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Der scheinheilige Staat und seine Täter

24.3.03

Nachdem sich einer in diesem grossartigen Staat umgebracht hat, kommt jeweils das grosse, heuchlerische Rätselraten: „Unfassbare Tat“, „fassungslos“ – die üblichen Standardsprüche.

Weshalb sich einer wirklich umgebracht hat, will – seien wir doch ehrlich – gar niemand wissen
Das wäre auch viel zu „gefährlich“!
Warum wird nicht offen gesagt, wer Menschen in diesem Staat in den Selbstmord treibt/treiben kann? Warum z.B. nicht die früher emotional kaputte Atmosphäre an der Kantonsschule (…) als Grund? Wieso nicht die obligatorische Schweizer Militär- und Zivilschutzdienstpflicht? (Die „Freiheit“ in diesem angeblich so grossartigen und freien Land sieht so aus, dass derjenige, der tatsächlich für seine positive Freiheit eintritt, ins Gefängnis muss!)

Warum nicht die Unrechtssprechung irgendwelcher Gerichte? Wieso nicht St. Gobain Isover SA, Flumroc, Sager und die Oeko-Waschmittelfirma Held? Warum nicht die Schwyzer Kantonalbank und andere Finanzinstitute?

Es gibt noch Menschlichkeit, aber leider selten
Am 5. Juni 2002 wurde in „Stern TV“ gezeigt, wie ein Deutscher beschuldigt wurde, seine Frau umgebracht zu haben. Nachträglich stellte sich heraus, dass der Ehemann, der monatelang im Gefängnis sitzen musste, hundertprozentig unschuldig war.
Gegenüber Günther Jauch erklärte der Mann, dass er eine gute, verständnisvolle Bank habe. Obwohl er im Gefängnis gewesen sei und in der Zeit überhaupt keine Zinsen/Amortisation zahlen konnte, habe die Bank für die Situation Verständnis gehabt.
Urs Beeler fragte SKB-Filialdirektor Paul Schelbert, wie wohl die SKB in einem solchen Fall gehandelt hätte. Schweigen…

Die Schreibtischtäter
Ein Urner Gewerbler betonte gegenüber der Mythen-Post, dass Banken mit Kreditkündigungen schon machen Gewerbler in den Selbstmord getrieben hätten. Das stimmt haargenau. Hinterher wird dann aber stereotyp verzapft, der Betreffende habe „psychische Probleme“ gehabt. Von den Schreibtischtätern in Banken, Verwaltung und Justiz redet niemand.

Der ach so grossartige Staat
Wer total in die Enge getrieben wird, darf – was aus der Kriegsgeschichte durchaus bekannt ist – nicht einmal mit Selbstmord drohen. Wer es dennoch tut, riskiert den „Genuss“ des FFE (Fürsorgerischer  Freiheitsentzug).
Irgend ein Dr. Mengele, der’s in jedem Bezirk oder Kanton mit Sicherheit gibt, wickelt die Sache ab. Anschliessend wird der „Patient“ mit Psychopharmaka vollgepumpt und ruhiggestellt. Fall für die Behörden gelöst.

Die Medien zeigen, wie die Feuerwehr ein Sprungtuch vor dem Haus aufgestellt hat, Polizei etc.
Um was es eigentlich genau ging – niemand erfährt es. (Sinn der ganzen Aktion ist ja gerade, dass niemand erfährt, was tatsächlich los ist!)
Wer als älterer Jahrgang nicht freiwillig ins Altersheim gehen will und mit Selbstmord droht – ab in die Psychiatrie! Und über allem der scheinheilige Slogan „Die Behörden wollen doch nur das Beste für Sie!“ Nein: die Behörden wollen absolut nicht das Beste für Sie, sondern nur, dass Sie das tun, was sie (die Behörden) wollen!

Wäre dieser grossartige Staat ehrlich und würde er etwas taugen, hätte er Glas- und Steinwolle sowie parfümierte, allergieauslösende Produkte – der grösste Teil schädlicher Stoffe überhaupt – schon längst verboten
Baubiologische Wohnraum wäre eine Selbstverständlichkeit.
In diesem System funktioniert leider aber (zu) Vieles (oder das Meiste?) noch genau umgekehrt: Heuchler und Betrüger werden geschützt; wer für die Wahrheit und Gerechtigkeit eintritt, landet im Gefängnis oder wird in den Selbstmord getrieben.

 

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