, dass Ihre Arbeit viele Informationen für Schülerreferate enthält. Es ist heutzutage nämlich immer schwerer, gute und richtige Informationen zu finden.