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Unsinnige Duftstoff-Beigabe bei Wasch- und Reinigungsmitteln

Vorbemerkung: Parfümstoffe sind heutzutage die grösste Allergiegefahr in Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln. Daran ändern das ganze Ökologie-Geschwafel, Sonnenkollektoren, Umweltberichte und „biologische Abbaubarkeit“ gewisser Hersteller nichts.
Weil uns ein Waschmittel-Produzent wegen unserer Kritik an Duftstoffen wegen „unlauterem Wettbewerb“ eingeklagt hat, lancieren wir im Interesse aller Allergie-/MCS-Kranken ein Gegenklage. Man darf gespannt sein, was jetzt von der Justiz höher bewertet: Produzenten- oder Gesundheitsschutz.

Urs Beeler
Postfach 7
6431 Schwyz

 

 

Strafanzeige gegen die „Oeko“-Waschmittelfirma H.

 

 

Schwyz, den 25.5.02

 

 

Sehr geehrter Herr Untersuchungsrichter

Hiermit erstatte ich gegen die Firma H. AG, G., P., S., gemäss StGB Art. 125 Strafanzeige wegen potentieller Körperverletzung.

Tatbestand der Körperverletzung
Die Firma H., die vorgibt, besonders umweltschonende, ökologische Produkte herzustellen, nimmt es vorsätzlich in Kauf, dass Allergie- und hochgradig MCS-Betroffene körperlich verletzt bzw. durch die H.-Produkte gesundheitlich beeinträchtigt werden.

Begründung: Duftstoffallergien gehören zu den häufigsten Kontaktallergien
Wie aus der medizinischen Literatur und den Medien bekannt ist,
gehören Duftstoffe zu den häufigsten Kontaktallergien. Duftstoffe spielen bei der MCS-Erkrankung eine zentrale Rolle (siehe Beilagen). Obwohl H. haargenau um die Duftstoffproblematik Bescheid weiss, ist dieser Hersteller nicht bereit, seine Produktion auf parfümfreie Produkte umzustellen. Mehr: H. hat vor Monaten eine Klage wegen angeblich „unlauterem Wettbewerb“ gegen die Mythen-Post eingeleitet, weil wir das unparfümierte Waschmittel OMO Sensitive von Lever empfehlen.

Was will H.?
H. hätte ohne Weiteres eine Gegendarstellung in der Mythen-Post platzieren bzw. sich per E-Mail oder Fax melden können (wie das im Falle der Spirig Pharma AG, Egerkingen, tadellos funktionierte). Stattdessen beauftragte diese Firma extra ein grosses Anwaltsbüro aus dem Kanton Zürich, um gegen die Mythen-Post eine Klage wegen „unlauterem Wettbewerb“ einzureichen, offenbar mit der Absicht, unsere Zeitschrift finanziell zu zermürben und unsere (berechtigte) Kritik zum Schweigen zu bringen. Eine solche Vorgehensweise zeugt von keiner positiven Gesinnung.

Weshalb sollte man H. nicht kritisieren dürfen?
Obwohl die Mythen-Post seit Jahren sämtliche Hersteller, die parfümierte Produkte herstellen, zurecht kritisiert, sollte es gerade für H. eine Ausnahme geben. Wieso, ist unerklärlich. Das wäre dann wirklich „unlauterer Wettbewerb“, wenn man alle anderen Waschmittelhersteller kritisieren dürfte, aber H. nicht.

Ziel der Mythen-Post: Allergie- und MCS-Betroffene schützen!
Mit der vorliegenden Klage will ich abklären, ob das in Verkehrbringen potentiell allergieauslösender bzw. MCS-verursachender Produkte von der Justiz als legal angesehen wird oder bestraft wird. Die Anzeige verfolgt ein klares Ziel: Sie will Allergie- bzw. MCS-Erkranke vor potentiell allergieauslösenden bzw. MCS-verursachenden Produkten schützen. Gesundheitsschutz kommt bei uns vor Produzentenschutz.
StGB Art. 125 besagt: „1Wer fahrlässig einen Menschen am Körper oder an der Gesundheit schädigt, wird, auf Antrag, mit Gefängnis oder mit Busse bestraft.
2Ist die Schädigung schwer, so wird der Täter von Amtes wegen verfolgt.“

Die Homepage von H.
H. behauptet unter www.h…ch/ (siehe Ausdruck vom 1. Mai 2002): „Die ganze Produktepalette wird nach strengen ökologischen und gesundheitlichen Regeln entwickelt und erzeugt.“
Würde man dem Gesundheitsaspekt tatsächlich mit strengen gesundheitlichen Regeln Rechnung tragen, würde H. Waschmittel ohne Parfümstoffe herstellen.
CASH 7.5.99 schreibt: „H. will ‚einen bedeutenden Beitrag zum umweltbewussten Waschen und Reinigen leisten‘. Das geschieht in erster Linie über die Produkte: Wasch- und Putzmittel im Baukastensystem, so dass nur die wirklich benötigten Wirkstoffe zum Einsatz kommen, nur umweltschonende Rohstoffe mit maximaler Abbaubarkeit, keine Gentechnologie, keine Enzyme (mögliche Allergieauslöser), keine Tenside auf Erdölbasis, keine optischen Aufheller usw.“

H. zitiert CASH als Werbung auf der eigenen Firmenhomepage. Es würden nur „die wirklich benötigten Wirkstoffe zum Einsatz kommen.“ Das ist punkto Duftstoffe schlechtweg gelogen. Es braucht keine Parfümstoffe in Waschmitteln. Beispiel: OMO Sensitive bei den Waschmitteln und EUBOS blau bei den Seifen. Parfümstoffe sind die grösste Gefahr in Bezug auf Allergien! Das wird bis heute den H.-Kunden verschwiegen.

H.-Irreführung durch HTML-Meta-Codes
Mehr: Durch entsprechende Meta-Codes (siehe Quellcode der Startseite der H.-Homepage) wird den Kunden vorgegaukelt, die Wasch- und Reinigungsmittel von H. würden sich speziell für Allergiker und Leute mit Hautkrankheiten eignen, was in der Praxis (allergieauslösende Duftstoffe! Vgl. Beilagen) gar nicht zutrifft. Dieses Vorgehen von H. ist irreführend, täuschend und darf keinesfalls toleriert werden.
Wer einem Duftstoffallergiker H.-Waschmittel empfiehlt, begeht im Sinne des Strafgesetzbuches „Körperverletzung“. Für den durchschnittlichen Internet-Besucher ohne HTML-Code-Kenntnisse ist dieses täuschende Vorgehen von H. nicht offensichtlich, weshalb ich im Interesse der Internet-Benützer (speziell der Allergiker und MCS-Betroffenen) gegen die Firma H. eine Strafanzeige wegen Täuschung und Irreführung beantrage. Der Firma H. ist die Duftstoffproblematik (wie erwähnt) seit Jahren bekannt. Die Täuschung erfolgt also wissentlich, d.h. mit Vorsatz. Das ganze Öko-Geschwafel von H. ändert an der Allergie- bzw. MCS-Problematik betr. Parfümstoffen rein gar nichts.

Möglicher Einwand des H.-Anwalts wird zum vornherein entkräftet
Beim ev. Einwand des H.-Anwalts, das Thema Duftstoffe sei „umstritten“, würde es sich um eine reine Schutzbehauptung handeln. Bei Dermatologen/Allergologen/Umweltmedizinern ist das Thema Duftstoffe als bekannter Allergieauslöser längstens abgehakt. Es handelt sich in der Praxis um eine Irreführung durch Apotheker und Drogisten, wenn diese behaupten, die H.-Produkte seien für Allergiker bzw. Leute mit Hautkrankheiten „gut geeignet“. Das entspricht nicht der Wahrheit. Konsumentinnen/Konsumenten werden hier seit Jahren falsch informiert. Damit muss ein- für allemal Schluss sein. Entweder ist H. bereit, endlich auf den Einsatz potentiell allergieauslösender Duftstoffe zu verzichten oder aber man muss die Produkte mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen (Das ist heute nicht der Fall). Das Gericht kann sich gerne davon in zufällig ausgewählten Apotheken/Drogerien überzeugen, wie Allergiker/MCS-Betroffene über H.-Produkte falsch informiert werden.

Ich stelle dem Bezirksamt folgende Anträge:

  1. Die Firma H. AG, S., sei wegen dem in Verkehrbringen von potentiell allergie- bzw. MCS-auslösenden Produkten (vgl. StGB Art 125) entsprechend zu bestrafen.
  2. Es sei zu überprüfen, ob H. aufgrund des vorliegenden Beweismaterials gegen StGB Art. 146 verstösst.
  3. Die Möglichkeit der Körperverletzung/Gesundheitsgefährdung durch allergie- bzw. MCS-auslösende Stoffe (siehe Beilage) sowie der Nachweis der Täuschung hat einen Arbeitsaufwand von 20 Stunden à Fr. 75.- = Fr. 1’500.– verursacht. Gegenüber der Firma H. AG, S., mache ich deshalb als zivilrechtliche Forderung zusätzlich eine Prozessentschädigung im erwähnten Betrag für meine Aufwendungen geltend.
  4. Allfällige Verfahrenskosten zu Lasten der Beschuldigten.

Für Ihre Bemühungen danke ich Ihnen zum voraus bestens.

Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler

 

Beilagen erwähnt

 

Quellennachweise:

http://www.ourlittleplace.com/mcsl (Diese amerikanische Internetseite beinhaltet das Thema MCS)

http://www.ourlittleplace.com/nontoxicl (Enthält Tipps zum schadstofffreien Leben)

http://www.ourlittleplace.com/perfumel (Beschreibt das Gesundheitsrisiko durch Duftstoffe. – Fazit: Keine Duftstoffe = gesunde Luft)

http://www.ourlittleplace.com/noticel (Informiert über gesundheitsschädigende Stoffe in Reinigungsmitteln und fehlende Deklaration. Der Beitrag weist weiter auf die „Geruchsabstumpfung“ von Leuten hin, die regelmässig parfümierte Produkte konsumieren.)

http://www.ourlittleplace.com/fdal (Setzt sich mit der mangelhaften amerikanischen FDA-Regelung betr. Duftstoffe auseinander und weist auf die gesundheitlichen Folgen hin: Allergien, Asthma, Kopfschmerzen usw. )

 http://www.ourlittleplace.com/airl („Airfresh“ und andere unnötige Produkte)

– Der Internetseite http://www.tox-doc.de/deutsch/duft ist zu entnehmen: „Stillende Mütter und Frauen sollen parfümierte Waschmittel boykottieren, meinte kürzlich der Schweizer Professor und Kinderarzt Othmar Tönz. Aus der Allgemeinmedizin ist bekannt, daß der heute übliche Duftstoff-Mix jedes Krankheitssymptom (mit)verursachen kann. (…)
Produkte wie Moschus-Xylol oder Moschus-Ambrette sind neben ihrer verheerenden nervenschädigenden Effekte auch als krebserregend und erbgutschädigend eingestuft worden.
Terpene, Terpenoide und organische Lösemittel beschädigen und zerstören Blutgefäße und Organe, sie sind gesundheitlich bedrohliche ‚Gebrauchsartikel‘ und gehören als ‚Medikamente‘ (‚ätherische Öle‘) zum Bedenklichsten.
Duftstoffe sind weder liebliche Blütendüfte noch betörende Geruchshormone noch gar ‚Heilmittel‘, sondern flüchtige chemische Substanzen der verhängnisvollen Art, keine berauschenden Wohlgerüche, sondern: riskanter Sondermüll. Über 4000 Chemikalien werden in den zahllosen Duftstoffen verwendet (…)
Terpene, Terpenoide, Duftstoffe aller Art und beigefügte Lösemittel aller Sorten haben wesentlichen Anteil an der Verursachung einer gefährlichen Chemikalien-Intoleranz (GCI).“

– „Wir selbst haben mit zunehmender Zivilisation Krankheiten verursacht, deren kausale Behandlung nicht mehr möglich ist und deren Kosten zu tragen wir auf Dauer nicht mehr imstande sein werden“, nachzulesen unter http://www.tox-doc.de/deutsch/chron

– MCS unter SF DRS Online http://www.sfdrs.ch/sendungen/puls/archiv_sendungl?year=2001&month=11&day=26 Kurzzusammenfassung: „MCS heisst: Multiple Chemische Sensitivität. Patienten mit MCS reagieren übersensibel auf alle möglichen Stoffe in der Umwelt. Von Parfum bis zur Druckerschwärze. Das Leben wird zum Horror. Ein Behandlung ist extrem schwierig.“

– Beschreibung der Krankheit MCS unter http://www.sfdrs.ch/sendungen/puls/info/011126_4l

– „Studien zeigen, dass Duft- und Aromastoffe eine (…) Ursache für Allergien und allgemeine Befindlichkeitsstörungen sein können. (…)
Als Riech- und Aromastoffe werden sowohl künstliche als auch natürlich vorkommende Substanzen eingesetzt. Letztere können entweder durch Extraktion von Naturprodukten, hauptsächlich Pflanzen, gewonnen oder auch naturidentisch durch chemische Synthese hergestellt werden. Diese Herkunft ist aber prinzipiell nicht ausschlaggebend für die gesundheitliche Bewertung dieser Stoffe. Häufig ist es sogar so, dass eine solche Bewertung der natürlichen Extrakte mit einer größeren Unsicherheit verbunden ist als die der synthetischen Produkte, da letztere in der Regel eine definierte und konstante Zusammensetzung aufweisen. (…)
Grundsätzlich sollte jedem Anwender von Riech- und Aromastoffen bewusst sein, dass er den ohnehin bereits vorhandenen Innenraumluftverunreinigungen, die er oft nur in einem eingeschränkten Maße beeinflussen kann, zusätzliche [Verschmutzungen] hinzufügt.“ Originaltest des deutschen Umweltbundesamtes unter
http://www.dgmcs.de/pub/ubaduft (Als Regierungs-Stellungnahme zwar kein Beitrag, der das Problem Duftstoffe wirklich auf den Punkt bringt)

– „Die Kommission Innenraumlufthygiene des Umweltbundesamtes hat mit Pressemitteilung 14/00 empfohlen, auf die Anwendung von Duftstoffen und ätherischen Ölen (Aromaölen) in Innenräumen zu verzichten, dies sei eine Belästigung und [es gelte], auf empfindliche Personen Rücksicht zu nehmen.“ Quelle: http://www.dgmcs.de/pub/pranger 

Duftstoffe in Kosmetika: In Kosmetika verbergen sich Allergene in vielerlei Gestalt (kein „Spitzenartikel“ von Prof. Dr. Werner Aberer, aber zumindest ein Denkanstoss. Teile des Original-Textes sind mit Vorsicht zu geniessen. Zum Beispiel Aberers Verharmlosung der Themen Amalgam/Formaldehyd.)

Dr. med. Ruth Gonseth, Dermatologin: „Duftstoffallergien sind in den letzten Jahren zur zweitwichtigsten Ursache von Kontaktekzemen geworden“

 

[Anmerkung: Leider sind zwischenzeitlich nicht mehr sämtliche Links abrufbar.]

 

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