Die SP der Gemeinde Arth-Goldau auf dem Holzweg
Mit grossen Lettern kündigte der „Bote der Urschweiz“ in der Vergangenheit jeweils das „Alpenschutz-Engagement“ der SP Arth-Goldau an. So in der Ausgabe vom 8.8.96: „Feuer in Alpen: Rossberg ‚brennt'“. Und in der Zeitung vom 12.8.96 gross auf der Rückseite: „In Goldau brannte ein Alpen-Mahnfeuer“. Im selben Beitrag wird auch noch tüchtig geheuchelt. Zitat SP-Organisatorin Agnes Merz, Goldau: „Als Umweltschützerin liegt mir daran, auch etwas beizusteuern.“ – Seit wann hat vorsätzliche Luftverschmutzung etwas mit Umweltschutz zu tun? Rund 25 Personen hätten diesem Anlass beigewohnt, ist weiter zu erfahren. Der „Bote“ wertete dies als „grossen Anklang“.
Der innere Widerspruch
An der Idee, auf die wachsende Umweltzerstörung im Alpenraum aufmerksam zu machen, wird niemand etwas auszusetzen haben. Was jedoch Anlass zur Kritik gibt, ist die Art und Weise, wie das getan wird. Mit grossen Mahnfeuern (die ebenfalls die Umwelt mit Schadstoffen belasten) vor der fortschreitenden Umweltzerstörung zu warnen, ist von der Logik her etwa vergleichbar, wie wenn Greenpeace mit dem absichtlichen Ausströmenlassen von Radioaktivität auf die Risiken der Atomenergie aufmerksam machen würde. Dieser Logik nach könnte man sich auch einen Tierschutzverein vorstellen, der Stierkämpfe durchführt, um auf die katastrophale Situation in der Nutztierhaltung hinzuweisen. Oder die Schweizer Luftwaffe bombardiert eine Landschaft und demonstriert damit gegen den Krieg in der Welt. Oder 1’000 Lastwagen fahren 1’000 Kilometer weit, um gegen die Luftverschmutzung durch den Schwerverkehr zu protestieren. Oder es wird ein Autorennen veranstaltet, um der Zahl der Verkehrstoten zu gedenken.
Sogenannte Mahnfeuer verschmutzen die Luft wie der kritisierte Schwerverkehr es auch tut. Wenn die SP Arth-Goldau sich schon für den Umweltschutz einsetzen will, so soll sie das – aber bitte sauber!