Inserat

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Der Kantonshauptort mit den beiden Mythen als Wahrzeichen

Der Hauptplatz in Schwyz um 1890.

Schwyz, der Hauptort des „alten Landes“, breitet sich, 514 m. ü. M., weitläufig am sanf tansteigenden Fusse der Mythen aus. So heissen jene gigantischen Einzelfelsen, die wegen ihrer charakteristischen Gestalt jedem auffallen, der von auswärts kommt.
Es bildete sich ein Kern stadtähnlicher Strassen um die Pfarrkirche, das Rathaus und das alte Dominikanerkloster St. Peter am Bach; auch schlossen sich ausserdem, diesem Bach (dem sog. Dorfbach) entlang, hüben und drüben Reihen von Häusern zu längeren Zeilen zusammen, für welche die Säge- und Kornmühlen als erster Ansatz dienten.

Links der Dorfbrunnen und dahinter das Rathaus.

Der weitgeöffnete Charakter der Landschaft benimmt den Bergen nicht bloss alles Beengende und Drückende, er rückt sie auch in die für schöne Färbungen und Beleuchtungen günstige Stellung.

Hauptplatz
Das Zentrum bildet der Hauptplatz von Schwyz. Derselbe ist etwas ansteigend und bildet ein grosses Viereck, dessen Nordseite von der Pfarrkirche und dem Gasthof zum „Kreuz“, dessen Südseite vom Hotel „Rössli“ und vom Rathaus, die beiden andern Seiten von stattlichen Privathäusern begrenzt sind.

Der Schwyzer-Läufer in den Standesfarben.

Der Hauptplatz wird beherrscht von der majestätischen Pfarrkirche, die in ihrer erhöhten Lage, mit dem schönen Treppenaufstieg und der geschmackvollen Umfriedung zum Ganzen einen kräftig wirksamen Hintergrund bildet.

Pfarrkirche St. Martin
Die Pfarrkirche St. Martin gehört nach allgemeinem Urteil zu den schönsten Kirchen der Schweiz. Man steigt von drei Seiten auf steinernen Treppen zu ihr empor. Der Bau der Kirche wurde 1769 begonnen und 1774 vollendet. Die freiwilligen Beiträge der Kirchgenossen betrugen 20’248 Gld. 14 Schllg.

Kerchel und Hl. Kreuz-Kapelle.

Die Baumeister der Kirche waren die Gebr. Jakob und Johannes Singer von Luzern. Der Dachstuhl ist von Johann Michael Nater aus dem Bregenzerwald; die Deckengemälde sind von Ignaz Weiss von Kempten, der Hochaltar von Laurenz Schmid von Augsburg; die übrigen Altäre, Kanzel und Taufstein von Carl Galetti aus Como, die Stukkaturarbeit von Johann Georg Albert aus Schwaben und die Orgel von Franz Boutelier aus Frankreich.

Dorfbrand
Der Schwyzer Dorfbrand brach am hl. Ostersonntag des Jahres 1642 nachts um 11 1/4, an der Schmiedgasse durch die Nachlässigkeit einer jungen Dienstmagd aus, die ein Wachskerzchen auszulöschen vergass. Der heftige Föhn verursachte, dass innerhalb 4 Stunden von ungefähr 150 Häusern, aus denen das Dorf Schwyz damals bestand, 47 Firsten, meistens Holzhäuser, abbrannten, darunter die Kirche und das Rathaus. Der Pfarrhelfer Jost Hicklin rette mit Mut und Geistesgegenwart den kostbarsten Teil des Kirchenschatzes; ebenso konnten alle Staatsschriften in Sicherheit gebracht werden. Die Hitze soll so gross gewesen sein, dass das Metall der zerschmolzenen Glocken über den Hauptplatz hinunterfloss und das Wasser im Hauptbrunnen siedend aufwallte. Bei diesem Brande blieben verschont: das „Hl. Kreuz“ und der „Kerchel“, wie auch die beiden Gasthäuser zum „Engel“ und zu den „Dreikönigen“, letzteres nach gutem altem Volksglauben deshalb, weil der hl. Karl Borromäus auf seiner Rückkehr von Einsiedeln einst allda übernachtet hatte. Der „Engel“ wurde in der Folge bis auf weiteres als Rathaus benützt.

Schwyzer Privathäuser: 1. Von Reding’sche Hof im Immenfeld. 2. von Müller’sche Hof. 3. Ab Yberg’sche Hof im Grund. 4. von Reding’sche Hof in der Schmiedgasse. 5. Styger’sche Hof zum Grosshaus. 6. Villa Jütz (später Adelrich Benziger). 7. Ehemals von Weber’sche Hof (später Karl Benziger). 8. von Hettlinger’sche Häuser.

 

„Bethlehem Haus“.

Der Beulentod
Der Friedhof von Schwyz bettete nie mehr Tote zur Ruhe, als in den Jahren 1611 und 1628 zur Zeit des sog. Beulentodes. Binnen 6 Monaten, von Frühjahr bis Herbst, starben nur im alten Lande Schwyz bei 3300 Personen, wovon einzig in der Pfarrei Schwyz (zu welcher aber damals noch Ingenbohl, Lowerz = Lauerz und Alpthal gehörten) 2300 Personen, darunter sämtliche Ärzte und fast alle Geistliche.
Man berief daher drei Franziskanermönche von Luzern, welche mit einem Weltgeistlichen und einem Kapuziner, die von der Krankheit verschont geblieben, im ganzen Land herum die heiligen Sterbesakramente spendeten. Die Krankheit verbreitete sich über Berg und Tal und raffte ihre Opfer in 12 bis 14 Tagen weg. Von den scheusslichen blauen Geschwüren oder „Beulen“, die sich am ganzen Körper zeigten, erhielt sie ihren Namen. Wo ein Haus davon angesteckt war, da bannte man Gesunde und Kranke zusammen, sperrte die letzteren in Kammern ein, vernagelte Türen und Fensterladen und reichte ihnen durch kleine, in die Wand gesägte Öffnungen Speise und Trank.
Sämtliche Ortschaften des Dorfes Schwyz waren fast ganz entvölkert, der Haggenberg bis auf einen Mann ausgestorben, das Dorf selbst still und öde geworden. Nach Schwyz brachte man längere Zeit die Toten auf Wagen zur Beerdigung, und man hatte Mühe, Totengräber zu finden. Nach einer Grabschrift, welche bei der Feuersbrunst von 1642 zu Grunde ging, sollen 99 Frauenspersonen in Einem Grab beerdigt worden sein. Jammer und Elend waren damals so gross, dass alte Leute, welche der Pest entronnen, noch 30 Jahre später zusammenschauerten, wenn sie zur Erzählung aus jener Zeit aufgefordert wurden.

Frauenkloster St. Peter am Bach.

Doch fehlte es daneben auch nicht an tragikomischen Episoden. Weil man nämlich damals unter dem jungen Volke da und dort der Meinung war, Fröhlichkeit sei das beste Schutzmittel gegen den Beulentod, so liess man tanzen, und dies geschah auch eines Tages an der oberen Strehlgasse. Die Musik bestand aus einem welschen Dudelsackpfeifer. Damit dieser nun fleissig und lustig blase, wurde ihm wacker eingeschenkt., und als um Mitternacht der Tanz aufhörte, ging er ziemlich berauscht aus dem Hause, legte sich auf die Strasse nieder und entschlief auf seinem Dudelsacke. Bei Tagesanbruch kam nun der Totenwagen von Rickenbach, vom oberen und unteren Dorfbache her, und da man den Welschen für einen Beulentoten hielt, wurde er aufgeladen. Erst auf dem Kirchhofe, als die Totengrube schon gegraben war, erwachte der arme Pfeifer und zwar noch rechtzeitig genug, um vom Wagen herunterzuspringen und davon zu laufen. Auf dem Dorf-Platze bliess er noch ein paar Tänze und entfernte sich erst dann, als die Leute herbeikamen.

Das Ital Reding’sche Haus.

Das Kapuzinerkloster
An der „äusseren Herrengasse“ liegt das Kapuzinerkloster mit seiner einfachen und zur Andacht stimmenden Kirche. Dieselbe enthält gute alte Altarbilder von Salteri und Deckengemälde von G. Kaiser.

Kapuzinerkloster und Herrengasse-Schulhaus.

Nachdem die Maienlandsgemeinde 1585 beschlossen hatte, die Kapuziner ins Land zu rufen, wurde ihnen im Jahr darauf am „Loo“ ein Klösterlein erbaut. Sie wohnten daselbst bis zum Beulentod (1611) und später wieder bis 1619 und siedelten dann am 21. Oktober 1620 in das ihnen näher bei Schwyz errichtete gegenwärtige Kloster an der Herrengasse über. Sie hatten durch ihre heldenmutige Wirksamkeit zur Zeit des Beulentodes – 6 waren der Krankheit erlegen, unter ihnen im Rufe der Heiligkeit Michael Angelus von Baden – so allgemeine Beliebtheit sich erworben, dass die geflossenen freiwilligen Beiträge die Kosten des Kloster- und Kirchenbaues noch um 6000 Gld. überstiegen. Diese hat später das alte Land Schwyz zu Handen genommen und sich dafür verpflichtet, den Unterhalt des Klosters und seiner Bewohner für immer im nötigsten zu besorgen.
Fortsetzung im nächsten Heft.

Runder Ausschnitt oben rechts: Das damals neu erstellte Eidg. Munitionsdepot. Hauptbild: Bahnstation Schwyz-Seewen. Links: der „Schwyzerhof“.

 

Schwyz heute: Solidarität ist ein Fremdwort!
Im Kantonshauptort Schwyz dominieren seit Jahren Filz, Vetternwirtschaft und Mitläufertum.
Die Mythen-Post bekam bis heute z.B. noch nie einen öffentlichen Auftrag, obwohl wir qualitativ mindestens auf gleichem Niveau, aber wesentlich günstiger sind als die lokale Konkurrenz! So „funktioniert“ Schwyz…
Es ist nicht einmal mehr möglich, ein schönes Portrait über das Alte Schwyz mit Schwyzer Inserenten zu machen!
Der Einwand von Wohlmeinenden, man müsse einfach „schöne, positive Artikel“ bringen, dann mache das Schwyzer Gewerbe in der Mythen-Post schon mit, ist durch die praktische Erfahrung entkräftet.
Die Mythen-Post hat rund 20 Schwyzer Firmen einen kompletten 4farbigen Layout mit je einem Musterinserat geliefert. Niemand wollte mitmachen! Drunter waren folgende Geschäfte: Photostudio Steiner, D&S Herrenmode, Schuhe Gwerder, Dominik Lüönd Teppiche, Föhn AG Sanitär, Garage Lott, Bruhin Optik, CM-Ledermode, Gipsergeschäft Mario Bianchi, Reichlin Baugeschäft, Schilter Sichern – Bewachen, Eichhorn Garage AG usw. Tipp: Fragen Sie bei Ihrem nächsten Einkauf oder Auftrag, was los ist.

 

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