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Pool-Inserate von der „Südostschweiz“, Gelder vom Kanton Schwyz, der Schwyzer Kantonalbank und vom Mythen-Center sind offenbar noch nicht genug

Bote“-Verleger Hugo Triner beklagt sich darüber, dass sein Blatt nicht wie z.T. andere Zeitungen („Brückenbauer“, „Coop-Zeitung“, „Blick“) Subventionen erhalte.

Warum plötzlich so klein?
Bei jeder Gelegenheit stellt sich der „Bote der Urschweiz“ als „führende Schwyzer Lokalzeitung“, „stärkste Zeitung der Region“, „die Nr. 1 von Innerschwyz“ etc. dar. Nun plötzlich ganz andere Töne.

Schauen wir einmal, was für ein Journalismus hinter dem „Boten“ steckt…
Erinnern Sie sich noch an das Jahr 1996? Damals fand ein klassisches Intrigantenspiel des „Boten“ statt. Die GDG (Schwyer Güdelzyschtigsgesellschaft) hatte die Abschussrohre für ihr Feuerwerk nachweislich in zu geringem Abstand zu Häusern plaziert (siehe M.P. 1/97). Zuvor hatte die Mythen-Post wiederholt das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht und versucht, die Sache friedlich zu regeln. Die GDG gab sich uneinsichtig. So mussten die Behörden eingeschaltet werden. Aus der positiven Absicht – Schutz der Anwohner und Passanten vor Gehörschäden – machte der „Bote“ kurzerhand folgendes: Er tat so, als ob der Schwyzer Hauptplatz zur Diskussion stünde und suggerierte, die Mythen-Post wolle quasi die Schwyzer Fasnacht abschaffen. Des Rätsels Lösung: „Bote“-Verleger Hugo Triner selber ist Mitglied der GDG. Mit dieser Aktion konnten gleich zwei Ziele erreicht werden: Festigung der Beziehungen zum Filz und einem ungeliebten Konkurrenten eins auswischen.

Klassische „Bote“-Falschinformation (Ausgabe vom 24.7.98)

Im Dienste des Mythen-Centers
Im Sommer 1998 verkündete der „Bote der Urschweiz“: „Geschäfte am Martinstag offen“ (siehe Bild), dies, obwohl die Sache noch gar nicht feststand. Das Mythen-Center gehört zu den Inserate-Grosskunden des „Boten“. Offenbar liess man sich hier für eine redaktionelle Gefälligkeit einspannen.

Eine journalistische Windfahne!
Wonach richtet sich der „Bote“? Alt-Landamman Richard Camenzind, Gersau, hat es einmal treffend gesagt: „Der ‚Bote‘ ist eine Windfahne!“ Genauso ist es. Der erste Bestimmungsfaktor für den „Boten“ ist immer das Geld. Das hat man anlässlich der MC-Erweiterung sehr gut sehen können.
Der „Bote“ war im Jahre 1991 Feuer und Flamme für das Mythenspiel. Die Aufführungen wurden ein Flopp. Später kamen Vorschusslorbeeren für das MythenForum, die Hofmatt etc. Im Nachhinein konnte (bzw. musste!) der „Bote“ jeweils seine Meinung um 180° „korrigieren“.

Rückständig, wenn Rückständigkeit gefragt ist.
Wenn Geld nicht eine Rolle spielt, so ist es Konformität. Für den „Boten“ ist es unglaublich wichtig, auf der Seite des vermeintlich Stärkeren zu sein. Beispiel gefällig? Weil Rückständige Ende der Achtziger und anfangs der Neunzigerjahre in Innerschwyz Oberwasser hatten, war auch der „Bote der Urschweiz“ in Sachen Umweltschutz rückständig.
Als Urs Beeler bereits in den Achtzigerjahren Bilder über die katastrophale Grünabfallentsorgung im „Boten“ bringen wollte, wurde der Beitrag kurzerhand abgelehnt. Umweltschutz war dazumal für den „Boten“ noch nicht salonfähig („Rücksicht auf die Ewiggestrigen nehmen“). Wenn der „Bote“ dann nach Jahren plötzlich merkt, dass die Arbeit der Mythen-Post – trotz aller Widerstände – Früchte trägt, wendet sich das Blatt. Dazwischen folgen natürlich immer wieder auch ein paar reaktionäre Querschläger, weil der „Bote“ ja auch noch die Zeitung der Ewiggestrigen sein will…

Sehr geehrter Herr Dr. Triner

Ihre Zeitung wird durch Gemeinden, Bezirke und den Kanton Schwyz, die Schwyzer Kantonalbank, das Mythen-Center und Pool-Inserate der „Südostschweiz“ bereits grosszügig gefördert.
Als über die Region hinaus bekannte journalistische Windfahne stellt der „Bote der Urschweiz“ für uns keine substantielle Bereicherung der Schwyzer Presselandschaft dar, weshalb wir von einer Subventionierung absehen möchten.
Wir danken für Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüssen
Subventio Subventionalis, Abt. Subventionen für das Pressewesen

Konformität – das Erfolgsrezept des „Boten“
Wenn es auch kein Geheimnis ist, dass es um den Tierschutz im Kanton Schwyz (vor allem, was die Schweinehaltung angeht) nicht zum Besten bestellt ist, macht der „Bote“ auf Konformität. Auch das ist eben typisch „Bote“: Nicht das mitteilen, was sich in Sachen Tierhaltung wirklich abspielt – das würde Konfrontation bedeuten. Da bringt man lieber ein paar Bilder von Freilandschweinen (die im Kanton Schwyz mit Glück vielleicht max. 2% ausmachen, der Rest ist Intensivhaltung). So macht man sich bei Bauern beliebt und niemand regt sich auf.
Oder wenn bekannt ist, dass ein Pächter seine Kühe monatelang an der Kette hält, statt weiden lässt, wird eine „Bote“-Reporterin hingeschickt, die Bilder von Jungrindern auf der Wiese macht. Auch das ist Manipulation. Aber eben: typisch „Bote“.
Die Mythen-Post wurde im Frühling durch Brunner Inserenten auf den starken Qualm der Zementfabrik aufmerksam gemacht. Hat der „Bote“ zu diesem Thema schon jemals etwas Kritisches gebracht?
„Alles in Ordnung. Sämtliche Grenzwerte sind eingehalten“, lässt der „Bote“ alljährlich im Herbst als PR der Brunner Zementfabrik erscheinen. (Nebenbei sind so auch noch die Stelleninserate der HCB und Druckaufträge gesichert.)
„Dass mit der Zementfabrik im Frühling 2001 ‚alles in Ordnung‘ war, glaubt doch kein Mensch mehr“, meint dazu Brunner Gewerbler Beat Giezendanner. Und auch Silvia Schranz-Kessel, Brunner Gewerblerin, kann zum Thema Schadstoffausstoss der Zementfabrik einiges erzählen.

„Blick“ kopieren
Zwischendurch ist der „Bote“ auch experimentierfreudig. Wenn der „Blick“ auf Erfolgskurs ist, versucht der „Bote“ ihn nachzuahmen.
„Journalist als Rechtsvertreter Marcel Strebels aufgetreten?“ („Bote“ 31.10.96) – mit dieser Schlagzeile wurde ausnahmsweise einmal nicht gegen die Mythen-Post zu intrigieren versucht, sondern gegen die Neue Schwyzer Zeitung. Lustig: Der damalige „Rechtsvertreter Marcel Strebels“ arbeitet heute als (Chef-)Redaktor beim „Bote der Urschweiz“…
Auch mit Sex-Inseraten hatte es der „Bote“ probiert, aber weil der wirtschaftliche Schaden offenbar grösser war als der Nutzen, wurde die Sache eingestellt.
In der Ausgabe vom 28.11.1995 berichtet der „Bote“ auf der Titelseite: „Präservative zur Weihnachtszeit. Weihnachten kommt immer näher: Passend zur Jahreszeit werden in einer Kondomeria in Wien seit gestern Montag diese Weihnachts-Kondome verkauft. Unser Bild zeigt ein Weihnachtsbaum- und Nikolaus-Präservativ.“ – Der „Bote“ bringt dazu ein grosses Bild eines Weihnachtsbaumpräservativs und des Präservativ-Nikolaus‘ – auf der Titelseite! – Ist es für Schwyzer wichtig zu wissen, was für Kondome in Wien verkauft werden?
Fragen Sie doch den SKB-Marketingchef Werner Schibig, wieso Samichlaus-Kondome auf der Titelseite des „Boten“ mit SKB-Inseraten vereinbar sind, wahrheitsgemässe Tierschutz-Beiträge in der Mythen-Post jedoch nicht.

Fortschrittlich ist der „Bote“ nur, wenn er sich daraus einen finanziellen Vorteil verspricht. Wenn Rückständigkeit im Tierschutz und Umweltschutz gerade „in“ sind, ist „die stärkste Zeitung von Schwyz“ Sprachrohr der Rückständigen.

Nur nichts Brisantes bringen!
Die Veröffentlichung einer Pressemitteilung über gesundheitsgefährdende Isolationsmaterialien (Offener Brief an den Bundesrat) lehnte der „Bote“ selbstverständlich ab. Es interessiert den „Boten“ offenbar nicht, wenn Schwyzer Häuser mit Juck-Isolation (Glas- und Steinwolle) ausgestattet werden, deren Entsorgung später der Hauseigentümer aus dem eigenen Sack bezahlen muss. „Rücksicht nehmen“ auf Dumme, Verantwortungslose und Skrupellose in der Isolationsbranche ist wichtiger.

Wo Hugo Triner recht hat
Hugo Triner kritisiert hingegen zurecht, dass Migros „Brückenbauer“, die „Coop-Zeitung“, „Blick“ usw. mit Millionengeldern vom Staat subventioniert werden. Ob jedoch beim „Boten“ diese Subventionsgelder viel besser investiert wären, dies kann jeder für sich selber beantworten.
Triner bemerkt in seinem Artikel, es gehe ihm um Pressevielfalt. Wieso startete dann der „Bote der Urschweiz“ in den Neunzigerjahren bei jeder ihm günstig scheinenden Gelegenheit hinterhältige Aktionen gegen die Mythen-Post?

„Bote“ im Geldregen – auch ohne Subventionen aus Bern
Via „Südostschweiz“ profitiert der „Bote der Urschweiz“ automatisch von Pool-Inseraten: Migros, Coop, Manor, Volg etc. Eigener Akquisitionsaufwand ist hier praktisch nicht mehr nötig.
Amtliche Publikationen von Gemeinden, Bezirken und dem Kanton kommen ebenfalls automatisch.
Wäre es nicht im Sinne des vielgepriesenen Föderalismus, wenn auch andere Zeitungen von solchen Aufträgen (Inseraten) profitieren könnten?

„Gute Beziehungen“ sind alles
Bei Schwyzer Weihnachtsausstellungen war es in den vergangenen Jahren üblich, dass jeweils gar kein Offert-Vergleich stattfand, sondern der „Bote“ automatisch den Zuschlag erhielt. Aussteller müssen dann jeweils auch noch die teuren Pflichtinserate zahlen. Aber da es sich ja um den „Boten“ handelt, wird dies stillschweigend in Kauf genommen.
Die Aufdeckung dieser Vetternwirtschaft führte im Jahre 1997 dazu, dass Giovanni Albisser, Marketingchef von Tschümperlin Schuhe und Werbechef der Schwyzer Weihnachtsausstellung, die Mythen-Post mit Boykott belegte. Auch hier: Keine Argumente, aber dafür Geld im Rücken…
Als Begründung gab Albisser für die Wahl des „Boten“ an, dass die Zeitung in alle Haushaltungen käme. Warum spricht Hugo Triner hier nicht von künstlicher Wettbewerbsverzerrung und Sonderprivilegien seines Blatts bei der Zustellung gegenüber Konkurrenten? Ja, natürlich: weil es zum Vorteil des „Boten“ ist!

Die kleine Schwyzer Pressewelt
Es funktioniert manches nicht so sauber in diesem Schwyzer Talkessel. Aber: die Leute „vergessen“ ja schnell. Und „der Böse“ ist in der Regel immer die Mythen-Post, weil sie aufdeckt. Sie schreibe „negativ“, wird ihr zum Vorwurf gemacht. – Ist es wirklich so, dass die Leute im Talkessel das scheinheilige Theater lieber mögen als die Wahrheit?

Der „Bote“ hat keine Freude an Preisvergleichen
Den direkten Vergleich scheut der „Bote“ seit jeher. Als die Mythen-Post vor 10 Jahren einen Inserate-Preisvergleich machte, schaltete „die beste, erfolgreichste und grösste Zeitung von Schwyz“ unverzüglich den Zeitungsverlegerverband ein. Später führte das Warenhaus Nordmann eine Inserate-Talon-Aktion durch. Die Auswertung ergab, dass ein einziges Inserat 53% mehr Glückstalons brachte als zwei ganzseitige Inserate im teureren „Bote der Urschweiz“. Peinlich! Solche Vergleiche braucht der „Schwyzer Blick“ heute jedoch nicht mehr zu scheuen, weil die Pool-Inserate von Leuten kommen, die die Verhältnisse vor Ort nicht kennen.

Immer das gleiche
Wer jahrelang den „Boten“ gelesen hat, weiss mit der Zeit, was drin steht: Titelseite vom 5. Januar 1994: „Brauchtum feierte Urständ“. Und auf der Titelseite vom 7. Januar 1997: „Brauchtum feierte Urständ“. Wann kommt das nächste Mal „Brauchtum feierte Urständ“?

Schon früher im Dienste des Mythen-Centers
Erinnern Sie sich noch ans Jahr 1994? Markus Schuler, Mythen-Center–Manager, schreibt eine Oeko-Tipp-Serie im „Boten“. Im Vorfeld zur Center-Erweiterung soll der Eindruck erweckt werden, diese werde „ökologisch“ ausfallen. Der später tonnenweise mit berüchtigter Glas- und Steinwolle isolierte Beton- und Metallbunker wurde in der Praxis zu einer Ohrfeige für jeden ehrlichen Baubiologen.

Der „Bote“ möchte gern das lokale Informationsmonopol
Dass solche Schwindel regelmässig aufgedeckt werden, hat der „Bote“ gar nicht gerne. In der Ausgabe vom 30.12.98 bezeichnet er die Mythen-Post als „Hetzschrift“.
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Keine andere Zeitschrift ist vom „Boten“ in den vergangenen Jahren so häufig attackiert worden wie wir. Warum eigentlich? Ist die freiheitliche Mythen-Post für den Bestand des „Boten“ dermassen gefährlich?
Und wussten Sie, dass beim im Jahre 1997/98 inszenierten Inserate-Boykott gegen die Mythen-Post sogar ein freier Mitarbeiter des „Boten“ aktiv beteiligt gewesen sein soll?

Unterschied „Bote“ – Mythen-Post
Betreffend dem redaktionellen Unterschied „Bote“/Mythen-Post gibt es folgenden Witz: 1939 marschiert Hitler in die Schweiz ein. Was macht der „Bote“? Bereits am anderen Tag ziert das Hakenkreuz die Titelseite. 1945 besetzt Stalin die Innerschweiz. Was passiert? Jetzt werden Hammer und Sichel auf der führenden Schwyzer Lokalzeitung montiert. Anders das Los der Mythen-Post: beide Mal aus politischen Gründen verhaftet. (Wobei dieser Vergleich in einem Punkt hinkt: 1939 gab es noch keine Mythen-Post.)

Die „positive“ Berichterstattung des „Boten“
Nehmen wir an, der „Bote“ bringe einen Beitrag über PCB. Der Grundtenor wird dann sicher der sein, dass trotz allem das Ganze „nicht so schlimm“ sei. Warum recherchiert der „Bote“ nicht einmal, wer denn für das PCB-Debakel verantwortlich ist? Wie heissen die Firmen, die diese Produkte damals herstellten? Was machen diese Leute heute? Welche Handwerker setzten an welchen Objekten PCB ein? Aber natürlich: Über solches darf man nicht schreiben, weil es ja „gewerbefeindlich“ ist… Damit würde man – nach „Bote“-Auffassung – höchstens „das Gewerbe abspenstig machen“. – Selbst das älteste Waschweib ist journalistisch mutiger als der „Bote der Urschweiz“!

Würde der „Bote“ Subventionen verdienen?
Der militante Tierschützer Erwin Kessler bezeichnet den „Bote der Urschweiz“ öffentlich als „Sprachrohr der Schwyzer Polit- und Agromafia“. Wörtlich sagt er: „Sie sind besser informiert, wenn Sie den ‚Boten‘ NICHT lesen!“ Keine Information sei alleweil noch besser als eine falsche.
Kessler erzielt mit dieser provokativen Bezeichnung in Schwyz vermutlich genau das Gegenteil von dem, was er möchte. Die Sympathien für den „Boten“ – die journalistische Windfahne par excellence – werden dadurch noch gesteigert…

 

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