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Februar 2002: Prospekt „Energiesparend bauen und sanieren“

Vor einigen Wochen erhielten alle Schwyzer Haushaltungen einen Farb-Prospekt, in dem für energiesparendes Bauen und Sanieren Werbung gemacht wird. Baubiologischen Aspekten wurde dabei nicht Rechnung getragen. „Wir wollten nicht zu weit gehen“, so die Aussage eines Sprechers der Schwyzer Umweltkommission.
Wohin es führt, wenn eine Umweltkommission nicht weit denkt, illustriert ihre Werbung für gesundheitsgefährdende und umweltschädigende Isolationsmaterialien.
Die Mythen-Post fordert echte Verantwortung statt billige Pseudo-Oeko-Sprüche.

Die Mythen-Post hat den Prospekt der Schwyzer Umweltkommission genau unter die Lupe genommen.

Einleitung: Im vergangenen Januar (2002) lässt die Umweltkommission der Gemeinde Schwyz Informationsmaterial in sämtliche Haushaltungen von Schwyz, Seewen, Ibach und Rickenbach streuen. Neben dem gewohnten sinnvollen Merkblatt betr. Entsorgung gab’s im unadressiert zugestellten Couvert auch einen Farbprospekt zum Thema „Energiesparend bauen und sanieren“.

Warnung an alle Hauseigentümer und Bauherren!
Vom Einsatz von Glas- und Steinwolle (Nachfolgeprodukte von Asbest!) zu Isolationszwecken muss aus folgenden Gründen dringend abgeraten werden:
Lungengängigkeit der Partikel; krebsförderndes Potential (die Diskussion ist hier noch längst nicht abgeschlossen!); Reizungen der Haut, der Bindehaut des Auges und des oberen Atemtraktes; Phenolformaldehydharz als Bindemittel kann Hautallergien und Asthma auslösen; lästige, juckende Irritationen der Haut (sog. Glasfaserdermatitis) in mit KMFs isolierten Räumen.
Der sogenannte Plastiksackeffekt von KMF-isolierten Gebäuden fördert ein schlechtes Raumklima (Sick-Building-Syndrom).

Beim ersten Bild auf Seite 2 dieses Prospekts sieht man ein Werbebild für eine Glaswolle-Isolation. Und auf Seite 3 liest man die Empfehlung, möglichst dick zu isolieren. – Aus welcher Küche stammen wohl diese Falsch-Empfehlungen?

Zum Thema Glaswolle sagt die bekannte deutsche Zeitschrift Öko-Test:
„Die TRGS 905 schreibt zur Vermeidung eines Krebsverdachts entweder eine bestimmte stoffliche Zusammensetzung der Mineralfasern vor, den sogenannten KI mindestens 40, oder eine experimentell nachgewiesene hohe Bio-Löslichkeit der Fasern. Die Fasern sollen sich in der Lunge so schnell auflösen, dass sie keinen Schaden anrichten. Nachweise dafür konnten die betroffenen Firmen nicht erbringen.
Rockwool, der nach eigenen Angaben weltweit grösste Hersteller von Steinwolle-Dämmstoffen, sieht das anders. So behauptete die Deutsche Rockwool wie auch die Deutsche Heraklith in ihrem Sicherheitsdatenblatt, ‚die Faserstäube sind aufgrund ihrer hohen Bio-Löslichkeit weder als krebserzeugend noch als krebsverdächtig eingestuft.‘ Diese Auffassung wird aber von den deutschen Behörden nicht geteilt. Nur wenn eine Fasersorte in einem sogenannten Intratracheal-Test, bei dem die Fasern in die Lunge gespritzt werden, eine Halbwertszeit von weniger als 40 Tagen erreicht, gilt sie nach Ansicht des Ausschusses für Gefahrstoffe als unverdächtig. Dieser Ausschuss berät das Bundesarbeitsministerium. Die Firma Rockwoll legte aber OekoHaus selbst Zahlen aus einem Intratracheal-Test vor, wonach auch ihre neuen, verbesserten Fasern eine Halbwertszeit von 65 Tagen erreichen.“

Unglaublich, aber wahr: Auf Seite 2 des Prospekts der Umweltkommission der Gemeinde Schwyz ein Werbe-Bild für Glaswolle! Es wird suggeriert, die abgebildete Wärmedämmung sei optimal – und dass mit Glaswolle ein „gutes Raumklima“ geschaffen werde. Genau das Gegenteil ist wahr! Fazit: Die Umweltkommission der Gemeinde Schwyz empfiehlt den Bürgerinnen und Bürgern potentiell gesundheitsschädliche Isolationsmaterialien! Der Bauherr zahlt dreifach: Erstens für den Einbau dieser unbrauchbaren Isolation, zweitens für die Entsorgung und drittens mit seiner Gesundheit. Für derartige Irreführung wird extra noch ein teurer Farb-Prospekt gedruckt, den Sie als SteuerzahlerIn finanzieren!


Besser keine Information als eine falsche!
Am 9.1.02 wurde der Energieberater des Kt. Schwyz, Beat Voser, gefragt, ob er wisse, um welches Material es sich beim ersten Bild oben auf S. 2 des Prospekts der Umweltkommission handle. „Mineralwolle“, war die Antwort. „Und wissen Sie etwas über die Nachteile dieser Materialien?“ wurde Voser gefragt. Langes Schweigen. „Können Sie zumindest etwas über die angeblichen Vorteile dieser Materialien sagen?“ Wieder langes Schweigen.

Glas- und Steinwolle sind die Nachfolgeprodukte von Asbest!
Prof. Dr. Jan Olaf Gebbers: „Asbest herauszureissen und anschliessend mit Mineralwolle zu isolieren, bedeutet, den Teufel mit dem Beelzebub auszutauschen.“ (Zitat vom 8.1.02 anlässlich eines Gesprächs mit Urs Beeler)
Fünf typische Nebenwirkungen der Mineralwolle:

  • potentieller Krebsauslöser
  • allergieauslösendes Phenolformaldehyd, das ausgast
  • Asthmaauslöser (durch den feinen Staub)
  • Juckreiz (sogenannte Glas-faserdermatitis)
  • „Plastiksackeffekt“

Was braucht es eigentlich noch? Müsste das Material auch noch radioaktiv verstrahlt sein, damit es von den Schwyzer Umweltbehörden nicht empfohlen wird?

Zuerst sagte Voser noch, Bild 1 sei „ein Fehler“, es müsste dort ein anderes Foto sein. Offenbar habe der Graphiker etwas falsch gemacht. „Was für ein Bild sollte dann dort sein?“ wurde der Energieberater gefragt. Hierauf kam die (unsichere) Antwort, dass das Foto doch stimmen müsse. So, so… Werbung für gesundheitsgefährdende Glaswolle in einem Prospekt der Schwyzer Umweltkommission!
Besser als die telefonische Auskunft funktionierte die Beantwortung via E-Mail.

Kommentar zur fragwürdigen Info-Kampagne der Umweltkommission der Gemeinde Schwyz
„Es dient den Hauseigentümern und Bauherren nicht, wenn die Schwyzer Umweltbehörden Werbung für gesundheits- und umweltbelastende Isolationsprodukte machen.“
Urs Beeler

 

Energieberater nimmt Stellung
Die von der Mythen-Post am 10.1.02 gestellten Fragen wurden vom Energieberater wie folgt beantwortet: „Gemäss den eco-devis Unterlagen sind Wärmedämmungen mit Glaswolle geringer Dichte als ‚ökologisch interessant‘ einzustufen. [Anmerkung: Allergieauslösende Isolationsmaterialien seien ‚ökologisch interessant‘. Was soll man hier noch sagen?!] Der Trägerverband eco-devis ist eine von öffentlichen und privaten Institutionen getragene unabhängige Vereinigung zur Unterstützung des ökologischen Bauens im Sinne der Nachhaltigkeit.“ – Glaswolle als „ökologisch interessante Produkte“ andrehen zu wollen, ist nicht nur fachlich falsch, sondern schlichtweg verantwortungslos. Derartige „Empfehlungen“ schaden mehr als sie nützen.
Wer ist für die Falsch-Empfehlungen verantwortlich? Die Mythen-Post recherchierte bei der Gemeinde und bekam Auskunft. Der Prospekt sei eingesehen und für i.O. erklärt worden. Ein Herr Hauri und noch eine Person hätten den Text gemacht. Die Auflage betrage 8’000 Exemplare. Die Unterlagen seien nicht grad zur Hand, aber soviel man wisse, sei der Prospekt bei Triner gedruckt worden.

Werbung für möglichst dickes Dämmen (Plastiksackeffekt – schlechtes Raumklima) im Prospekt der Schwyzer Umweltkommission. Von Atmungsaktivität einer Gebäudehülle scheint man noch nie etwas gehört zu haben. Was den Leserinnen und Lesern verschwiegen wird: Der gesamte Gebäudeteil rechts wurde mit berüchtigter Glaswolle isoliert.

 

Warum dieser „Rückenschuss“ durch die Umweltkommission der Gemeinde Schwyz?
Die ganze KMF-Problematik wurde von der Mythen-Post in der Vergangenheit umfassend abgehandelt und international bestätigt, z.B. durch den deutschen Diplomingenieur Bernd Wagner, Richard Munson (USA) etc.
Der bekannte Mediziner und Pathologe am Kantonsspital Luzern, Prof. Dr. Jan Olaf Gebbers, sagte am 8.1.02 anlässlich eines Gesprächs mit der Mythen-Post, dass der Ersatz von Asbest durch Mineralwolle gleichzusetzen sei, „den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben“. Gebbers bestätigt genau das, was Beeler seit Jahren sagt! Das hindert die Umweltkommission der Gemeinde Schwyz aber nicht daran, für gesundheitsgefährdende Glaswolle noch Werbung zu machen! (Merke: Sie als Bürgerin bzw. Bürger finanzieren derartige behördliche Falschinformationen noch mit Steuergeld!!)

Auf die Frage, wieso das Schwyzer Gewerbe trotz dem Wissen über die Nachteile und Gesundheitsgefährdung von KMFs weiter mit Glas- und Steinwolle isoliere, antwortete René Schibig, Spenglerei Annen + Schibig, Ibach: Wer heute nicht billig offeriere, bekomme den Auftrag nicht. (Hinweis: Herr Schibig ist nicht für den Umbau unten verantwortlich.)

 

Aussenfassade vollbepackt mit Glaswolle: Schlimmer ist kaum mehr möglich. Auf diese Weise „saniert“ resp. umgebaut werden heutzutage gigantische Sondermüll- Altlasten erzeugt. – „Denn sie wissen nicht, was sie tun…“

Die Gesundheitsgefährdung durch Glas- und Steinwolle ist bekannt – wieso nicht bei den Schwyzer Behörden?

Prof. Gebbers und Urs Beeler führten ein interessantes Gespräch über verschiedenste Umwelt-Themen. Die Ergebnisse der Analysen sind praktisch identisch, obwohl beide von total anderen Bereichen her kommen. Für Gebbers und Beeler ist im Prinzip „alles klar“.
Weniger Klarheit scheint da bei der Umweltkommission der Gemeinde Schwyz zu herrschen. Da weiss man offenbar gar nicht so genau, worüber man eigentlich informiert. Die Lüge der Baumafia, mit KMFs „günstig und umweltfreundlich“ zu isolieren wird naiv übernommen. Ebenso die PR-Schlagworte wie „Minergie“ etc.

Unterstützen Sie unseren Kampf gegen die Glas- und Steinwolle-Industrie!
Der Kampf der Mythen-Post gegen die skrupellose Glas- und Steinwolle-Mafia wird in den nächsten Wochen und Monaten an Intensität zulegen. Diese berüchtigten Isolationsprodukte haben in einem Gebäude nichts zu suchen! Ein Verbot für KMF-Produkte ist überfällig. Unterstützen Sie unsere Aktivitäten mit einer Spende auf PC 60-4619-5, Inpuls Verlag, Beeler Urs, Postfach 7, 6431 Schwyz. Je schneller dieser Isolationsmüll vom Markt verschwindet, desto besser für die Bauherren und das Image der Bauwirtschaft.

 

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