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Zitat: „Boykotte haben auch ihre gute Seite. Bei den Inserenten wird die Spreu vom Weizen getrennt. Ausserdem wird der Beachtungsgrad des Hefts gesteigert.“
Urs Beeler
Warum darf man in Innerschwyz nicht die Wahrheit schreiben?
Was die Mythen-Post in Heft 9/01 formuliert hat, „dürfte man eigentlich gar nicht schreiben“, obwohl es wahr ist. Das ist auch das Verrückte an der Boykott-Geschichte: Was brisant, aber wahr ist, darf in Innerschwyz nicht geschrieben werden! Müsste man sich da vielleicht nicht einmal Gedanken darüber machen, warum das so ist?
Dann kommt die „alte Platte“, man dürfe Gewerbler „nicht persönlich angreifen“. Wir haben einfach geschildert, was die Mythen-Post in den vergangenen Jahren erlebt hat. Uns geht es darum, alle Facetten dieses Boykotts aufzudecken. Es ist charakteristisch für die Leute, die boykottieren, dass sie erwarten, wenn man ungerecht behandelt wird, man sich nicht einmal wehren dürfe.
Das Geld als einziger und wichtigster Bestimmungsfaktor
Einziger Bestimmungsfaktor im Gewerbe scheint heutzutage das Geld zu sein. Der von der Mythen-Post geschätzte und für seinen Optimismus und Humor bekannte Pflästerer Giuseppe Broggi meinte, er möchte in der heutigen Zeit nicht mehr jung sein, es stimme an allen Ecken und Enden nicht. Diese Aussage wird von vielen Gewerblern bestätigt. Warum liest man über solches nie im „Schwyzer Gewerbeblatt?“
Von zahlreichen Gewerblern bekam die Mythen-Post Zuspruch: „Sie haben ja vollkommen recht mit dem, was Sie schreiben.“ – Warum macht man aber dann trotzdem im alten Trott weiter?
Die Ehefrau eines Unterlagsboden-Geschäfts-Besitzers aus Lauerz sagte treffend, dass heutzutage im Gewerbe „eine Schizophrenie“ herrsche. Aber niemand getraue sich, etwas zu sagen.
Werden wir boykottiert, weil wir Recht haben?
Praktisch in sämtlichen Bereichen, in denen sich die Mythen-Post in den vergangen Jahren engagierte, haben wir im Nachhinein Recht bekommen. Ist es diese Geradlinigkeit, die manche Leute verärgert?
Wären wir jemals auf die Forderungen der Boykotteure eingegangen, hätte dies ein Stillstand bzw. Rückschritt bedeutet. Wäre das im Interesse unserer Leserinnen und Leser gewesen?
Fragen Sie als Leser doch einmal die Gewerbler, die uns boykottieren, was die Mythen-Post denn angeblich „falsch“ gemacht hat. Sie werden bald erkennen, wie unsicher diese Leute sind. Warum sind sie unsicher? Weil sie keine vernünftigen Argumente haben!
Wer der GDG angehört, darf in der Mythen-Post nicht inserieren
Andreas Lüönd, Bäckerei Lüönd, Schwyz, darf nicht in der Mythen-Post inserieren, weil er „Mitglied der Güdelzyschtigsgesellschaft ist.“ Sprachrohr dieses Vereins ist der „Bote der Urschweiz“ (Verleger Hugo Triner ist Mitglied der Güdelzyschtigsgesellschaft. Kritik an der GDG wird sofort im Keim erstickt.)
Vor Jahren wurde auch Tony Reichmuth (vormals Wohngalerie Reichmuth) von der GDG unter Druck gesetzt, nicht mehr in der Mythen-Post zu inserieren. Wohl nicht ohne Grund hat Reichmuth gegenüber Beeler einmal humorvoll bemerkt: „Es ist überall schöner als in Schwyz…“
Irrationales
Wie Irrationalität im Spiel ist, zeigt sich auch dadurch: Wenn Schwyz baulich mehr und mehr verschandelt wird, heisst es „Die einzige Konstante im Leben ist der Wandel“ (Zitat Treuhänder Dr. Franz Mattig, Schwyz). Sanierungsruinen und kalte Normbauten werden in Kauf genommen. Aber wehe dem, der das Blätzverbrennen auf dem Schwyzer Hauptplatz als unzeitgemäss kritisieren würde. Hier würden alle reaktionären Kräfte mobilisiert!
Wenn einer kommt und sagt, das Mythen-Center hätte nicht erweitert werden sollen und die „Hammermatte“ solle nicht überbaut werden, heisst es von denselben Traditionalisten, das sei „grün“ und „gewerbefeindlich“….
Ist es nicht etwas merkwürdig, dieses Schwyz?
Natürlich heisst es nicht, dass alles, was früher gebaut wurde, besser war. Es wurde auch Fehler gemacht. Nur: Eine neue Generation sollte nicht mehr dieselben Fehler begehen, sondern daraus lernen und es klüger machen.
Gregor Annen, Steinen: „Die Mythen-Post ist ‚links‘!“ – Ist die Mythen-Post tatsächlich „links“?
Gregor Annen, Steinen, behauptet (siehe auch Heft 9/01), die Mythen-Post sei „links“. Die Fakten sehen da etwas anders aus: Im Jahre 1994 hat sich die Mythen-Post klar und deutlich gegen die Krankenversicherungs-Initiaitve der SP und das KVG ausgesprochen (siehe Heft 11/94). Das KVG wurde dann aber angenommen, mit praktisch Jahr für Jahr steigenden Prämien.
Im Jahre 1993 hat sich die SP für einen Mehrwertsteuersatz von sage und schreibe 15% (EU-Kompatibilität) ausgesprochen. Die Mythen-Post hat die Mehrwertsteuer von Anfang bekämpft. Die Steuer wurde jedoch vom Stimmvolk angenommen und die Preise für Produkte und Dienstleistungen sind in der Folge laufend gestiegen. (Leserbriefe von Urs Beeler gegen die Mehrwertsteuer wurden vom „Bote der Urschweiz“ – der „Schwyzer Prawda“ – ohne Angabe von Gründen abgelehnt!)
Die SP befürwortete einen EWR- bzw. EU-Beitritt. Die Mythen-Post lehnte einen solchen seit Beginn konsequent ab.
Weitere Beispiele
Seppel Reichmuth jun, Biberegg, Rothenthurm argumentiert, er könne nicht mehr in der Mythen-Post inserieren, weil er viele Bauern als Gäste habe.
Dazu folgendes: Unsere Zeitschrift pflegt seit Jahren mit tier- und umweltfreundlich produzierenden Landwirten ein gutes Verhältnis. – Verkehren in der „Biberegg“ nur Rückständige? Und muss angeblich auf diese „Rücksicht“ genommen werden? Dann geht es nicht um echte Rücksichtnahme, sondern den eigenen Geldbeutel!
Mathias Gwerder, Landmaschinen, Ried-Muotathal, inseriert ebenfalls nicht, „wegen den Tierschutz-Beiträgen“. Gwerder ist ein bodenständiger Gewerbler und gehörte eigentlich in unser Heft. Warum lässt er sich von Rückständigen einschüchtern?
Eine ähnliche Situation bei Betschart Landmaschinen, Muotathal. Die Argumente „gegen die Mythen-Post“ sind schon lange ausgegangen.
Paul Schuler, Landmaschinen, Rothenthurm: Er redet irgend etwas von „grün“. Frägt man dann aber konkret, wo die Mythen-Post falsch liege, kommt nichts. Wäre es nicht endlich an der Zeit, dass all diese Leute ihre falschen Meinungen ablegen würden?
Und wo bleibt Josef Schmidig, Landmaschinen, Brunnen?
Alle diese Gewerbler müssen auf Bauern „Rücksicht“ nehmen? Was soll dieses Gequatsche? Wäre es nicht endlich an der Zeit, dass sich die Dummen den Intelligenten anpassen statt umgekehrt?
Wenn die rückständigen Bauern, die diese „armen Gewerbler“ quasi in der Hand haben, angeblich doch so schlagkräftige Argumente haben, warum hört man sie nie?
Frau Schmidlin
Frau Schmidlin aus Steinen meinte einmal gegenüber der Mythen-Post, den Schweinen in der Schweizer Intensivhaltung gehe es „gut genug“. So, so. Nicht einmal die besonders tierfreundliche, sondern primär auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Neue Zürcher Zeitung teilt diese Auffassung und bezeichnet über 95% der Schweinehaltung in der Schweiz als nicht tiergerecht. Frau Schmidlin argumentierte weiter, in Entwicklungsländern gebe es viele Kinder, denen es auch nicht gut gehe. Das stimmt. Kann daraus aber abgeleitet werden, deshalb müsse es den Tieren in der Schweiz schlecht gehen? Es soll doch Jungen, Alten, Kranken, Gesunden, Behinderten – kurz allen Geschöpfen möglichst gut gehen! Das eine darf nicht auf Kosten des anderen gehen. Gerade auf die Schwächsten muss Rücksicht genommen werden. Soll das (schlechte) ausländische Niveau als Massstab gelten? Dann sagen Sie doch das nächste Mal zu Frau Schmidlin: „Das Haus, das Sie da anbieten, ist viel zu teuer. Wir wollen einen Preis wie in China oder Afrika. Dort sind die Häuser und Löhne billiger!“
Gespräch mit Alois Fässler, Alters- und Pflegeheim Frohsinn, Oberarth
Einen interessanten Punkt hat Alois Fässler, Alters- und Pflegeheim Frohsinn, Oberarth angesprochen. Es sei unüblich, dass Gewerbetreibende von einer Zeitschrift kritisiert würden. Schliesslich handle es sich ja um potentielle Kunden. Richtig. In Fässlers Aussage steckt aber gerade etwas Verhängnisvolles: „Weil es Kunden sind, darf man dann auch nichts mehr sagen…“ Also: keine (berechtigte!) Kritik am Mythen-Center, Verkehrsamt etc. – potentielle Kunden könnten sich ja „betroffen“ fühlen. Fässler liefert hier ungewollt die Begründung dafür, wieso heutzutage soviel Mist gebaut wird. Weil eben so viele falsche Rücksicht genommen wird, passieren so viele Fehler!
Dass eben durch diese verantwortungslose Weise viele Fehler und Altlasten entstünden, die gar nicht sein müssten, darauf antwortete Fässler mit: „Spätere Generationen müssen auch noch Arbeit haben.“ Im Grunde eine absurde Denkweise, wenn das wirtschaftliche Weiterbestehen von künftigen Generationen durch Altlasten sichergestellt werden muss!
Auch das Thema „Umweltschutz“ kam zur Sprache. Fässler meinte, dass sich das menschliche Immunsystem an die veränderte Umwelt gewöhne. Allergien, die rasant zugenommen hätten (Fässler: „Jeder ist heutzutage auf irgend etwas allergisch“), seien auf die zu starke Hygiene zurückzuführen. Eine Ausrede. Fakt ist, dass viele Putz- und Reinigungsmittel selber Allergien auslösen. Weniger die Sauberkeit an sich ist „schuld“, sondern die Mittel, die unzählige problematische Substanzen (z.B. Parfümstoffe) beinhalten.
Die Mythen-Post entgegnete Fässler, dass die Auffassung, das menschliche Immunsystem würde sich an die zunehmende Umweltbelastung beliebig „anpassen“, ein fataler Irrtum sein. Falls immer mehr chemische Substanzen auf den Markt kämen, über die das menschliche Immunsystem kein Erfahrungswissen besitze, so sei es zwangsläufig so, dass das Fass überlaufe. Mit der Auffassung „Der Organismus passt sich schon an“ weiche man einfach der ganzen Umweltproblematik aus und müsse keine Verantwortung übernehmen. Das sei auch das Fatale an unserer heutigen Wirtschaft:
Ein Raucher könne auch jahrelang meinen, dass es gut gehe – bis er an Raucherkrebs erkrankt.
Fässler meinte weiter, eine Zeitung müsse „neutral“ sein und eigentlich nur darüber berichten, was passiere. Die Bewertung müsse dem Leser überlassen sein. Fragen Sie doch einmal Herrn Fässler, ob er eine Zeitung kenne, die „neutral“ schreibe. Berichtet seiner Meinung nach die jedem Filz und allen Lobbyisten hörige Schwyzer Prawda, pardon „Bote der Urschweiz“, neutral? Ist es echte Neutralität oder nicht eher Feigheit? Die Meinung aller haben, damit man überall kassieren kann?
Eine redaktionelle Anregung aus dem Muotathal
Rolf Eichhorn, Muotathal, sagt, er finde es gut, dass in der „Weltwoche“ z.T. zwei verschiedene Journalisten über dasselbe Thema berichteten. Der Leser könne dann selber abwägen.
Für die Mythen-Post ist es redaktionell gar kein Problem, auf ein solches System umzusteigen. Das Problem ist eher, jemand zu finden, der in unserer Zeitschrift „den anderen Standpunkt“ journalistisch vertreten will. Aber das sind ja alles technische Fragen, über die diskutiert werden kann.
„Zu politisch!“
Godi Betschart, Reisebüro Hauger AG, Brunnen, machte der Mythen-Post bereits vor Jahren den Vorwurf, das Blatt sei „zu politisch“. Hier ist doch entscheidend, für was wir uns einsetzen.
„Zu direkt schreiben…“
Öfters hörten wir den Vorwurf, die Mythen-Post würde „zu direkt schreiben“. Wir hingegen meinen, dass man im Gegenteil vor allem früher vieles noch hätte präziser, kürzer, direkter formulieren können und sollen. Wobei: Man lernt immer wieder – und kein Meister fällt vom Himmel!
„Zu angriffig“
Würden wir nicht provokativ schreiben, würde es gar nicht zu Kenntnis genommen. Die KMF-Industrie musste vor vier Jahren frontal angegriffen werden. Hätten wir es nicht getan, wäre gar nichts geschehen. Wir klärten im Interesse der Hauseigentümer und Bauherren auf.
„Redaktionell missbraucht“
Auch dieser Spruch kam auch schon, die Mythen-Post werde „redaktionell missbraucht“. Von diesen Leuten wird kritisiert, dass wir zu Vorwürfen Stellung beziehen und unsere Meinung sagen. Ja, sollten wir das nicht tun können, damit gewisse Leute noch mehr Mist erzählen und fabrizieren können?
Das tiefere Niveau des Auslands als Massstab nehmen?
Von Gewerblern (z.B. Max Schuler, Steinen) wurde in den vergangenen Jahren auch immer wieder darauf hingewiesen, dass die Umweltschutzvorschriften im Ausland nicht so streng seien wie in der Schweiz. Wenn doch hier das tiefere Niveau des Auslands der Massstab sein soll, wieso senkt man die Handwerker-Löhne (nicht die Löhne aller Handwerker, sondern nur dieser Rückständigen!) nicht auf ein Zehntel? Statt Fr. 80.- Stundenlohn nur noch Fr. 8.-. Argument: „Im Ausland haben die das doch auch!“
Willy Merle, Werkstatt-Chef Auto Heinzer, Seewen, sagte einmal, in Afrika würde man nicht so einen Perfektionismus betreiben. Stimmt. Aber in Afrika beträgt der Garage-Stundenansatz auch nicht Fr. 100.-. Sollte man für Fr. 100.- nicht eine tadellose Arbeit erwarten dürfen?
„Boykott wegen Kessler“
Für diejenigen, die es selbst nach Jahren immer noch nicht wissen: Die Mythen-Post ist vom VgT und „Kessler“ seit jeher unabhängig. Weil Kessler sich jetzt am stärksten und kompromisslosesten von allen Tierschutzorganisationen für das Wohl der Tiere einsetzt, wurde er von der Mythen-Post unterstützt.
Erwin Kessler kritisiert Mythen-Post
Die Umfrage betr. Boykott finde er unsympathisch. Damit finde die Mythen-Post keine Freunde.
Es geht nicht darum, Freunde zu finden, sondern klare Verhältnisse zu schaffen. Wenn Kessler meint, die Umfrage betr. Boykott sei unsympathisch, dann soll er doch versuchen, es besser zu machen.
Ähnlicher Meinung wie Erwin Kessler ist R.E., Muotathal. Demgegenüber stehen Urs Beeler und Don Francesco Bachmann, Lauerz, die der Auffassung sind, man müsse die Sache kompromisslos durchziehen.
Kessler kritisiert, die Mythen-Post seien generell „zu langweilig und zu wenig leserfreundlich“. Man solle endlich eine moderne, interessante Zeitung machen, welche gar nicht mehr boykottiert werden könne. Das sei die „einzige und letzte Chance“.
Kessler kennt die Verhältnisse vor Ort zu wenig. Er irrt, wenn er meint, man könne einfach eine „moderne, interessante Zeitschrift“ machen und das Boykott-Theater sei dann plötzlich gelöst.
Zuerst gilt es die Hindernisse und Altlasten wegzuräumen, die Irrationalität des Boykotts aufzudecken. Alles andere wäre Verdrängung.
Boykotte wegen unserer Kritik an KMFs
Unzählige Firmen boykottieren uns, weil wir den Glas- und Steinwolle-Megaschwindel im Baugewerbe aufdeckten. Die Firmen, die mit diesem Mist isolieren bzw. davon profitieren, fühlen sich betroffen. Sollten wir also „nichts“ bringen, damit noch grösserer volkswirtschaftlicher Schaden entsteht? Wäre das im Interesse der Hauseigentümer und Bauherren?
Auch das gibt es: Boykott wegen Konkurrenten!
Ein Garagier aus Brunnen inseriert nicht mehr in der Mythen-Post, weil früher ein Konkurrent mit der gleichen Automarke in unserem Heft Werbung machte. Dieser Konkurrent inseriert jedoch auch in anderen Zeitungen – und der Brunner Garagist tut es auch. Hier wird der Boykott jedoch nicht umgesetzt. Warum nicht? Eine plausible Erklärung fehlt bis heute
Eine ähnlicher Fall im Getränke-Sektor. Falls die Mythen-Post eine Konkurrentin aus Brunnen weiter inserieren lasse, werde er – K. – nicht mehr inserieren. Als die Inserate auf Grund eines Inserate-Abschlusses weiter erscheinen, ist K. sauer und steigt aus. Das Ulkige kommt jetzt: Der „Bote der Urschweiz“ plaziert die Inserate der beiden Konkurrenten in einer Ausgabe direkt nebeneinander. Das macht dann aber nichts…
Das ganze Boykott-Theater „an sich“
Erstaunlich ist neben haarsträubenden „Boykott-Argumenten“ das Ausmass des Boykotts. Stellt sich die Frage: Haben im Talkessel Schwyz die Dummen wirklich die Überhand?
Die menschliche Komponente
Ein Boykott hat auch eine emotionale Komponente. Man weiss, dass man richtig gehandelt hat und muss sich abstruse Vorwürfe anhören.
Auf der anderen Seite die Verunsicherten, die mit viel Aufwand bei Laune gehalten werden müssen. Eine verrückte Situation!
Das Positive
Wie sagte doch Nietzsche: „Alles, was einen nicht umbringt, macht einen stärker.“ So geht man – wenn alles gut geht – gestärkt aus der Sache heraus. Schauen Sie im Internet, wieviel Freiheit sich die Mythen-Post in den vergangenen 12 Jahren erkämpft hat!
Wenn Boykotteure ungewollt die Sache weiter bringen
Eine Kunst ist es, einem Nachteil zum Vorteil zu machen. Es ist gerade den rückständigen, boykottierenden Gewerblern zu „verdanken“, dass die Mythen-Post in den vergangenen zwei Jahren ein Informationsnetzwerk aufgebaut hat. Sie können neu sämtliche Themen, die in der Mythen-Post behandelt wurden/werden, abrufen. Wenn Sie also z.B. Argumente gegen einen EWR/EU-Beitritt unseres Landes suchen, finden Sie diese auf der Mythen-Post Homepage unter dem Stichwort „EU/EWR“. So sind Sie für allfällige Diskussionen bestens gerüstet.
Warum sind viele Schwyzer Bauern „gegen Kessler“? (Vorurteile statt Argumente!)
Ein Familienvater aus Steinen sagte, er könne nicht verstehen, wieso viele Bauern in Innerschwyz „gegen Kessler“ eingestellt seien. Kessler mache ja für gute, anständige Bauern die beste Werbung.
Was dieser Familienvater sagte, ist völlig richtig. Warum schnappen manche Schwyzer Bauern über, wenn sie den Namen Kessler hören? Weil sie Vorurteile haben. Würden diese Leute einmal vorurteilslos Kessler studieren, würden sie feststellen, dass dieser mit seiner Tierschutzarbeit in den vergangenen Jahren eine vernünftige Sache vertreten hat.
Absicht
Es darf nicht sein, dass diese Boykotteure, die gegen Umweltschutz, Tierschutz, Baubiologie, ja gegen die Vernunft an sich eingestellt sind, im Gewerbe noch die Oberhand haben!
„Rücksicht auf Kunden nehmen“ – Warum nicht umgekehrt?
Es sollte in Zukunft nicht mehr vorkommen, dass sich irgend ein Garagist erpressen lässt, weil ein Nachbar zufällig Schweinemäster ist (vgl. Steinen/Steinerberg). Sollte es nicht umgekehrt sein, dass der Garagist auf den Tierhalter Druck ausübt, seine Tiere anständig zu halten?
Warum unterstützen gerade ältere Menschen die Mythen-Post?
Ein Trick, der regelmässig angewendet wird, ist der, so zu tun, als ob die Mythen-Post mit ihrer geradlinigen Haltung fern ab liege. Die Realität sieht auch hier etwas anders aus: Es gibt vor allem ältere Menschen, welche die Position der Mythen-Post seit Jahren unterstützen. Weshalb gerade ältere Menschen? Weil diese über eine reiche Lebenserfahrung verfügen. Sie wissen, „was los ist“. Im Gegensatz zu den Jungen, welchen begreiflicherweise noch die Erfahrung fehlt und jenen mittleren Alters, welche wie Zahnräder im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Getriebe drinstecken.
Warum eine Boykott-Liste?
Der Schweizer Presserat empfiehlt, Boykotte der werbenden Wirtschaft seien publik zu machen. In diesem Sinne veröffentlicht die Mythen-Post im Internet eine Boykott-Liste, wo Sie sich über den aktuellen Stand informieren können.
Vorschlag einer Mythen-Post Leserin aus dem Kanton Luzern
Frau Renate Odoni aus Lieli (Kanton Luzern) sagt, die Mythen-Post solle aufhören, „die Leute verrückt zu machen“. Beeler solle gescheiter viele Inserate verkaufen, anstatt ständig Kriege auszufechten. Im Kanton Luzern gäbe es ähnliche Hefte wie die Mythen-Post. Diese würden alle gut rentieren. Beeler könne mit der Mythen-Post ein „Bombengeschäft“ machen; stattdessen bringe er am Laufmeter Themen, über die sich die Leute aufregen würden…
Im Kanton Luzern läuft der Inserate-Verkauf tatsächlich erstaunlich. So gibt es dort Gratisanzeiger im Kleinformat, die gar keinen Aussendienst haben, sondern die Geschäftsleute allesamt ihre Inserate beim Verlag vorbeibringen(!). Diese Anzeiger erscheinen wöchentlich mit 32, 48, 64, 80 oder gar mehr Seiten.
Wie aber schon verschiedene Marketingleute festgestellt haben, funktioniert der Markt im Talkessel anders. Schon einige Male wurde versucht, das „Luzerner Modell“ mit Gratisanzeigern auf Innerschwyz anzuwenden. Jedesmal scheitere das Vorhaben. Es scheint, dass die Uhren hier irgendwie anders laufen.
Unser Preis-/Leistungsverhältnis stimmt
Die Mythen-Post verfügt über eine sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Würde nach rationalen, kaufmännischen Gesichtspunkten gehandelt, müsste die Mythen-Post monatlich in beachtlichem Seitenumfang erscheinen.
Wozu überhaupt eine Mythen-Post?
Diese Frage darf gestellt werden. Allein wegen denjenigen, die immer wieder laut rufen „Der Markt entscheidet“.
Die Mythen-Post ist ein redaktionelles Nischenprodukt. Wir bringen das, was sich andere in dieser Form nicht zu veröffentlichen wagen. Der Inserent/Leser entscheidet, ob er ein solches Produkt will oder nicht.
Es gibt hier aber auch eine rein ökonomische Überlegung für den Gewerbler: Will ich weiter teure Inserate-Peise der Lokalzeitungen zahlen oder nicht eine günstige Alternative? Die Mythen-Post bietet zahlreiche Werbe-Vorteile: hoher Beachtungsgrad, ein hoher Seitenanteil des Inserats, eine gute Druck- und Papierqualität, hohe Wiederholungsrabatte, günstige Preise, eine gute Präsenz im Internet. Eigentlich müsste die Mythen-Post monatlich (fast) in Telefonbuchdicke erscheinen… Aber was sollen die besten Argumente bei irrational denkenden Leuten?
Schlusswort zum Boykott
Nach der ganzen Analyse wird der Leser feststellen, dass dieses Boykott-Theater im Grunde völlig irrational ist. Redaktionell wurde nichts widerlegt.
Von Gewerblern hört man immer wieder: „Der Beeler hat ja eigentlich schon recht.“ – Wieso also noch länger boykottieren? Man kann von der Mythen-Post doch nicht verlangen, dass sie falsche Meinungen verbreitet, nur, weil diese vielleicht den falschen Auffassungen bestimmter Gewerbler entsprechen. Man kann von uns auch nicht erwarten, dass wir redaktionell Rückschritte auf den Stand vor 10 Jahren machen. Oder kennt jemand eine Firma, die von neuen auf 10 Jahre alte PCs umsteigt? Ebenso kann von uns niemand erwarten dürfen, dass die Mythen-Post eine so angepasste journalistische Windfahne wird wie z.B. der „Bote der Urschweiz“. Was hätte eine zweite Windfahne für einen Sinn? Dann wäre die Mythen-Post wirklich „überflüssig“.