Jesus Sirach, Altes Testament
„Der Geduldige hält aus bis zur gegebenen Zeit, / doch dann ersprosst ihm die Freude.“ – 1, 23
„Alles, was über dich kommen mag, nimm an, / und in der Vielfalt dessen, was dich niederbeugt, harre aus. Denn im Feuer wird das Gold geprüft, / der Mensch aber, der Gott gefällt, im Ofen der Trübsal.“ – 1, 4-5
Matthäus, Neues Testament
„Sorget euch also nicht und saget nicht: Was werden wir essen? oder: Was werden wir trinken? oder: Was werden wir anziehen? Denn nach all dem trachten die Heiden. Euer himmlischer Vater weiss ja, dass ihr das alles braucht. Suchet vielmehr zuerst das Reich und seine Gerechtigkeit, und all das wird euch dreingegeben werden. Sorget euch also nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.“ – 6, 31-34
Flaubert, Gustave, franz. Romancier (1821-80)
„Ich scheue die Disziplin, den mathematischen Geist, den beschränkten Geist, das Herz der Händler, das so vertrocknet ist wie das Holz ihres Ladentisches.“ – Erinnerungen Aufzeichnungen und geheime Gedanken
Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von, Dichter (1749-1832)
„Liegt dir Gestern klar und offen, / wirkst du heute kräftig frei, / Kannst auch auf ein Morgen hoffen, / Das nicht minder glücklich sei.“ – Zahme Xenien
„Wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer ein Knecht.“ – ebenda
„Viele Dinge sind’s / Die wir mit Heftigkeit ergreifen sollen: / Doch andre können nur durch Mässigung / Und durch Entbehren unser eigen werden. / So, sagt man, sei die Tugend, sei die Liebe, / Die ihr verwandt ist .“ – Torquato Tasso (1790)
Schopenhauer, Arthur, Philosoph (1788-1860)
„In dem Masse, als die Genüsse zunehmen, nimmt die Empfänglichkeit für sie ab: das Gewohnte wird nicht mehr als Genuss empfunden.“ – Die Welt als Wille und Vorstellung (1819)